- Arbeitslosenzahl im August: -4.000 auf 3.188.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -283.000
- Arbeitslosenquote im August: unverändert 7,6 Prozent
Die Arbeitslosigkeit blieb von Juli auf August praktisch unverändert. Saisonbereinigt errechnet sich für den August erneut eine Abnahme, und zwar um 17.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im August 283.000 Arbeitslose weniger. Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung zugenommen und liegen über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Juli saisonbereinigt um 13.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Juni saisonbereinigt um 28.000 zugenommen (vorläufige Daten).
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von Juni auf Juli um 17.000 auf 40,35 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um 137.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Juni nach der Hochrechnung der BA bei 27,66 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 284.000. Ohne den anhaltenden Zuwachs der Teilzeitbeschäftigung (ggü. Vorjahr +174.000) wäre die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht so deutlich gestiegen. Aber auch die Vollzeitbeschäftigung legt mittlerweile wieder zu (ggü. Vorjahr +109.000).
Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich uneinheitlich entwickelt. Die Zahl der Selbständigen ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten haben sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr verringert.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Juli auf 2,87 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,7 Prozent.
Die Daten zu den gemeldeten Stellen zeigen schon länger eine ansteigende Tendenz. Die Vorjahreswerte werden deutlich überschritten. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im August saisonbereinigt um 4.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im August auf 396.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 96.000. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 89 Prozent sofort zu besetzen.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von Juli auf August ist er um 2 auf 143 Punkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 35 Punkte gewonnen. Er liegt damit um 2 Punkte über dem Oktober 2008, dem Monat, bevor die Wirtschaftskrise erstmals am Arbeitsmarkt sichtbar wurde.
Die Kurzarbeit verliert weiter an Bedeutung. Nach vorläufigen Daten wurde im Juni an 406.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 82.000 weniger als im Vormonat und 960.000 weniger als vor einem Jahr. Gegenüber dem Höhepunkt vom Mai 2009 hat sich konjunkturelle Kurzarbeit um fast drei Viertel reduziert.
Nach den Daten der BA ist der Ausbildungsstellenmarkt von einem demografiebedingten Bewerberrückgang bei stabilen Ausbildungsangeboten geprägt. Dabei übersteigt die Zahl der gemeldeten Bewerber nach wie vor die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen.
Von Oktober 2009 bis August 2010 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt 445.900 Ausbildungsstellen gemeldet, 9.700 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme resultiert allein aus mehr betrieblichen Stellen (+12.500 auf 418.500; außerbetriebliche: -2.800 auf 27.500).
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres haben 534.600 Bewerber die BA oder einen zugelassenen kommunalen Träger bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet; 2.200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ergibt sich vor allem aus dem demografischen Wandel, insbesondere in Ostdeutschland, und weniger so genannter Altbewerber. Er wird allerdings u.a. durch doppelte Abiturjahrgänge gebremst.
Im August waren 70.300 Ausbildungsstellen (+5.000 ggü. Vorjahr) noch unbesetzt und 97.400 Bewerber (-10.300) zählten als noch unversorgt. Einen Monat vor Abschluss des Beratungsjahres kann eingeschätzt werden, dass auch in diesem Beratungsjahr mehr Bewerber als Ausbildungsstellen registriert sein werden. Allerdings: Erst wenn die Ergebnisse zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen von den Kammern vorliegen ist zu sehen, ob das Gesamtangebot an betrieblichen Lehrstellen stabil geblieben oder der Einschaltungsgrad der Ausbildungsvermittlung gestiegen ist.