Arbeitslosenzahl im Juni: -88.000 auf 3.153.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -257.000
Arbeitslosenquote im Juni: -0,2 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent
Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich infolge der wirtschaftlichen Erholung weiter verbessert. Saisonbereinigt errechnet sich für den Juni eine Abnahme der Arbeitslosigkeit um 21.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Juni 257.000 Arbeitslose weniger. Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau. Im Vergleich mit der Zeit vor der Wirtschaftskrise haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zwar zugenommen, der Anstieg ist aber erheblich geringer als angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet wurde.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung zuletzt zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Mai saisonbereinigt um 38.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im April saisonbereinigt sogar um 62.000 zugenommen (vorläufige Daten).
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von April auf Mai im Zuge der anhaltenden Frühjahrsbelebung um 164.000 auf 40,28 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um 67.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April nach der Hochrechnung der BA bei 27,50 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 118.000. Maßgeblich dafür ist der anhaltende Zuwachs bei der Teilzeitbeschäftigung (ggü. Vorjahr +180.000), während die Vollzeitbeschäftigung rückläufig ist (ggü. Vorjahr -60.000).
Die Zahl der Selbständigen hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die sonstigen Formen der Erwerbstätigkeit - Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte - haben sich gegenüber dem Vorjahr verringert.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Mai auf 2,90 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,8 Prozent.
Die Daten zu den gemeldeten Stellen am ersten Arbeitsmarkt zeigen schon länger eine ansteigende Tendenz. Mittlerweile werden auch die Vorjahreswerte überschritten. Das gemeldete Stellenangebot (einschließlich geförderter Stellen) nahm im Juni saisonbereinigt um 6.000 zu. Die ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung widerspiegeln, stiegen saisonbereinigt ebenfalls um 6.000. Nicht saisonbereinigt gab es im Juni 536.000 gemeldete Stellen, 52.000 mehr als vor einem Jahr. 334.000 gemeldete Stellen betrafen "normale" sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse; das waren 65.000 mehr als im Juni 2009.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von Mai auf Juni ist er um drei auf 158 Punkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 36 Punkte gewonnen. Er liegt damit nur noch vier Punkte unter dem Oktober 2008, dem Monat, bevor die Wirtschaftskrise erstmals am Arbeitsmarkt sichtbar wurde.
Nach den Daten der BA ist der Ausbildungsstellenmarkt von einem demografiebedingten Bewerberrückgang bei stabilen Ausbildungsangeboten geprägt. Dabei übersteigt die Zahl der gemeldeten Bewerber nach wie vor die Zahl der bislang gemeldeten Ausbildungsstellen.
Von Oktober 2009 bis Juni 2010 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt 404.200 Ausbildungsstellen gemeldet. 11.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme resultiert allein aus mehr betrieblichen Stellen (+12.100 auf 388.900; außerbetriebliche: -1.000 auf 15.300). Dies korrespondiert auch mit der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich des DIHK und der Handwerkskammern, die bis Mai etwa auf dem Niveau des Vorjahres lagen. 482.700 Bewerber haben die BA oder einen zugelassenen kommunalen Träger bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet; 4.200 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ergibt sich vor allem aufgrund des demografischen Wandels, insbesondere in Ostdeutschland, und weniger so genannter Altbewerber. Er wird allerdings u.a. durch doppelte Abiturjahrgänge gebremst.
Im Juni waren 144.500 Ausbildungsstellen (+12.000 ggü. Vorjahr) noch unbesetzt und 195.300 Bewerber (-18.600) zählten als noch unversorgt. Insgesamt ist es derzeit aber noch verfrüht, anhand dieser Daten eine Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Erst am Ende des Beratungsjahres, wenn Angaben über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge vorliegen, wird sich zeigen, ob das Gesamtangebot an betrieblichen Stellen trotz Wirtschaftskrise stabil geblieben ist, oder ob nur der Einschaltungsgrad der BA gestiegen ist.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.