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Der Arbeitsmarkt im April: Nur geringe Frühjahrsbelebung auf dem hessischen Arbeitsmarkt

(lifePR) (Nürnberg, )
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- Hessischer Arbeitsmarkt verliert weiter an Dynamik
- Entwicklung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bleibt konstant
- Mehr Bewerber/innen als Ausbildungsstellen

Die Veränderungen auf dem hessischen Arbeitsmarkt konnten die sonst für einen April üblichen Erwartungen nicht erfüllen.

Die Arbeitslosigkeit in Hessen ist im April 2012 gegenüber dem Vormonat nur leicht um 661 oder 0,4 Prozent auf 181.250 zurückgegangen. Im Schnitt der letzten fünf Jahre ging die Arbeitslosigkeit in einem April um etwa 3.300, im Schnitt der letzten zehn Jahre sogar um rund 4.200 Personen zurück. Damit liegt der Rückgang zum Vorjahr bei nur noch -3,3% (Januar 2012: -8,0%, Februar 2010: -6,1; März 2012: -5,2%.). Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,8 Prozent (April 2011: 6,0 Prozent).

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, erläutert die schwache Frühjahrsbelebung so:

"Es zeigt sich, dass der erwartete Frühjahrsaufschwung im gewohnten Maße noch nicht eingesetzt hat. Die Betriebe zögern immer noch bei den Einstellungen und beobachten die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Indiz hierfür ist nicht zuletzt die deutliche Zurückhaltung bei neuen Stellenmeldungen an die Agenturen für Arbeit, sie liegen gegenüber dem Vorjahr um fast 20 Prozent niedriger."

Gerade im Bereich der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB III spiegelt sich die verhaltene konjunkturelle Entwicklung wider. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen seit zwei Jahren erstmals wieder an (um 770 Personen).

"Hinzu kommt", so Martin weiter, "dass sich der rückläufige Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, auf die Arbeitslosenzahl auswirkt. So sind derzeit beispielsweise fast 40 Prozent weniger 1-EUR-Jobber im Einsatz als noch vor einem Jahr."

Im Bereich der jungen Menschen scheint der Rückgang gestoppt; erstmals seit langer Zeit steigt die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren gegenüber dem Vorjahr wieder an. Rund 17.100 junge Menschen unter 25 Jahren waren im April arbeitslos, das sind 2,5 Prozent (447) weniger als im Vormonat und 0,9 Prozent (149) mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der über 50-jährigen liegt mit 54.416 auf dem Niveau des Vormonats.

Entwicklung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bleibt konstant

Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 2,4 Prozent im Februar 2012 im Vergleich zum Vorjahr bleibt Hessen unverändert unter dem westdeutschen Schnitt von 2,6 Prozent (Bund: 2,5 Prozent). Der hochgerechnete, vorläufige Wert beläuft sich auf 2.263.600. Branchen mit großen Zuwächsen sind Erziehung und Unterricht (+13,3 Prozent), das Gastgewerbe (+ 4,4 Prozent) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (+2,6 Prozent).

Weiter sinkend ist die Beschäftigtenzahl im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung (-3,8 Prozent) auf 50.800. Die Beschäftigungssituation in der Arbeitnehmerüberlassung gilt als typischer Frühindikator für konjunkturelle Entwicklungen. Im September 2011 lag die Zahl der Beschäftigten noch bei rund 57.500. Seitdem sinkt die Zahl der Arbeitsverhältnisse in dieser Branche beständig.

Regierungsbezirke jetzt gleich auf

Die Arbeitslosenquoten haben sich im April 2012 angeglichen. Die Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel liegen alle bei 5,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote hat in diesem Monat Fulda (3,7 Prozent) gefolgt vom Hochtaunuskreis (3,8 Prozent). Unverändert hoch bleiben die Arbeitslosenquoten in den Städten Offenbach (10,6 Prozent) und Kassel (10,4 Prozent). Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte weisen der Kreis Hersfeld-Rotenburg (+11,1 Prozent) und der Kreis Groß-Gerau (+7,8 Prozent) den größten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr aus.

Mehr Bewerber/innen als Ausbildungsstellen

Die Zahl der Bewerber/innen für das Ausbildungsjahr 2011/2012 ist im Monat April auf 34.380 angewachsen, das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bisher wurden den Agenturen für Arbeit in Hessen 30.189 Ausbildungsstellen gemeldet, rund 2,5 Prozent mehr als 2010/2011. Etwa 18.400 jungen Menschen sind derzeit noch als unversorgt gemeldet, ihnen stehen rund 16.000 Stellen gegenüber. Auf jede offene Lehrstelle kommen somit 1,2 Bewerber/innen.

Unterbeschäftigung sinkt seit Jahresbeginn

Seit Januar 2012 ist die Zahl der Personen, die zum Beispiel an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten, gesunken. Derzeit beläuft sich die Unterbeschäftigung auf 235.885, das sind etwa 3.900 weniger als im Vormonat und 4.700 weniger als noch im Januar.

Anmerkungen zur Datenlage im Rechtskreis SGB II im Monat April 2012

Da der zugelassene kommunale Träger Lahn-Dill-Kreis im April 2012 keine Daten nach § 51b SGB II geliefert hat, muss die Zahl der Arbeitslosen im SGB II geschätzt werden. Die Schätzung basiert aus Reliabilitäts-Gründen auf den unvollständigen Daten des Vormonats. Deshalb ist wie in den Vormonaten von einer Untererfassung von etwa 400 bis 600 Personen im Gesamtbestand der SGB II-Arbeitslosen auszugehen.
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