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Der Arbeitsmarkt im August

Positive Rahmenbedingungen erreichen hessische Arbeitslose bisher noch nicht

(lifePR) (Nürnberg, )
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- Beschäftigtenzahlen steigen in Hessen deutlich
- Arbeitskräftenachfrage zieht gegenüber dem Vorjahr an
- Arbeitslose profitieren im August nicht von positiver Entwicklung
- Ausbildungsmarkt: Mehr unbesetzte Ausbildungsplätze zu erwarten


Von den für diesen Monat aus Sicht der Regionaldirektion Hessen guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung über dem Bundesniveau und einem deutlichen Plus bei den gemeldeten offenen Stellen im Vorjahresvergleich, konnten die Arbeitslosen in Hessen im August nicht profitieren.

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, sieht den wesentlichen Grund für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen in diesem Monat unter anderem in den späten hessischen Sommerferien. Vor allem bei arbeitslosen Jugendlichen, die sich oft erst nach ihrem Schulabschluss endgültig für ihren weiteren Ausbildungsweg entscheiden, wird erst das Ferienende im September die erhoffte Senkung der Arbeitslosenzahlen bringen. Auch Unternehmen orientieren sich bei ihren Neueinstellungen häufig an diesem Termin. Hierzu Dr. Frank Martin:

"Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im August ist saisonunüblich, allerdings zu einem Großteil auf die späten Ferien zurückzuführen. Der Arbeitsmarkt ist unverändert stabil und zeigt bislang keine Anzeichen negativer Auswirkungen der internationalen Krisen. Der September wird dem Trend der letzten Jahre folgen und einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen bringen."

Die Arbeitsagentur reagiert auf die Tatsache, dass der Aufbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nur in kleinem Teil den Arbeitslosen zugute kommt. Dieser wird derzeit größtenteils durch Rückgriff auf die stille Reserve sowie in Teilen durch Migration gedeckt.

"Wir haben in den letzten Monaten die Förderpolitik weiter intensiviert, um die Chancen auf ein Beschäftigungsverhältnis oder eine Selbstständigkeit zu erhöhen. So stieg der Anteil der Gründungszuschüsse im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent, der Anteil der beruflichen Weiterbildungen erhöhte sich um 11 Prozent. Angesichts der Schwierigkeiten, die bei der Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt bestehen, setzen wir verstärkt auf längerfristige Förderung.", so Martin weiter.

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im August

Insgesamt 190.105 arbeitslose Frauen und Männer waren zum Stichtag bei den Agenturen für Arbeit in Hessen registriert. Das waren 2,1 Prozent (3.857) mehr als im Juli und 0,4 Prozent (783) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 5,9 Prozent (Juli: 5,8 Prozent). Im Vorjahresmonat lag die Quote ebenfalls bei 5,9 Prozent. Saisonbereinigt stieg der Arbeitslosenbestand gegenüber dem Vormonat um 4.000 an.

Im August verzeichneten vor allem Frauen (+2.933) und Jugendliche unter 25 Jahren (+2.111) im Vormonatsvergleich einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Insgesamt 21.390 junge Frauen und Männer waren im August arbeitslos gemeldet. Das waren fast 11,0 Prozent mehr als im Vormonat.

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen, Älteren und Ausländern gemessen an allen Arbeitslosen blieb in Hessen hoch und stieg im Vorjahresvergleich weiter an. Mittlerweile sind in Hessen 36,2 (68.886) Prozent langzeitarbeitslos, 30,3 Prozent (57.677) älter als 50 Jahre sowie 27,7 (52.626) ohne deutschen Pass.

Offene Stellen: Positive Impulse bei Stellenentwicklung

Der Bestand der gemeldeten Stellen in Hessen lag im August bei 37.896 und war somit um 5,9 Prozent höher als im Vorjahr. Der monatliche Zugang überstieg mit 13.522 das Vorjahresniveau um 8,2 Prozent Seit Jahresbeginn gingen den Agenturen für Arbeit in Hessen rund 90.830 stellen zu. Das sind allerdings immer noch 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Hessen überholt

Beim Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr liegt Hessen mit 2,0 Prozent leicht über dem Bund (+1,9 Prozent) und den westdeutschen Länder (+1,9 Prozent). Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Hessen beläuft sich für den Monat Juni 2014 auf 2.360.000.

Regionen: Nord- und Mittelhessen liegen weiter vorne

Unverändert ist die Entwicklung der Kreise und kreisfreien Städte in Nord- und Mittelhessen besser als in Südhessen. Die Arbeitslosenquote des Regierungsbezirkes Gießen liegt in diesem Monat bei 5,6 Prozent, die Quote des Regierungsbezirkes Kassel bei 5,8 Prozent und die des Bezirkes Darmstadt bei 6,0 Prozent.

Im Vergleich der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städten blieb Fulda mit einer Quote von 3,5 Prozent der Spitzenreiter. Die höchste Arbeitslosenquote wies unverändert mit 11,4 Prozent die Stadt Offenbach auf.

In elf von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr. Am auffälligsten machte sich der Anstieg im Kreis Groß-Gerau bemerkbar, (+7,2 Prozent), die Arbeitslosigkeit stieg in beiden Rechtskreisen signifikant an.

Ausbildungsmarkt: Mehr Stellen werden unbesetzt bleiben

Die aktuellen Zahlen des laufenden Ausbildungsjahres zeigen für den August einen leichten Rückgang der gemeldeten Bewerber/innen (-0,9 Prozent) sowie einen Anstieg bei den gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen (+1,5 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt standen so 42.846 Bewerber/innen 31.922 betrieblichen Berufsausbildungsstellen gegenüber.

Als unversorgt galten zum Stichtag 8.634 Bewerber/innen. Ihnen gegenüber standen 7.535 unbesetzte Lehrstellen; davon 978 Kaufmann/-frau im Einzelhandel, 608 Verkäufer/in, 291 Koch/Köchin, 267 Bankkaufmann/-frau , 264 Friseur/in, 237 Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk - Bäckerei, 223 Hotelfachmann/-frau und 221 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r.

"Betrachtet man die aktuelle Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zeichnet sich für die Bewerber eine ähnliche Entwicklung wie im letzten Jahr ab. Dennoch werden voraussichtlich diesmal mehr Lehrstellen unbesetzt bleiben. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Oft passen Berufswünsche und Angebot nicht zusammen, es fehlt an räumlicher Mobilität oder es scheitert an den individuellen schulischen Leistungen. Die Kompromissbereitschaft hat auf beiden Seiten Grenzen.", erläutert Martin.

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