"Kurzarbeit ist immer noch der stabilisierende Faktor für den hessischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Anzeigen liegt noch auf einem relativ hohen Niveau und obwohl die Zahl der Personen in Kurzarbeit zurückgeht, waren im Dezember noch rund 52.500 Menschen davon betroffen", so Wolfgang Forell, Leiter der Regionaldirektion Hessen, zur aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Ausbildungsende lässt Jugendarbeitslosigkeit steigen
Wie bereits im Vormonat prognostiziert, stieg die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren im Februar an. 22.914 junge Frauen und Männer sind derzeit arbeitslos. Das sind 1.395 (6,5 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 1.536 (6,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
"Keine dramatische Entwicklung. Aus der Erfahrung wissen wir, dass die jungen Menschen, die aufgrund ihrer guten beruflichen und schulischen Leistungen ihr Ausbildungsende vorgezogen haben, auch schnell wieder eine Anschlussbeschäftigung finden", so Forell weiter.
Arbeitslosigkeit trifft weiterhin Männer
55,5 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen sind Männer. Ihre Zahl steigt kontinuierlich an und liegt in diesem Monat bei 120.542 (Frauen: 96.561).
Unverändert bleibt ebenfalls die Situation der über 50-jährigen auf dem Arbeitsmarkt. Mit 26,4 Prozent an allen hessischen Arbeitslosen stieg die Zahl im Februar nochmals um 1,0 Prozent auf jetzt 57.416 an; im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Erhöhung um 4,4 Prozent.
Leichter Anstieg der offenen Stellen
Den Agenturen für Arbeit in Hessen werden wieder mehr offene ungeförderte Stellen gemeldet. 12.296 kamen im Februar neu hinzu und erhöhen den Bestand auf derzeit 24.451. Spitzenreiter bleibt dabei die Arbeitnehmerüberlassung (7.285 gemeldete Stellen im Bestand), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (2.506) sowie dem Groß- und Einzelhandel (2.300).
"Die Zeitarbeit baut wieder langsam Stellen auf. Das zeigt, dass die Unternehmen wieder einstellen können und wollen. Es ist allerdings zu früh jetzt schon von einem Ende der Krise zu sprechen", meint Wolfgang Forell.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im Dezember 2009 bei hochgerechnet 2.187.100; 0,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Hessen schneidet somit im Vergleich zum Bundeswert (Rückgang von 0,3 Prozent)und den westdeutschen Bundesländern (Rückgang von 0,4 Prozent) besser ab.
Unterschiedliche Entwicklung in den beiden Rechtskreisen
Bei der Betrachtung der beiden Rechtskreise "Arbeitslosenversicherung" (SGB III) und Grundsicherung (SGB II) setzt sich die Tendenz des Vorjahres weiter fort. Während die Zahl der Arbeitlosen, die direkt aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung kommen steigt, sinkt die Zahl der Arbeitslosengeld II - Empfänger weiter.
78.648 Frauen und Männer wurden im Februar dem Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zugeordnet. Das sind 2,2 Prozent mehr als im Vormonat und 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich dazu sank die Zahl der Arbeitslosengeld II -Empfänger um 0,2 Prozent im Vormonatsvergleich und um 2,9 Prozent im Vorjahresvergleich auf jetzt 138.455. Dennoch bleiben mit 63,8 Prozent gemessen an allen Arbeitslosen in Hessen Arbeitslosengeld II - Empfänger die Mehrheit.