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Der Arbeitsmarkt im Juli

Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab

(lifePR) (Nürnberg, )
.
- Arbeitsmarkt weiterhin intakt
- Arbeitslosigkeit saisonbereinigt leicht gestiegen
- Ausbildungsmarkt mit Risiken

Die Arbeitslosigkeit in Hessen ist wie für einen Juli saisontypisch gestiegen. 182.465 Frauen und Männer waren in diesem Monat ohne Arbeit. Das sind rund 7.300 oder 4,2 Prozent mehr als noch im Juni. Verglichen mit dem Vorjahr sank die Zahl nochmals um 2,0 Prozent (3.730). Saisonbereinigt bedeutet dies einen Anstieg von 1.000.

Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent im letzten Jahr lag die Quote noch bei 6,0 Prozent.

Der Anstieg betrifft in erster Linie den Rechtkreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) mit 11,5 Prozent (Rechtskreis SGB II: +0,9 Prozent). Speziell der Anstieg der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB zum Vorjahr um 4,2 Prozent ist als Frühindikator für eine sich sukzessive abschwächende Konjunktur zu interpretieren.

Jugendarbeitslosigkeit steigt wie jeden Sommer

"Die Entwicklung auf dem hessischen Arbeitsmarkt bleibt leicht hinter unseren Erwartungen zurück. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl liegt höher als im Schnitt der letzten fünf bzw. zehn Jahre. Besonders die Zahl junger Menschen unter 25 Jahren hat sich nach oben entwickelt. Wie in jedem Jahr sind viele noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder warten auf den Studienbeginn. Gleichzeitig wurden Azubis nach ihrem Ausbildungsende nicht übernommen und suchen jetzt nach einer Festanstellung. Erfahrungsgemäß wird es aber in den nächsten Monaten mit Beginn von Schule und Studium wieder zu einem Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit kommen", so Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.

Etwa 21.000 junge Frauen und Männer sind derzeit arbeitslos gemeldet, rund 24,0 Prozent mehr als noch im Juni und 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Kaum Bewegung gibt es in diesem Monat bei den Über-50-Jährigen. Ihre Zahl bleibt mit 53.473 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr weitgehend stabil.

Regierungsbezirk Kassel behält niedrigste Arbeitslosenquote

Auch im Juli 2012 bleibt der Regierungsbezirk Kassel an der Spitze. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,6 Prozent (Regierungsbezirk Darmstadt: 5,8 Prozent, Regierungsbezirk Gießen: 5,9 Prozent).

Die höchste Arbeitslosenquote weist unverändert die Stadt Offenbach aus (10,6 Prozent.) Die niedrigste Arbeitslosenquote hat auch in diesem Monat Fulda (3,7 Prozent) gefolgt vom Hochtaunuskreis (3,9 Prozent).

Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte weisen erneut der Kreis Groß-Gerau (+9,0 Prozent) sowie der Kreis Hersfeld-Rotenburg (+8,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr auffällig negative Entwicklungen auf.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst

Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 1,9 Prozent im Mai 2012 im Vergleich zum Vorjahr liegt Hessen hinter dem Bund (2,1 Prozent) und Westdeutschland (2,2 Prozent). Der hochgerechnete, vorläufige Wert beläuft sich auf 2.278.300.

Mit dem größten Aufwuchs an Beschäftigung können die Branchen Erziehung und Unterricht, Information und Kommunikation sowie das Gastgewerbe aufwarten.

Stellenmeldungen weiter rückläufig

Seit Jahresbeginn ging der Zugang an offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent zurück; der aktuelle Monat Juli weist mit -16,7 Prozent immer noch auf eine deutliche und steigende Zurückhaltung der Arbeitgeber bei Neueinstellungen hin, was nicht zuletzt auf die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen ist. Der Bestand an Stellen konnte in diesem Monat mit etwa 36.700 leicht gesteigert werden.

Ausbildungsmarkt: Immer noch mehr Bewerber als freie Stellen Die Zahl der Bewerber/innen für das Ausbildungsjahr 2011/2012 ist im Monat Juli auf 41.218 angewachsen, das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Bisher wurden den Agenturen für Arbeit in Hessen 34.159 Ausbildungsstellen gemeldet, und somit 0,8 Prozent weniger als noch im Juli 2011. Derzeit sind noch 11.280 junge Menschen als unversorgt gemeldet, ihnen stehen 9.303 Stellen gegenüber. Auf jede offene Lehrstelle kommen somit gut 1,2 unversorgte Bewerber/innen.

Die Zahl der unversorgten Bewerber/innen wird in diesem Jahr möglichweise höher ausfallen als noch 2011, meint Frank Martin: "Es sieht derzeit danach aus, als ob die Generalprobe für die G8 bedingten Doppeljahrgänge in den Jahren 2013 und 2014 durch die wirtschaftlichen Unsicherheiten überschattet wird. Wir gehen davon aus, dass hierdurch die Anzahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber leicht ansteigt. Die deutliche Zurückhaltung der Betriebe bei den Neueinstellungen scheint sich auch auf dem Ausbildungsmarkt niederzuschlagen. Ich appelliere im Hinblick auf den Fachkräftebedarf an die Betriebe antizyklisch zu agieren und sich rechtzeitig eigene Nachwuchskräfte zu sichern".

Der Arbeitsmarkt in Hessen 2012 - Eine Halbjahres-Bilanz

Prognose für den hessischen Arbeitsmarkt 2012

Die RD Hessen erwartete in ihrer Prognose für das Jahr 2011 bei einem Wachstum des BIP von plus 1,0 Prozent im Jahresdurchschnitt etwa 174. 000 Arbeitslose in Hessen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sollte auf rund 2.251 Millionen steigen (Rückgang der Arbeitslosigkeit: 4,1 Prozent; Anstieg der Beschäftigung: 0,5 Prozent). Im bundesdeutschen Vergleich wurde für Hessen wie zuletzt eine leicht unterdurchschnittliche Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erwartet.

Dazu Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen:

"Der Rückgang der hessischen Arbeitslosenzahlen hat sich in den ersten sechs Monaten diesen Jahres, wenn auch mit einer deutlich abschwächenden Dynamik, wie erwartet entwickelt. Erste deutliche Eintrübungen zeigt die Entwicklung im zweiten Quartal 2012. Mit den guten Rückgangszahlen zum Jahresbeginn kann der Arbeitsmarkt nicht mehr mithalten. Wie sich das schwächere globale Wachstum auf die deutschen Exporte auswirken wird und ob die ersten Anzeichen einer Abschwächung der Binnenwirtschaft die Arbeitslosenzahlen im Jahresverlauf steigen lassen, lässt sich erst in den nächsten Monaten seriös beurteilen. Die aktuellen Entlassungen bei großen Unternehmen betreffen ebenfalls Hessen, sie sind allerdings nicht primär auf negative konjunkturelle Entwicklungen zurückzuführen, sondern Auswirkungen interner Probleme. Auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen wirkt sich dies allerdings nur wenig aus und bewegt sich im Bereich der üblichen Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt ".

Entwicklung der Arbeitslosigkeit von Januar bis Juni 2012

Die Entwicklung in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 entspricht bisher den Prognose-Erwartungen. Im Vergleich zum Vorjahr (Januar bis Juni 2011) sank der Bestand der Arbeitslosen um 4,9 Prozent (190.457 auf 181.179). Hessen liegt damit über dem Wert der westdeutschen Bundesländer mit einem Rückgang von 4,5 Prozent und leicht unter dem gesamtdeutschen Wert von 5,1 Prozent.

Den stärkeren Rückgang kann der Rechtskreis SGB II (Arbeitslosengeld II) mit -5,7 Prozent verzeichnen; im Vergleich zu 3,1 Prozent weniger im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung).

Bei den Personengruppen, die im besonderen Fokus stehen, zeigt sich im Vergleich zum Bund und den westdeutschen Ländern eine ebenfalls rückläufige Entwicklung.

Die Zahl junger Menschen unter 25 Jahren ging um 3,6 Prozent (Bund: -4,7 Prozent; West: -2,8 Prozent) zurück. Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahren: 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr (Bund: -2,6 Prozent; West: -2,4 Prozent.). 5,5 Prozent der Schwerbehinderten konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden (Bund/West: -3,4 Prozent. Mit einem Rückgang von 10,0 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen überholt Hessen den Bund mit -5,3 Prozent und Westdeutschland mit -7,8 Prozent.

Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) liegt mit -7,7 Prozent (Bund/West: -8,3 Prozent) unter dem Wert des Vorjahres. Zur Unterbeschäftigung zählen auch Personen, die zum Beispiel an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als arbeitslos gelten.

Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen

Der Bestand der gemeldeten Stellen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: 1,3 Prozent. Im Durchschnitt wurden im ersten Halbjahr 2012 somit rund 36.300 Stellen erfasst. Die meisten Stellen - rund 10.330 - können dem Bereich Produktion und Fertigung zugerechnet werden. Einen hohen Anteil haben ebenfalls der Gesundheitsbereich mit rund 5.430 Stellen sowie Handel (rund 5.410) und Logistik (rund 5.580). Bei der Analyse der Zugangs- und Abgangsdaten zeigt sich jedoch, dass auch hier die Dynamik weiter nachlässt. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl der gemeldeten Stellen deutlich um rund 10.000 (11,0 Prozent) zurück.

Entwicklung der Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrug zum Stichtag 31.12.2011 2.272.500. Das sind 2,5 Prozent mehr als zum Vorjahresquartal. Die hochgerechneten Werte für Mai 2012 lassen nochmals einen Anstieg um rund 6.000 Beschäftigte erkennen; jedoch bleibt die Entwicklung hinter den bundesdeutschen Zahlen zurück.

Die Beschäftigungsquote lag 2011 in Hessen bei 52,0 Prozent, dabei konnte die Beschäftigungsquote Älterer einen stetigen Anstieg verzeichnen.

Die Zahl der beschäftigten Ausländer lässt keine Aussagen zu Wanderbewegungen aus den von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Ländern wie Spanien, Italien oder Griechenland zu. Lediglich für polnische Staatsbürger lassen sich im Vorjahresvergleich mit Beginn der Freizügigkeitsregelung signifikante Zuwächse in Höhe von rund 5.000 Beschäftigten beobachten.
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