Arbeitslosenzahl im Juni: -50.000 auf 2.614.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -97.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Mai auf Juni um 50.000 auf 2.614.000 gesunken. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre ist die Arbeitslosigkeit im Juni um 57.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 6.000 abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr waren 97.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, ist saisonbereinigt um 23.000 gestiegen. Grund ist die stärkere Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik. Zugenommen haben insbesondere Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie durch Dritte geförderte Maßnahmen; hierunter fallen vor allem die Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Juni 2016 auf 3.533.000 Personen. Das waren 26.000 weniger als vor einem Jahr.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Mai 1,78 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 4,2 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Juni 754.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juni 2015 ergab sich ein Rückgang von 29.000. Insgesamt 720.000 Personen erhielten im Juni 2016 Arbeitslosengeld, 40.000 weniger als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juni bei 4.314.000. Gegenüber Juni 2015 war dies ein Rückgang von 53.000 Personen. 8,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende waren 1.860.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 68.000 weniger als vor einem Jahr. Ein Großteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist nicht arbeitslos. Das liegt daran, dass diese Personen mindestens 15 Wochenstunden erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 45.000 gestiegen. Mit 43,56 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 559.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der BA von März auf April saisonbereinigt um 33.000 zugenommen. Mit 31,33 Millionen Personen lag die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 681.000 im Plus.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nach wie vor sehr hoch. Im Juni waren 665.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 93.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt lag die Nachfrage gegenüber dem Vormonat mit 4.000 im Plus. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) - ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland - blieb im Juni 2016 unverändert bei 216 Punkten. Nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat behält der BA-X in diesem Monat sein sehr hohes Niveau bei und signalisiert weiterhin eine starke Kräftenachfrage. Der Vorjahresabstand fällt mit einem Plus von 25 Punkten sehr deutlich aus.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2015 bis Juni 2016 haben sich 487.000 Bewerber für eine Berufsausbildung gemeldet. Das waren ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum (-1.000). Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen liegt mit 495.000 Ausbildungsstellen deutlich über dem Vorjahr (+14.000). Damit gab es im Juni 2016 bundesweit etwas mehr gemeldete Ausbildungsstellen als gemeldete Bewerber. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz hängen sehr vom Berufswunsch ab. Insbesondere in Hotel- und Gaststättenberufen, in Bauberufen, in vielen Handwerksberufen wie zum Beispiel Fachverkäufer(innen) im Lebensmittelhandwerk, Gebäudereiniger(innen), Fleischer(innen) oder Bäcker(innen) oder auch bei Berufskraftfahrer(inne)n gibt es mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Umgekehrt ist die Lage zum Beispiel in Büro- und Verwaltungsberufen, in der Tierpflege, in Medienberufen oder in künstlerischkreativen Berufen. Weil der Ausbildungsmarkt im Juni noch in Bewegung ist, lassen die aktuellen Daten allerdings nur
eine vorläufige Bewertung zu.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter http://statistik.arbeitsagentur.de.