Für Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, ist dies keine überraschende Entwicklung: "Saisonüblich sind die Arbeitslosenzahlen, wenn auch geringer als erwartet, zurückgegangen. Traditionell profitieren mit Beginn des Frühjahrs mehr Männer und junge Menschen unter 25 Jahren von sinkenden Arbeitslosenzahlen. Der sehr milde Winter hat generell zu weniger Arbeitslosen gerade auch in den Außenberufen geführt, umso geringer fällt demzufolge auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Frühjahr aus".
Insgesamt 2.576 (2,4 Prozent) Männer haben so im Vergleich zum Vormonat ihre Arbeitslosigkeit beendet. Ihre Zahl liegt jetzt bei 102.937. Im Vergleich dazu sank die Zahl arbeitsloser Frauen nur um rund 700 (0,8 Prozent). Die Jugendarbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 3,8 Prozent auf jetzt rund 18.000 junge Frauen und Männer, die auf der Suche nach einer Beschäftigung sind.
Dass das Frühjahr keinen nachhaltigen Durchbruch gebracht hat, zeigt sich ebenfalls an der Entwicklung der gemeldeten Stellen bei den Agenturen für Arbeit in Hessen: "Der Stellenindex der BA und die Zahl der gemeldeten Stellen machen deutlich, dass die Arbeitgeber weiterhin zögerlich bei Neueinstellungen sind. Ebenso stockend zeigt sich die Bilanz der bisher gemeldeten Ausbildungsstellen. Angesichts der aktuellen internationalen Entwicklung bleiben die Betriebe abwartend und gehen weniger Risiken ein", so Martin weiter.
Die Hauptverlierer dieser Entwicklung sind, wie die aktuellen Zahlen zeigen, die Langzeitarbeitslosen. Rund 64.370 arbeitslose Menschen zählten im letzten Monat zu dieser Personengruppe Gerade die Zahl der Arbeitslosengeld II - Empfänger, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, steigt an. Fast 57.270 Personen im Rechtskreis SGB II sind davon betroffen. Das sind 3,4 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.
Stellenentwicklung bleibt verhalten
Die Zahl der den Agenturen für Arbeit in Hessen gemeldeten offenen Stellen bleibt weiter hinter den Vorjahreswerten zurück. Der Zugang belief sich auf 10.872; 3,4 Prozent weniger als im März des letzten Jahres. Somit waren 31.340 Stellen im Bestand; 4,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Bei der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bleibt Hessen unverändert hinter dem Bund und den westdeutschen Ländern zurück. Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Hessen beläuft sich für den Monat Januar 2014 auf 2.311.000. Das sind 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich dazu stieg die Zahl im Bund um 1,4 Prozent und in Westdeutschland um 1,5 Prozent an.
Niedrigste Arbeitslosenquote in Fulda
Im Ranking der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städten ist Fulda mit einer Quote von 3,9 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt vom Hochtaunuskreis mit einer Quote von 4,2 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquoten weisen mit 11,5 Prozent die Stadt Offenbach und mit 10,3 Prozent die Stadt Kassel auf.
In 10 von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr. Am deutlichsten machte sich der Anstieg im Hochtaunuskreis (+4,4 Prozent) und Darmstadt-Stadt (+4,2 Prozent) bemerkbar.
Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke verteilten sich wie folgt: Darmstadt: 6,0 Prozent, Gießen: 5,8 Prozent und Kassel: 6,0 Prozent.
Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber/innen als vor einem Jahr
Die ersten aktuellen Zahlen des laufenden Ausbildungsjahres zeigen einen Zuwachs der gemeldeten Bewerber/innen (+ 5,3 Prozent) sowie der gemeldeten Ausbildungsstellen (+ 0,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt standen so 32.483 Bewerber/innen im März dieses Jahres 26.833 Berufsausbildungsstellen gegenüber.
Als unversorgt gelten derzeit 19.955 Bewerber/innen. Ihnen gegenüber stehen 17.193 unbesetzte Lehrstellen. Dies bedeutet eine Relation von 1,2 unversorgten Bewerbern auf eine unbesetzte Berufsausbildungsstelle.