- Dynamik auf dem Arbeitsmarkt lässt nach
- Jugendarbeitslosigkeit sinkt weiter
- Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen höher als im Vorjahr
In Hessen ist die Zahl der Arbeitslosen saisonüblich im Mai weiter gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 5,8 Prozent (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen). Im April waren es 6,0 Prozent, im Vorjahr lag die Quote noch bei 6,4 Prozent.
Insgesamt 182.273 Frauen und Männer wurden in diesem Monat zum Stichtag als arbeitslos gezählt. Das sind 5.188 oder 2,8 Prozent weniger als im Vormonat und 8,5 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Saisonbereinigt bleibt die Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat allerdings unverändert.
"Die Dynamik beim Abbau der Arbeitslosenzahlen hat im Mai nachgelassen. Ein Zeichen dafür, dass die wirtschaftliche Erholung nicht mehr so rasant verläuft. Wir gehen zwar davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch in den nächsten Monaten weiter zurückgeht, aber in einem deutlich langsameren Tempo als in den Monaten zuvor", so Peter Weißler, Geschäftsführer Arbeitslosenversicherung der Regionaldirektion Hessen.
Vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen profitieren, wie in den Monaten zuvor, in erster Linie Arbeitslose aus dem Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung). Ihre Zahl sank im Vergleich zum Vormonat um 5,9 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 16,9 Prozent. Geringer fiel der Rückgang im Rechtskreis SGB II (Arbeitslosengeld II) aus. Hier nahm die Zahl zum Vormonat um 1,4 Prozent ab; im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent. Mittlerweile erhalten 70,8 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen Arbeitslosengeld II.
Jugendarbeitslosigkeit sinkt weiter
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern entwickelt sich die Jugendarbeitslosigkeit im Bund und in Hessen weiterhin positiv. 16.192 junge Frauen und Männer waren zum Stichtag arbeitslos. Das sind 4,6 Prozent weniger als im Vormonat und 13,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote der 15 bis unter 25-jährigen liegt somit bei 5,0 Prozent (Vorjahr: 5,7 Prozent).
Leichte Bewegungen gibt es ebenfalls bei den Über-50-jährigen. Ihre Zahl sank im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent; zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Mit 54.591 bleiben sie allerdings die größte Personengruppe aller hessischen Arbeitslosen mit einem Anteil von jetzt 30,0 Prozent.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt weiter zu
Die Zahl der der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen steigt weiter an. Der hochgerechnete Wert für März 2011 liegt bei 2.221.500. Der Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bleibt weiterhin hinter dem Wert des Bundes (+ 2,5 Prozent) und Westdeutschland (+ 2,6 Prozent) zurück. Damit liegt Hessen beim Zuwachs knapp vor Schleswig-Holstein (+2,1 Prozent), Bremen (+2,0 Prozent) und Hamburg (+1,8 Prozent).
Der Mai zeigt sich ebenso beim Zugang der offenen Stellen wenig dynamisch. Obwohl der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit fast 38.000 hoch ist, kann die Zuwachsrate der letzten Monate nicht erreicht werden. So stieg die Zahl der gemeldeten Stellen im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent; im Mai 2010 wuchs die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 43,6 Prozent an.
Entwicklung in den Regionen
Die Arbeitslosenquoten in den Regierungsbezirken Darmstadt (5,9 Prozent), Gießen (5,9 Prozent) und Kassel (5,7 Prozent) liegen unverändert dicht zusammen.
Die besten Werte erreicht der Landkreis Fulda (3,9 Prozent). Die höchsten Arbeitslosenquoten in Hessen haben die Städte Offenbach (11,1 Prozent) und Kassel (10,2 Prozent). Mittlerweile sind über 80,0 Prozent aller Arbeitslosen in Offenbach auf Arbeitslosengeld II angewiesen; in Kassel 78,6 Prozent. Damit hat Offenbach den höchsten Anteil an Arbeitslosengeld II- Empfängern gemessen an allen 26 Kreisen und kreisfreien Städten.
Bis auf den Odenwaldkreis und die Stadt Kassel konnte alle Kreise und kreisfreien Städten im Vorjahresvergleich ihre Arbeitslosenzahl senken.
Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen höher als im Vorjahr
Im Vergleich zum Mai des Vorjahres wurden in Hessen 17,9 Prozent mehr freie Ausbildungsstellen gemeldet. Dem steht ein Anstieg der Bewerberzahlen von 0,3 Prozent gegenüber. Von den bisher 31.861 gemeldeten Stellen sind derzeit noch 14.788 unbesetzt, 17.237 von bisher 34.963 Bewerber/innen sind noch unversorgt.