- Arbeitslosenquote bleibt bei 5,4 Prozent
- Arbeitsmarkt bislang noch ohne Krisensignale
- Weiterhin keine Fortschritte bei über 50-jährigen
- Beschäftigungsentwicklung weiter im Bundestrend
Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen in Hessen ist im November weiter gesunken und erreicht mit 167.261 den niedrigsten Wert seit 1992. Die Arbeitslosenquote verbleibt nach statistischen Berechnungen - trotz eines faktischen Rückgangs der Zahlen von 1,8 Prozent - bei 5,4 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent). Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr liegt bei 7,9 Prozent.
Saisonbereinigt ging die Arbeitslosigkeit im November 2011 um 1.000 zurück.
Wie in den vorangegangenen Monaten reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III mit -2,3 Prozent stärker als im Rechtskreis SGB II mit -1,6 Prozent. Mittlerweile sind 71,6 Prozent (119.682) aller arbeitslosen Menschen in Hessen Arbeitslosengeld II-Empfänger.
"Wie erwartet kam es im November zu einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Die milden Temperaturen und das für die Jahreszeit übliche Vorweihnachtsgeschäft lassen vor allen Dingen die Zahl arbeitsloser Frauen sinken. Gerade im Einzelhandel und im Versandhandel werden jetzt verstärkt Mitarbeiterinnen für zeitlich befristete Tätigkeiten gesucht", erklärt Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.
Insgesamt 2.236 Frauen wurden im November weniger als arbeitslos registriert; das sind 2,7 Prozent weniger als im Vormonat. Die Zahl arbeitsloser Männer sank im Vergleich dazu um lediglich 0,9 Prozent.
Über 50-jährige weiterhin größte Personengruppe
Mit 51.285 arbeitslosen Frauen und Männern über 50 Jahren hat diese Personengruppe weiterhin das Nachsehen auf dem Arbeitsmarkt. 30,7 Prozent aller Arbeitslosen in Hessen gehören dieser Gruppe an. Ihre Zahl sank im Vergleich zum Vormonat lediglich um 0,5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent.
"Kurz gesagt, bewegt sich noch nicht genug bei den Älteren. Der Arbeitsmarkt ist immer noch nicht bereit, diese immer größer werdende Bevölkerungsgruppe zu integrieren. Auch beim Weihnachtsgeschäft können Ältere nicht punkten. Bei den über 55-jährigen sank die Arbeitslosigkeit im November um gerade einmal 43 Personen. Gerade im Hinblick auf die Fachkräftediskussion ist dies für mich nur schwer nachvollziehbar", so Frank Martin.
Weiterhin positiv zeigt sich die Entwicklung der jüngeren Menschen unter 25 Jahren. Ihre Zahl sank nochmals im Vergleich zum Vormonat um 3,9 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um sogar 10,3 Prozent auf jetzt 14.408.
Beschäftigungsentwicklung weiter im Bundestrend
Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von 2,5 Prozent im September 2011 im Vergleich zum Vorjahr liegt Hessen im bundesweiten Schnitt. In Westdeutschland stieg die Zahl um 2,6 Prozent an. Der hochgerechnete, vorläufige Wert beläuft sich auf 2.283.100. Die Branchen mit dem stärksten Zuwachs sind Spedition und Logistik (+4,4 Prozent), Erziehung und Unterricht (+3,7 Prozent) und das Gesundheits- und Sozialwesen (+3,2 Prozent).
Die Arbeitnehmerüberlassung hat sich mit 57.500 Beschäftigten leicht über dem Vorkrisenniveau eingependelt. Seit Sommer 2011 ist die Beschäftigtenzahl nicht mehr merklich angestiegen.
Der kurze Einbruch bei den gemeldeten offenen Stellen hat sich im November nicht fortgeschrieben. Den Agenturen für Arbeit in Hessen wurden rund 15.300 Stellen gemeldet, der Bestand beläuft sich derzeit auf hohem Niveau auf etwa 40.400 Stellen.
Fulda hat weiterhin niedrigste Arbeitslosenquote
Der Landkreis Fulda hat mit einer Quote von 3,5 Prozent seine Spitzenposition verteidigt, gefolgt vom Hochtaunuskreis mit 3,8 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote von 10,0 Prozent hat unverändert die Stadt Offenbach, Kassel-Stadt liegt jetzt bei 9,5 Prozent.
Der Regierungsbezirk Kassel bleibt erneut mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Regierungsbezirk Gießen (5,3%) und dem Regierungsbezirk Darmstadt (5,4%).
Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte hat der Main-Taunus-Kreis mit 58,2 Prozent den niedrigsten Anteil an Arbeitslosengeld II-Empfängern, den höchsten mit 81,1 Prozent beansprucht die Stadt Offenbach für sich.