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Der Arbeitsmarkt im September: Saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit

Rückgang der Arbeitslosigkeit allerdings etwas unter Erwartung / Fachkräftepotenzial in EU-Staaten nutzen

(lifePR) (Frankfurt, )
Im September ist die Arbeitslosigkeit in Hessen saisonüblich zurückgegangen.

Insgesamt waren 173.526 Frauen und Männer im September ohne Arbeit. Das sind 7.465 (4,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 13.487 (7,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 5,6 Prozent; 0,2 Prozentpunkte weniger als im August. Im September 2010 lag die Quote noch bei 6,0 Prozent.

Verglichen mit den Abnahmeraten der letzten 5 Jahre (-9.236) bzw. 10 Jahre (- 8.475) ist der Rückgang in einem September mit 7.465 allerdings leicht unterdurchschnittlich.

Die Begründung für den Rückgang liegt nicht zuletzt in der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit, die mit Beginn von Schule, Ausbildung und Studium typischerweise nach den Sommerferien sinkt. Derzeit sind 17.558 Personen unter 25 Jahren in Hessen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.953 (10,0 Prozent) weniger als im Vormonat und 1.988 (10,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

"Die Zahlen des Monats September stellen saisonbedingt keine Überraschung dar, auch wenn sie für einen September im Mittel der letzten Jahre etwas schwächer als üblich ausfallen. Da die konjunkturelle Entwicklung - auch vor dem Hintergrund der Schuldenkrise - schwer abschätzbar ist, kann eine nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt nicht ausgeschlossen werden", so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.

Erneut profitierten vor allem Arbeitslose im Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) vom Rückgang der Arbeitslosigkeit. Ihre Zahl sank mit 3.524 oder 6,6 Prozent auf 49.891. Im Rechtskreis SGB II ging die Zahl um 3.941 oder 3,1 Prozent zurück auf jetzt 123.635. Der Anteil von Arbeitslosen, die Leistungen aus der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) beziehen, beträgt damit 71,2 Prozent (Vormonat 70,5 Prozent; Vorjahr 68,5 Prozent).

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt

Die Zahl der der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen liegt mit einem Anstieg zum Vorjahr um 2,3 Prozent nur noch knapp hinter dem Wert des Bundes (+ 2,4 Prozent) bzw. der westdeutschen Bundesländer (+ 2,6 Prozent). Der hochgerechnete Wert für Juli 2011 liegt bei 2.232.900. Das entspricht einem absoluten Zuwachs von 51.133 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen binnen Jahresfrist.

Großen Zuwachs an Beschäftigten bezogen auf das Vorjahr können erneut die Bereiche Gesundheits- und Sozialwesen (+ 8.694), Logistik (+ 7.793) und das Verarbeitende Gewerbe (+ 7.663) verzeichnen.

Weiterhin hoher Bestand an offenen Stellen

Der Bestand der gemeldeten offenen Stellen ist mit 41.357 weiterhin hoch (17,1 Prozent mehr als im Vorjahr).

"Diese erfreuliche Zahl darf uns nicht täuschen", so Dr. Frank Martin. Und weiter:" Wir steuern mit hoher Geschwindigkeit auf zwei Probleme zu: Während die konjunkturelle Entwicklung der nächsten Monate noch immer mit hohen Unsicherheiten versehen ist, verschärft sich die Situation am Fachkräftemarkt zunehmend. Es wird unumgänglich sein, parallel zur Hebung inländischer Reserven vor allem das EU-Ausland mit einzubeziehen. Länder wie Spanien mit rasant angestiegenen Arbeitslosenquoten bieten für deutsche Unternehmen Fachkräftepotenzial, das gezielt angesprochen und für den deutschen Arbeitsmarkt gewonnen werden muss."

Günstige Entwicklung im Regierungsbezirk Kassel hält an

Mit 5,3 Prozent hat der Regierungsbezirk Kassel erneut die niedrigste Arbeitslosenquote vor dem Regierungsbezirk Gießen (5,5%) und dem Regierungsbezirk Darmstadt (5,6%).

Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet im September wiederum der Landkreis Fulda mit 3,6 Prozent, gefolgt vom Hochtaunuskreis (3,9 Prozent). Die höchsten Arbeitslosenquoten in Hessen haben nach wie vor die Städte Offenbach (10,4 Prozent) und Kassel (9,9 Prozent).

Im Vergleich der 26 Kreise und kreisfreien Städte bleibt die Situation ebenfalls gleich: nur im Rheingau-Taunus-Kreis (+4,8 Prozent) und im Odenwaldkreis (+1,5 Prozent) stiegen die die Arbeitslosenzahlen entgegen dem allgemeinen Trend im Vergleich zum Vorjahr an.

Ausbildungsjahr 2010/2011

Die Zahlen zum aktuellen Ausbildungsjahr werden wie in den Jahren zuvor am Stichtag 30. September erhoben und zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
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