Raimund Becker, Vorstandsmitglied der BA kommentiert: "Es gibt regional große Unterschiede in Deutschland. Das sehen wir zum Beispiel am Verhältnis von Bewerbern zu gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen. In Hamburg kamen im letzten Jahr auf eine betriebliche Ausbildungsstelle nur 0,8 Bewerber, in Nordrhein-Westfalen waren es 1,45. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber in Regionen wie Hamburg bei der Bewerbersuche vor besonders großen Herausforderungen stehen. In Regionen wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen ist die Situation eher umgekehrt. Hier müssen sich die Bewerber auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz rein rechnerisch gegen eine relativ große Konkurrenz durchsetzen."
Selbst in Regionen mit einem rechnerisch ausgeglichenen Verhältnis zwischen Ausbildungsplätzen und Bewerbern gibt es keine Garantie dafür, dass Ausbildungsbetriebe und Bewerber ideal zusammen finden. Denn dort passen die Qualifikationen und Berufswünsche nicht immer mit den angebotenen Ausbildungsplätzen überein.
Becker: "Es ist wichtig, dass sich die Arbeitgeber weiterhin zahlreich für die duale Ausbildung engagieren, dass sie möglichst viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und auch schwächeren Jugendlichen eine Chance geben. Nur so können wir dem drohenden Fachkräftemangel etwas entgegensetzen" Auch die Jugendlichen können ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz deutlich erhöhen, indem sie offen sind für mehrere Ausbildungsberufe oder bereit sind, einen weiteren Weg auf sich zu nehmen."
Arbeitgeber und Bewerber finden bei den Arbeitsagenturen Unterstützung. Dafür stehen verschiedene Instrumente wie ausbildungsbegleitende Hilfen, Berufsausbildungsbeihilfe oder Einstiegsqualifizierungen zur Verfügung.