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Der sächsische Arbeitsmarkt im Januar 2009

Arbeitslosigkeit im Januar deutlich gestiegen / Arbeitslosenzahl in Sachsen gestiegen - 296.868 Sachsen sind ohne Beschäftigung

(lifePR) (Nürnberg, )
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Freistaat stieg im Januar deutlich um 35.797 auf 296.868. Die Arbeitslosenquote liegt bei 13,7 Prozent. Im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres sind 23.486 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 14,6 Prozent.

Überblick

"Auch wenn wir mit knapp 296.900 Arbeitslosen den niedrigsten Januarwert seit 1991 zu verzeichnen haben, fiel der Anstieg der Arbeitslosenzahl in Sachsen im Januar gegenüber dem Vormonat mit 13,7 Prozent nicht nur besonders hoch sondern auch kräftiger aus, als in den vergangenen zwei Jahren. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Das besonders kalte Winterwetter der letzten Wochen sorgte dafür, dass sich allein aus Bauberufen fast 8.800 Männer und Frauen arbeitslos melden mussten. Rechnet man die knapp 3.400 Arbeitslosmeldungen aus den so genannten "grünen Berufen" hinzu, kommen rund 17 Prozent aller Arbeitslosmeldungen aus diesen beiden Berufsgruppen. Außerdem enden mit Ablauf des Monats Dezember zahlreiche Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes.

Aus geförderter Beschäftigung meldeten sich knapp 6.500 Sächsinnen und Sachsen arbeitslos. Sie machen knapp 9 Prozent aller Zugänge aus. Hinzu kommt, dass zum Jahresende häufiger als in anderen Monaten Kündigungsfristen und befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen. Aber natürlich zeigt auch die wirtschaftliche Entwicklung erste spürbare Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt", so Cordula Hartrampf-Hirschberg, Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA). "Auch wenn die Zahl der Entlassungen aufgrund der aktuellen Finanzkrise spürbar war, haben wir viele starke und leistungsfähige Firmen in Sachsen. Diese gehen mit dem Thema Personalabbau sehr sensibel um. Sie sind sich bewusst, dass sie ihre gut qualifizierten Fachkräfte brauchen, um im kommenden Aufschwung wettbewerbsfähig zu bleiben", so Hartrampf-Hirschberg weiter.

Kurzarbeit

Um die Fachkräfte im Unternehmen zu halten und vor Arbeitslosigkeit zu bewahren nutzen immer mehr sächsische Firmen das Kurzarbeitergeld. Seit Wochen beraten die Agenturen vor Ort die Betriebe und Unternehmen zu bestehenden Möglichkeiten, auch bei schwacher Auftragslage weiter am Markt bestehen zu können. Die Zahl der Anzeigen zu saisonal und wirtschaftlich bedingter Kurzarbeit nimmt weiter zu. Im Dezember 2008 wurde durch Unternehmen für doppelt so viele Arbeitnehmer Kurzarbeit angezeigt als ein Jahr zuvor (Dezember 2008: 24.114; Dezember 2007: 11.184). Besonders betroffen sind das verarbeitende Gewerbe - und hier insbesondere Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie sowie aus dem Maschinen- und Metallbau.

Cordula Hartrampf-Hirschberg erwartet, dass die Anzeigen von Kurzarbeit aus wirtschaftlichen Gründen im Januar noch einmal zunehmen werden. Beim Saisonkurzarbeitergeld rechnet sie dagegen mit einem Rückgang der Anzeigen. Aktuelle Zahlen für den Monat Januar stehen Ende der 6. Kalenderwoche zur Verfügung.

Oberstes Ziel ist es, weitere Entlassungen zu vermeiden und die Firmen für die nächste Aufschwungphase gut aufzustellen. Denn dann beginnt der Konkurrenzkampf um gute Fachleute sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Deshalb appelliert die Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen an die Arbeitgeber, Zeiten mit weniger Aufträgen nicht nur mit Kurzarbeit zu überbrücken, sondern auch für die Weiterbildung zu nutzen. "Qualifizieren statt entlassen muss das Motto sein. Denn Fachkräfte werden nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen benötigt".

Die seit Jahresbeginn geltenden neuen Regelungen zur Kombination von Kurzarbeit mit Qualifizierung machen das möglich. Insbesondere die Beschäftigungsfähigkeit gering qualifizierter Mitarbeiter kann durch Qualifizierung erhalten und verbessert werden. Angestrebt wird, dass die Weiterbildungsangebote zu verwertbaren Abschlüssen führen. Die Arbeitsagenturen unterstützen die Unternehmen dabei nicht nur mit entsprechenden Beratungsangeboten sondern auch finanziell, indem sie die anfallenden Weiterbildungskosten für die Arbeitnehmer tragen. "Geringqualifizierte gehören in oftmals zu denjenigen, die in wirtschaftlich angespannten Situationen als erste entlassen werden. Und in Zeiten geringer Nachfrage sind sie am schwersten wieder in Beschäftigung zu vermitteln. Deshalb hat die Weiterbildung gerade dieses Personenkreises oberste Priorität", so Hartrampf-Hirschberg." Auch für qualifiziertes Personal kann Weiterbildung und Qualifizierung gefördert werden. So können beispielsweise spezielle firmeninterne Weiterbildungsmaßnahmen teilweise durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) finanziert werden.

Entwicklung der Beschäftigung

Viele Bereiche der Wirtschaft sind nicht unmittelbar von der Finanzkrise betroffen. Das spiegelt sich auch bei der Beschäftigungsentwicklung wieder. So erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen von November 2007 zu November 2008 um fast 13.500. Das entspricht einem Beschäftigungsanstieg um einen Prozent. Vor allem das Gesundheits- Veterinär- und Sozialwesen konnte einen deutlichen Beschäftigungsanstieg verzeichnen. Mit einem Plus von 3,4 Prozent liegt dieser Wirtschaftsbereich noch vor dem Verarbeitenden Gewerbe (plus 2,4 Prozent).

Zugang an freien Stellen

Trotz der gedämpften Entwicklung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt meldeten die Unternehmen den Agenturen und den Arbeitsgemeinschaften im Januar insgesamt 5.446 freie Stellen. Das waren 517 weniger als im Dezember und 1.565 weniger als vor einem Jahr. Angebote gab es für alle Berufe. Fachkräfte mit Metall- und Elektroberufen waren mit 852 Stellenangeboten am meisten gefragt. Insgesamt 636 Stellen meldeten die Unternehmen für soziale und erzieherische Berufe. Für Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen gingen bei den Arbeitsagenturen 626 Stellenangebote ein. In den allgemeinen Dienstleistungsberufen sowie in den Verkehrsberufen liegt der Bedarf an Fachkräften bei 526 beziehungsweise 420 neu gemeldeten Stellen. Für Gesundheitsberufe gab es insgesamt 377 Stellenzugänge. Auch wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften in den meisten Branchen gesunken ist, bewegt sich die Zahl der Stellenmeldungen noch auf einem relativ hohen Niveau.

Arbeitslosigkeit in den Berufsgruppen

Die Zahl der Arbeitslosen stieg in allen Berufsgruppen, wenn auch unterschiedlich stark. Vor allem saisonbedingt war der Anstieg in den Bauberufen am stärksten. Hier gab es gegenüber dem Vormonat 6.374 Arbeitslose mehr. In den Metall- und Elektroberufen ist die Zahl der Arbeitslosen um 4.144 gestiegen. Mehr Arbeitslose gab es mit plus 3.690 auch in den Verkehrsberufen. In den Organisations- Verwaltungs- und Büroberufen sowie im landwirtschaftlichen Bereich sind im Vergleich zum Vormonat 2.283 bzw. 1.959 Menschen mehr in Arbeitsagenturen und ARGEn gemeldet. Ähnlich ist die Situation bei den Warenkaufleuten. Dort waren 1.736 Frauen und Männer mehr auf der Suche nach einem Job, als noch im Dezember.

Jugendarbeitslosigkeit gestiegen

Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre nahm im Berichtszeitraum zu. Ende Januar waren sachsenweit insgesamt 31.833 junge Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Dezember gab es 3.784 junge Arbeitslose mehr, die auf der Suche nach einer Beschäftigung waren (plus 13,5 Prozent). Gegenüber Januar 2008 wurden jedoch 2.875 junge Arbeitslose weniger gezählt (minus 8,3 Prozent). Der Anteil der arbeitslosen unter 25- Jährigen an allen Arbeitslosen beträgt 10,7 Prozent.

Situation für Ältere

Die Zahl älterer Arbeitsloser stieg im Vormonatsvergleich um 10.616. Ende Januar waren in Sachsen 94.422 Frauen und Männer im Alter ab 50 Jahre arbeitslos gemeldet. Damit fiel der Anstieg in dieser Altersgruppe mit 12,7 Prozent deutlich niedriger aus, als bei den Arbeitslosen insgesamt. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der arbeitslosen über 50-Jährigen um 2.609 zurück (minus 2,7 Prozent). Der Anteil der Älteren unter den Arbeitslosen liegt bei 31,8 Prozent.

Langzeitarbeitslosigkeit gestiegen

Nachdem die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Verlaufe des gesamten Vorjahres kontinuierlich zurückging, nahm sie im Januar wieder zu (plus 2.209). Insgesamt 83.712 Frauen und Männer sind bei den Arbeitsagenturen und ARGEn bereits seit einem Jahr oder länger arbeitslos gemeldet. Gegenüber Januar 2007 wurden 29.065 Langzeitarbeitslose weniger gezählt.

Zweiter Arbeitsmarkt

Die Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten) ist in den Arbeitsagenturen und ARGEn gegenüber Dezember um 3.954 gesunken. Mit insgesamt 26.936 Beschäftigten liegt die Zahl leicht über dem Niveau des Vorjahres. Damals waren 26.759 Männer und Frauen auf dem zweiten Arbeitsmarkt beschäftigt.

Entwicklung in den Direktionsbezirken

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar in allen Direktionsbezirken Sachsens deutlich. Im Direktionsbezirk Chemnitz fiel der Zuwachs im Vergleich zum Vormonat mit 16,1 Prozent (plus 14.937) am stärksten aus. Im Direktionsbezirk Dresden nahm die Arbeitslosigkeit um 13,2 Prozent (plus 13.111) zu. Der geringste Anstieg im Vergleich zum Dezember war im Direktionsbezirk Leipzig zu verzeichnen. Hier gab es 11,2 Prozent (plus 7.749) mehr Arbeitslose. Im Vorjahresvergleich verringerten sich die Arbeitslosenzahlen in allen drei Direktionsbezirken deutlich. Der Direktionsbezirk Chemnitz verzeichnete mit 8,5 Prozent den stärksten Rückgang. In den Direktionsbezirken Dresden und Leipzig sank die Arbeitslosigkeit um 6,9 beziehungsweise 6,3 Prozent.

Entwicklung in den Agenturbezirken

Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man die Agenturbezirke miteinander vergleicht.

Im Vormonatsvergleich stieg die Arbeitslosigkeit in allen Arbeitsagenturen. Während es mit 20,7 Prozent in der Agentur Plauen den stärksten Zuwachs gab, war der Anstieg in Leipzig mit 8,9 Prozent am geringsten.

Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit in allen Agenturbezirken anhaltend rückläufig. Am stärksten fiel der Rückgang mit 11,4 bzw. 10,8 Prozent in den Agenturbezirken Chemnitz und Bautzen aus, gefolgt von Oschatz (minus 9,5 Prozent). Mit minus 2,2 Prozent fiel die Vorjahresveränderung in Dresden am geringsten aus.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen haben die Agenturbezirke Dresden mit 11,4 Prozent und Chemnitz mit 12,3 Prozent, gefolgt von Zwickau mit 12,9 Prozent. Die höchste Quote verzeichnet die Arbeitsagentur Bautzen mit 15,3 Prozent.

Übersicht nach Kreisen

Mit einer Arbeitslosenquote von 11,9 Prozent hat die Stadt Dresden im Januar die niedrigste Arbeitslosenquote. Danach folgen die Landkreise Mittelsachsen mit 12,3 Prozent und Meißen mit 12,4 Prozent. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 13,1 Prozent. Es folgen der Vogtlandkreis und der Landkreis Zwickau. Beide liegen bei 13,2 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote hat der Landkreis Görlitz mit 16,8 Prozent.
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