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Der sächsische Arbeitsmarkt im Juli 2010

Arbeitslosenquoten Sachsen (alle zivilen Erwerbspersonen)

(lifePR) (Chemnitz, )
Arbeitslosenzahl in Sachsen leicht gestiegen - 246.205 Sachsen sind ohne Beschäftigung

Arbeitslosenzahl jahreszeitlich üblich leicht gestiegen

Im Juli waren im Freistaat Sachsen 246.205 Arbeitslose gemeldet.

Das waren 732 oder 0,3 Prozent mehr als im Juni. Gegenüber dem Vorjahr gab es 30.322 oder elf Prozent Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 11,6 Prozent (Juli 2009: 12,9 Prozent).

"Die Zahl der Arbeitslosen stieg gegenüber Juni um rund 700. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in den Arbeitslosmeldungen der Ausbildungs- und Studienabsolventen und ist typisch für einen Monat Juli. So meldeten sich im vergangenen Monat rund 5.600 junge Menschen nach dem Abschluss ihres Studiums, ihrer schulischen Ausbildung oder der Schule bei den sächsischen Arbeitsagenturen und Trägern der Grundsicherung arbeitslos. Hinzu kommen etwa 3.000 junge Menschen, die ihre betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung beendet haben und durch ihren Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Ich bin zuversichtlich, dass diese jungen Menschen schnell wieder Arbeit finden. Die Wirtschaft braucht dringend Fachkräfte und wir werden alles tun, um diese gut ausgebildeten und motivierten Arbeitsuchenden schnellstmöglich zu vermitteln", erklärt Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Von den insgesamt 246.205 Arbeitslosen im Juli entfielen 70.105 oder 28,5 Prozent auf den Rechtskreis SGB III und 176.100 oder 71,5 Prozent auf den Rechtskreis der Grundsicherung (SGB II). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen. Im Rechtskreis SGB III nahm die Arbeitslosigkeit um 15.668 oder 18,3 Prozent ab und im Rechtskreis SGB II um 14.654 oder 7,7 Prozent.

Lässt man saisonale Einflüsse außer Betracht, so liegt die Arbeitslosigkeit im Juli um rund 2.000 unter dem Wert vom Vormonat. Damit wird deutlich, dass sich die wirtschaftliche Lage der sächsischen Betriebe leicht verbessert hat", so Cordt.

Im Juli nahmen rund 83.000 Menschen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik teil. Gegenüber dem Vormonat sind das rund 1.250 oder 1,5 Prozent weniger. Da diese Menschen während der Maßnahme dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, gelten sie nicht als arbeitslos.

Ohne diese Maßnahmen würde die Arbeitslosigkeit in Sachsen im Juli bei rund 329.150 liegen.

Arbeitslosigkeit ist kein statischer Block, sondern durch Bewegung gekennzeichnet.

Insgesamt meldeten sich im Juli sachsenweit 51.606 Frauen und Männer arbeitslos. Ein Viertel davon kam - wie bereits in den Vormonaten - aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt (12.957). Das waren 2.217 weniger als vor einem Jahr (minus 14,6 Prozent).

Gleichzeitig beendeten 50.564 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit.

Fast ein Drittel (16.089) fand eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das waren 100 mehr als im Juli 2009 (plus 0,6 Prozent).

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Juli leicht gestiegen. Das zeigt der Blick auf die gemeldeten Jobangebote. Sächsische Unternehmen meldeten insgesamt 10.232 freie Stellen. Damit nahm das Angebot im Vorjahresvergleich um 2.227 Stellen oder 27,8 Prozent zu. Gegenüber Juni wurden 483 Stellen mehr gemeldet (plus 5 Prozent). Diese Entwicklung ist saisonal normal.

Die meisten Stellenangebote kamen aus der Zeitarbeit (2.946), dem Verarbeitenden Gewerbe (999), dem Handel (923) sowie aus dem Baugewerbe (893). Aber auch aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (703) und der Land- und Forstwirtschaft (539) wurden im Juli verstärkt Jobs gemeldet.

"Dass die wirtschaftliche Entwicklung wieder an Fahrt gewinnt, zeigt sich auch in der Beschäftigungsentwicklung. Nach den aktuellen Hochrechnungen lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Mai bei rund 1,402 Millionen Menschen. Gegenüber dem Vormonat ist das ein Plus von 9.200 oder 0,7 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um rund 20.000 (1,4 Prozent).

Zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich.

Den stärksten Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich verzeichnet die Arbeitnehmerüberlassung. Mit einem Plus von 39,1 Prozent, sind hier 11.757 Menschen mehr beschäftigt als vor einem Jahr.

Auch im Gesundheits- und Sozialwesen gibt es einen kräftigen Beschäftigungsaufbau.

Innerhalb eines Jahres sind in diesem Bereich mit einem Plus von 3,9 Prozent 6.742 neue Jobs entstanden.

Beschäftigungszuwächse gab es auch im Baugewerbe (plus 1,9 Prozent) und im Gastgewerbe (plus 1,6 Prozent).

Von Beschäftigungsverlusten ist vor allem die Land- und Forstwirtschaft betroffen. Mit einem Beschäftigungsrückgang von 2,8 Prozent sind dort 618 Frauen und Männer weniger beschäftigt. Auch im Bereich Erziehung und Unterricht sind die Beschäftigtenzahlen rückläufig. Dort gingen in den vergangenen zwölf Monaten 2.363 Arbeitsplätze verloren (minus 2,6 Prozent). Im Verarbeitenden Gewerbe (minus 1,7 Prozent oder minus 4.979) ist eine Verbesserung der Situation derzeit noch nicht erkennbar, auch wenn dieser Bereich seit Februar einen leichten Beschäftigungsanstieg verzeichnet. Aktuell arbeiten sachsenweit rund 280.400 Männer und Frauen im Verarbeitenden Gewerbe.

Die günstigste Entwicklung im Vormonats- und Vorjahresvergleich gab es im Freistaat Sachsen im Direktionsbezirk Chemnitz. Mit aktuell 86.111 Arbeitslosen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Juni um 621 (minus 0,7 Prozent) zurück. Auch im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit besonders kräftig. Hier wurden 14.487 Arbeitslose weniger gezählt (minus 14,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 10,9 Prozent.

Diese Entwicklung ist erfreulich, da dieser Direktionsbezirk stärker von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen war und ist, als alle anderen. So wurde in der Chemnitzer Region zu Beginn des Jahres 2009 aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung sachsenweit der stärkste Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Direktionsbezirk Dresden 9.538 Arbeitslose weniger gezählt. Das entspricht einem Rückgang um 9,3 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt im Direktionsbezirk Dresden bei 11,3 Prozent. Diese Entwicklung ist im Vormonatsvergleich saisonüblich und wird im Vorjahresvergleich durch die verbesserte wirtschaftliche Entwicklung geprägt.

Eine positive Entwicklung gab es auch im Direktionsbezirk Leipzig. Mit aktuell 66.605 Arbeitslosen ging die Arbeitslosigkeit in der Leipziger Region im Vergleich zu Juli 2009 um 8,6 Prozent zurück, wobei sich die Arbeitslosigkeit am aktuellen Rand mit einer Quote von dreizehn Prozent weiter auf hohem Niveau bewegt. Insbesondere die positive Beschäftigungsentwicklung im Dienstleistungssektor führte zum Rückgang der Arbeitslosenzahlen.

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. "Die Betriebe müssen bei der Auswahl geeigneter Bewerber noch stärker als bisher auch leitungsschwächere Bewerber berücksichtigen. Der Hauptgrund dafür ist die rückläufige Zahl der Schulabgänger und damit verbunden der deutliche Rückgang möglicher Bewerber.

Bis Ende Juli meldeten sich 21.003 Bewerber um eine Ausbildungsstelle bei den sächsischen Arbeitsagenturen und Trägern der Grundsicherung.

Das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahresmonat (minus 4.299).

Mehr als zwei Drittel der gemeldeten Bewerber konnten bereits einen Ausbildungsvertrag unterschreiben oder haben sich für eine Alternative zur betrieblichen Ausbildung entschieden (14.222). Aktuell sind noch 6.781 Jungen und Mädchen mit Unterstützung der Berufsberatung auf der Suche nach einer Lehrstelle.

"In vielen Fällen sind die Auswahlverfahren bereits in der letzten Phase, so dass die tatsächliche Zahl der unversorgten Bewerber in den nächsten Wochen deutlich sinken dürfte", so Cordt.

Mit den bisher insgesamt 15.832 gemeldeten betrieblichen Ausbildungsangeboten stehen den Bewerbern 310 Lehrstellen mehr zur Verfügung, als im Vorjahr.

Aktuell sind noch 5.194 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Grund dafür ist, dass neben vielen offenen Auswahlverfahren die Ausbildungsverträge oft erst kurz vor Beginn der Ausbildung unterzeichnet werden.

Darüber hinaus entscheiden sich Ausbildungsplatzbewerber mit mehreren Zusagen häufig erst kurz vor Ausbildungsbeginn für eines ihrer Angebote.

Die Palette der offenen Angebote ist breit und in nahezu allen Berufen sind noch freie Ausbildungsplätze zu vergeben. Die meisten Angebote gibt es für folgende Berufe:

- Koch/Köchin (298)

- Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel (232)

- Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau (204)

- Friseur/Friseurin (188)

- Elektroniker/Elektronikerin - Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (157)

- Hotelfachmann/Hotelfachfrau (122)

- Bürokaufmann/Bürokauffrau (121)

- Bäcker/Bäckerin (114)

- Fachverkäufer/Fachverkäuferin - Fleischerei (113)

- Maschinen und Anlagenführer/in (106)

Die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit unterstützen und beraten Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Bewerbern, wenn sie nicht auf den ersten Blick den passenden Wunschkandidaten finden.

Insbesondere. Insbesondere bei der Auswahl leistungsschwächerer Bewerber können die Arbeitsagenturen durch den gezielten Einsatz sogenannter ausbildungsbegleitender Hilfen eine erfolgreiche Ausbildung unterstützen.

Jugendliche, die bisher weder einen Ausbildungsplatz finden noch eine passenden Alternative gefunden haben, sollten sich schnellstmöglich bei ihrer Berufsberatung melden. Die Berufsberater stehen mit Rat und Tat zur Seite, informieren und unterstützen bei der Ausbildungsplatzsuche und bei der Suche nach Alternativen zur betrieblichen Ausbildung.

Dazu können Jugendliche unter der Hotline: +49 (1801) 555 111 (Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min) gleich heute noch einen Termin vereinbaren.
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