- 20.646 Frauen und Männer sind ohne Arbeit - genau 321 weniger als vor einem Monat.
- Die Arbeitslosenquote ging dadurch um 0,1 Prozent zurück. Mit 5,5 Prozent liegt sie weiterhin im Landesdurchschnitt
- Insgesamt 5.030 Personen konnten aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden; 23 Prozent mehr als im Januar. Gleichzeitig mussten sich 4.710 Menschen neu oder wieder arbeitslos melden; 20,4 Prozent weniger als im Vormonat
- Bei den Versicherungskunden (Sozialgesetzbuch III - SGB III) ging die Arbeitslosigkeit deutlicher zurück als bei der Grundsicherung nach SGB II
- Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe zieht wieder an
"Die Februarzahlen überraschen positiv - der schneereiche Winter ließ andere Werte erahnen. Erfreulicherweise konnten in den vergangenen Wochen wieder mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Gleichzeitig wurden deutlich weniger Frauen und Männer neu oder wieder arbeitslos. Dies zeigt mir, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig bleibt. Allerdings, ohne das bewährte Instrument Kurzarbeit wäre die Arbeitslosigkeit um ein vielfaches höher. Besonders das Saisonkurzarbeitergeld zeigte in den vergangenen Wochen seine Wirkung. Die Betriebe des Baugewerbes meldeten deutlich längere Arbeitsausfälle als vor einem Jahr. Die witterungsbedingten Arbeitsausfälle und der saisonbedingte Auftragsmangel konnten aber mit diesem Instrument zum größten Teil abgefedert werden. Entscheidender Vorteil ist, die Fachkräfte bleiben im Arbeitsverhältnis und sind damit weiter kurzfristig einsetzbar", kommentiert Hartmut Pleier, der Vorsitzende der Karlsruher Arbeitsagentur, die Arbeitsmarktdaten für den Februar.
Entwicklung nach Rechtskreisen (Sozialgesetzbuch SGB II / SGB III)
Die Zahl der Arbeitslosen ging im Februar in beiden Rechtskreisen unterschiedlich stark zurück. 9.899 Versicherungskunden (SGB III) und 10.747 Kunden, die Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II erhalten, sind derzeit ohne Arbeit. Dabei ist die Zahl der Versicherungskunden (minus 278) stärker zurückgegangen als die der SGB-II-Kunden (minus 26). 52,1 Prozent aller Arbeitslosen aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe erhalten jetzt die staatliche Grundsicherungsleistung. Interessant dabei die Unterschiede zwischen Stadt- und Landkreis. Während im Landkreis unter den insgesamt 10.565 Arbeitslosen die Versicherungskunden (5.973 oder 56,5 Prozent) überwiegen, erhalten in der Stadt Karlsruhe nur 38,9 Prozent Versicherungsleistungen. Über 60 Prozent der insgesamt 10.080 Arbeitslosen erhalten hier Grundsicherungsleistungen nach SGB II.
Die Bewegungen am Arbeitsmarkt
Nachdem im Januar die Neumeldungen gegenüber den Beendigungen in der Überzahl waren, konnten im Berichtsmonat wieder mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden.
5.030 Personen - 940 mehr als im Vormonat und 280 mehr als im Vorjahr - konnten abgemeldet werden. Davon nahmen rund 1.760 eine Erwerbstätigkeit auf und rund 1.120 besuchen jetzt eine von der Arbeitsagentur geförderte berufliche Weiterbildung oder eine betriebliche/schulische Ausbildung. Ein Teil hat sich aus persönlichen Gründen aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen.
Gleichzeitig meldeten sich im Laufe des Berichtsmonats 4.710 Frauen und Männer bei einer der fünf Agenturgeschäftsstellen in Karlsruhe, Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Waghäusel oder im JobCenter Stadt Karlsruhe neu arbeitslos. Gut 1.210 oder 20,4 Prozent weniger als im Januar aber auch 190 mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Auch die zunehmende Kräftenachfrage war ein Faktor für den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar. Der Arbeitgeberservice konnte gegenüber dem Vormonat deutlich mehr Angebote aufnehmen. Gut 1.210 neue ungeförderte Stellenangebote - also ohne die Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II, die sogenannten "ein Eurojobs" - wurden gemeldet. Das Gesamtangebot an freien Arbeitsplätzen hat dadurch ebenfalls leicht zugenommen und liegt jetzt bei 2.330 Stellen.
Positiver Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente
In Zeiten schwächerer Konjunktur sind Qualifizierungsmaßnahmen besonders sinnvoll. Sie erhöhen die Chancen der beruflichen Wiedereingliederung im Anschluss erheblich. Deshalb hat die Agentur für Arbeit Karlsruhe ihr Angebot noch einmal deutlich erhöht. Allein 1.170 Frauen und Männer aus dem SGB III Bereich nehmen zurzeit an einer geförderten Qualifizierung teil; 10,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hinzu kommen noch die Förderungsmöglichkeiten für SGBII Kunden.