"Mit der Flüchtlingskrise gibt es in Europa ein neues Thema, das wir bewältigen müssen", sagte Frank-J. Weise, Chairman des dreiköpfigen Boards des PES, bei der Pressekonferenz anlässlich des Treffens. "Wir wollen dazu gute Ideen und neue Ansätze der einzelnen Staaten miteinander diskutieren. Auf der anderen Seite lassen wir auch alle anderen Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, nicht außen vor: In vielen europäischen Staaten kämpfen wir noch immer mit hoher Jugendarbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit. Nicht zuletzt ist es unser gemeinsames Ziel, Arbeitgebern dabei zu helfen, Fachkräfte für ihre Unternehmen zu finden. Unser Augenmerk liegt auf allen Themen gleichermaßen."
Stefan Olsson, Direktor der Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäischen Kommission, betonte, dass "die öffentlichen Arbeitsmarktservices in Europa eine Schlüsselrolle dabei einnehmen, die erfolgreiche Integration arbeitsloser EU-Bürger in Beschäftigung zu fördern. Bei der Umsetzung der Empfehlung des EU-Rats zur Langzeitarbeitslosigkeit stehen sie an vorderster Front. Die Empfehlung zielt darauf ab, das gravierende Problem von 11 Millionen Langzeitarbeitslosen in der EU anzupacken. Hier spielen die öffentlichen Arbeitsmarktservices eine herausragende Rolle. Auch bei der Lösung der aktuellen Flüchtlingssituation sind sie unverzichtbar."
Hintergrund:
Das Netzwerk der europäischen Arbeitsmarktservices (PES Network) beruht auf einem Beschluss des Rates und des Europäischen Parlaments vom Mai 2014 und vereint die öffentlichen Arbeitsmarktservices aller 28 EU-Mitgliedsstaaten, der Europäischen Union und der EEA Mitgliedsstaaten Norwegen und Island. Es wird von einem dreiköpfigen Board unter Leitung von Frank-J. Weise, dem Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, geführt.
Ziele des PES Network:
Das PES Network verfolgt vor allem drei Ziele:
1. Europaweit soll eine größere Transparenz am Arbeitsmarkt geschaffen werden, damit Arbeitsuchende und Unternehmen besser zusammenfinden.
2. Faire berufliche und regionale Mobilität in Europa soll gefördert werden - um Arbeitnehmer dabei zu unterstützen, im Arbeitsleben erfolgreich zu sein.
3. Die öffentlichen Arbeitsmarktservices möchten sich weiter modernisieren und ihre Leistungsfähigkeit durch das Prinzip des Benchlearning steigern. Dazu wollen sie intensiv voneinander lernen, Wissen austauschen und sich bei den notwendigen strukturellen Reformen gegenseitig unterstützen.