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Frühjahrsaufschwung bleibt aus

Arbeitslosenzahl in Sachsen weiter gestiegen - 307.424 Sachsen sind ohne Beschäftigung

(lifePR) (Nürnberg, )
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Freistaat stieg im März um 3.002 auf 307.424. Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,2 Prozent.

Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres sind 2.310 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 14,1 Prozent.

"In diesem Jahr ist der Frühjahrsaufschwung bislang ausgeblieben. Das hat vor allem zwei Gründe: Die konjunkturelle Situation in Sachsen und das spürbar anhaltende kalte Wetter im März. Trotzdem verzeichnen wir mit rund 307.400 Arbeitslosen den niedrigsten Märzwert seit 1995", so Karl Peter Fuß, Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Auf dem sächsischen Arbeitsmarkt ist viel Bewegung. Im März haben sich in den sächsischen Arbeitsagenturen und ARGEn rund 24.800 Menschen aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Das sind 1.000 weniger als im Februar. Fast 19.200 Arbeitslose haben eine Beschäftigung aufgenommen, rund 4.600 mehr als im Vormonat.

Auf Grund des kalten Wetters im März konnten Außenarbeiten nicht wie in den vergangenen Jahren durchgeführt werden. Deshalb waren zum Beispiel in den Bauberufen im Vergleich zum Vorjahr noch rund 1.400 Arbeitslose mehr in den Arbeitsagenturen und ARGEn gemeldet. Auch in den Baunebenberufen gab es in diesem März deutlich weniger Einstellungen als im Vorjahr.

Durch die angespannte konjunkturelle Situation ist der jährliche Frühjahrsaufschwung ausgeblieben. Die Wirtschaftskrise hat vor allem die Exportwirtschaft getroffen. Das Verarbeitende Gewerbe und damit verbundene Wirtschaftszweige haben mit den Folgen schwer zu kämpfen. So stieg im März zum Beispiel die Zahl der Arbeitslosen in den Metall- und Elektroberufen im Vergleich zum Vormonat um über 2.000 und zum Vorjahr um fast 5.800. Auch die Verkehrsberufe sind betroffen. Mit 24.399 Arbeitslosen hat sich hier die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 440 und im Vergleich zum Vorjahr um 1.869 erhöht.

Aber nicht in allen Branchen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. In Wirtschaftsbereichen mit Binnennachfrage werden immer häufiger Jobs geschaffen. So sank die Zahl der Arbeitslosen in den allgemeinen Dienstleistungsberufen sowie in den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen um jeweils fast 2.000 und in den Gesundheitsdienstberufen und sozialerzieherischen Berufen um über 1.800 gegenüber dem Vorjahr.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Sachsen ist im Zeitraum von Januar 2008 zu Januar 2009 nochmals leicht um 0,2 Prozent gestiegen. Im Gesundheits- und Sozialwesen stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einem Plus von 6,6 Prozent am deutlichsten. Auch die Beschäftigung im Wirtschaftszweig Sonstige Dienstleistungen nahm überdurchschnittlich um 2,7 Prozent zu.

Im Gastgewerbe (2,1 Prozent) sowie im Verarbeitenden Gewerbe und im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (jeweils 1,2 Prozent) erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im selben Zeitraum zwar auch, aber nicht so deutlich. Dagegen verringerte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Zeitarbeit im selben Zeitraum um 17,4 Prozent.

"Derzeit lässt sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt aber nur beschreiben, wenn man die Kurzarbeit mit einbezieht. Kurzarbeit entlastet den sächsischen Arbeitsmarkt erheblich. Ohne das Instrument wäre die Zahl der Arbeitslosen deutlich höher", so Karl Peter Fuß.

Im Dezember arbeiteten 489 sächsische Betriebe mit 11.095 Arbeitnehmern aus konjunkturellen Gründen kurz. Im Januar zeigten 861 weitere sächsische Betriebe für 17.491 Arbeitnehmer Kurzarbeit an und im Februar 1.273 Betriebe für 34.761 Arbeitnehmer.

Die Entwicklung der Zahl der Anzeigen und der betroffene Personen zeigt auch, dass im Februar zunehmend größere Betriebe Kurzarbeit angezeigt haben.

Die Anzeigen konzentrierten sich auf das Verarbeitende Gewerbe, insbesondere auf die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, die Metallindustrie und den Maschinenbau.

Der Chef der Regionaldirektion Sachsen geht davon aus, dass sich im März die Zahl der Anzeigen von Kurzarbeit auf ähnlich hohem Niveau wie im Februar bewegen wird.

"Führt man sich die Zahlen vor Augen, wird damit das Ausmaß der wirtschaftlichen Krise sichtbarer. Andererseits legen die Betriebe ihre Produktion nicht still, sondern passen sie an. So können sie flexibel auf die Auftragslage reagieren und ihr Personal halten. Ich rechne damit, dass der Arbeitsausfall in den meisten Fällen unter fünfzig Prozent liegen wird", so Fuß.

Der Monat März war der letzte Monat für den das saisonale Kurzarbeitergeld gezahlt werden kann. Welche Auswirkungen die wirtschaftliche Situation auf das Baugewerbe hat, zeigt sich in den nächsten Monaten. Betriebe die bisher Saisonkurzarbeitergeld erhalten haben und über den März hinaus aus wirtschaftlichen Gründen von einem Arbeitsausfall betroffen sind, können das konjunkturelle Kurzarbeitergeld erhalten. Hierfür ist eine erneute Anzeige in der Arbeitsagentur erforderlich.

Auch wenn die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt eher gedämpft sind, meldeten die Unternehmen den Agenturen und den Arbeitsgemeinschaften im Februar insgesamt 6.682 freie Stellen. Das sind 249 weniger als im Vormonat und 1.354 weniger als im Vorjahresmonat.

Angebote gab es für alle Berufe. Mit 944 Stellenangeboten waren Fachkräfte mit Metall- und Elektroberufen am meisten gefragt. Für Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe gingen 910 Stellenangebote ein. Für allgemeine Dienstleistungsberufe sowie soziale und erzieherische Berufe gab es 793 beziehungsweise 588 neue Jobangebote. Für Gesundheitsberufe gab es 409 Stellenmeldungen. Insgesamt 368 Stellen meldeten die Unternehmen für Warenkaufleute.

Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahre nahm im Berichtszeitraum zu. Ende März waren sachsenweit insgesamt 34.585 junge Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Februar gab es 802 junge Arbeitslose mehr, die auf der Suche nach einer Beschäftigung waren (plus 2,4 Prozent). Gegenüber März 2008 wurden 80 junge Arbeitslose weniger gezählt (minus 0,2 Prozent). Der Anteil der arbeitslosen unter 25-Jährigen an allen Arbeitslosen beträgt 11,2 Prozent.

Die Zahl älterer Arbeitsloser stieg im Vormonatsvergleich um 1.409. Ende März waren in Sachsen 97.784 Frauen und Männer im Alter ab 50 Jahre arbeitslos gemeldet. Damit fiel der Anstieg in dieser Altersgruppe mit 1,5 Prozent etwas höher aus, als bei den Arbeitslosen insgesamt (plus ein Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen über 50-Jährigen um 2.676 an (plus 2,8 Prozent). Der Anteil der Älteren an den Arbeitslosen liegt bei 31,8 Prozent.

Nachdem die Zahl der Langzeitarbeitslosen zu Jahresbeginn kurzzeitig angestiegen war, konnte im März ein Rückgang verzeichnet werden (minus 759). Insgesamt 82.408 Frauen und Männer sind bei den Arbeitsagenturen und ARGEn bereits seit einem Jahr oder länger arbeitslos gemeldet. Gegenüber März 2008 wurden 26.574 Langzeitarbeitslose weniger gezählt. Rund 18 Prozent der Langzeitarbeitslosen waren in den Arbeitsagenturen gemeldet, knapp 82 Prozent in den ARGEn.

Die Beschäftigung auf dem zweiten Arbeitsmarkt (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten) ist in den Arbeitsagenturen und ARGEn gegenüber Februar um 1.127 gesunken. Mit insgesamt 22.984 Beschäftigten liegt die Zahl unter dem Niveau des Vorjahres. Im März 2008 waren 29.327 Frauen und Männer in öffentlich geförderter Beschäftigung.

Die Zahl der Arbeitslosen nahm im März in zwei Direktionsbezirken zu. Im Direktionsbezirk Chemnitz fiel der Anstieg im Vergleich zum Vormonat mit 2,2 Prozent (plus 2.426) am stärksten aus. Im Direktionsbezirk Dresden nahm die Arbeitslosigkeit um 0,5 Prozent (plus 567) zu. Unverändert blieb die Arbeitslosigkeit im Direktionsbezirk Leipzig.

Im Vorjahresvergleich verringerte sich die Arbeitslosenzahl ebenfalls in zwei von drei Direktionsbezirken. Der Direktionsbezirk Dresden verzeichnete mit 1,7 Prozent den stärksten Rückgang. Im Direktionsbezirk Leipzig sank die Arbeitslosigkeit um 1,6 Prozent. Im Direktionsbezirk Chemnitz dagegen stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent.

Ein differenzierteres Bild ergibt sich, wenn man die Agenturbezirke miteinander vergleicht.

Im Vormonatsvergleich nahm die Arbeitslosigkeit in den meisten Agenturbezirken zu. Während es mit 2,7 Prozent in der Agentur Zwickau den stärksten Zuwachs gab, war der Anstieg in Leipzig und in Pirna mit 0,1 und 0,5 Prozent am geringsten. Einen Rückgang der Arbeitslosen gab in den Arbeitsagenturen Riesa (minus ein Prozent) und Oschatz (minus 0,3 Prozent).

Auch im Vorjahresvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit in den sächsischen Agenturbezirken unterschiedlich entwickelt. Am stärksten fiel der Rückgang mit 5,5 Prozent beziehungsweise 4,1 Prozent in den Agenturbezirken Bautzen und Oschatz aus, gefolgt von Riesa (minus 3,7 Prozent). Mit minus 0,9 Prozent fiel die Vorjahresveränderung in Leipzig am geringsten aus. Alle übrigen Agenturen haben aktuell mehr Arbeitslose als vor einem Jahr. Den stärksten Zuwachs haben die Agenturen Plauen (plus 5,7 Prozent) und Dresden (plus 2,7 Prozent). In der Agentur Annaberg ist der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 0,2 Prozent am geringsten.

Die niedrigsten Arbeitslosenquoten in Sachsen haben die Agenturbezirke Dresden mit 11,7 Prozent und Chemnitz mit 13,1 Prozent, gefolgt von Pirna und Riesa mit jeweils 13,3 Prozent. Die höchste Quote verzeichnet die Arbeitsagentur Bautzen mit 15,8 Prozent.

Mit einer Arbeitslosenquote von 12,2 Prozent hat die Stadt Dresden im März die niedrigste Arbeitslosenquote. Danach folgen die Landkreise Meißen mit 12,7 Prozent und Mittelsachsen mit 12,9 Prozent.

Im Landkreis Görlitz und in der Stadt Leipzig liegen die Arbeitslosenquoten aktuell bei 17,4 beziehungsweise bei 16 Prozent.

Hinweis:

Daten über Bewegungen am Arbeitsmarkt sowie zur Arbeitslosigkeit in den Berufen beziehen sich nur auf die Erhebungen der Agenturen für Arbeit und der Arbeitsgemeinschaften SGB II. Von den Trägern der Grundsicherung nach dem SGB II in den Landkreisen, die am so genannten Optionsmodell teilnehmen, liegen keine Angaben vor.
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