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Frühzeitige Entwöhnung für ein Leben ohne Drogen

(lifePR) (Nürnberg, )
Die konzertierte Aktion zwischen Rentenversicherung, Kommunalverwaltung und Jobcenter in der Stadt Magdeburg zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation suchtkranker Menschen wird ab sofort auf ganz Mitteldeutschland ausgeweitet. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 18. Oktober 2010 von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland und den Regionaldirektionen Sachsen-Anhalt-Thüringen und Sachsen der Bundesagentur für Arbeit in Leipzig unterzeichnet.

"Ich war eigentlich kein Mensch mehr. Ich habe pro Tag drei Flaschen Schnaps getrunken, habe meine eigene Tochter nicht mehr erkannt. Das konnte nicht so weitergehen", erzählt Gunther K., Anfang 50 und lange Zeit arbeitslos. "Die Ölmühle war meine Rettung. Ich glaube, sonst wäre ich heute schon tot." Die "Alte Ölmühle" in Magdeburg, das ist eine Fachklinik für Suchtrehabilitation. Dort wurde Gunther K. geholfen, wieder ein normales Leben ohne Alkohol zu führen. "Noch rechtzeitig hat er die Notbremse gezogen. Ich freue mich, dass er die Kraft gefunden hat, sich aus diesem Teufelskreis zu lösen", so seine Fallmanagerin im Jobcenter Magdeburg. Sie unterstützt ihn jetzt, den Weg ins Berufsleben wieder zu finden. Gerade hat er einen Test absolviert, um herauszubekommen, was seine Stärken sind und wo ihm durch passgenaue Weiterbildung geholfen werden kann.

Nur ein Jahr hat das alles gedauert. Am Anfang stand der Entschluss von Gunther K, trocken zu werden. Dann ging es Schlag auf Schlag: Termin und Gutachten beim Ärztlichen Dienst der Agentur für Arbeit. Antrag auf medizinische Rehabilitation gleich am Tisch seiner Fallmanagerin. Zügig bewilligte die mitteldeutsche Rentenversicherung eine Suchtrehabilitation. Der Klinikaufenthalt folgte. Nahtlos schloss sich die Stabilisierungsphase an, Suchtberatung und Jobcenter waren hier bereits gemeinsam im Boot.

"Kein Nacheinander mit großen Pausen zwischen den einzelnen Phasen der Rehabilitation, sondern weniger Antragsbürokratie und von Anfang an ein Miteinander aller, die suchtkranken Menschen helfen können, in ein Leben ohne Drogen zurückzukehren, um dort neues Selbstbewusstsein, neue Lebensfreude und nicht zuletzt neue Chancen im Berufsalltag zu finden", kommentiert Kay Senius, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, diese konzertierte Aktion zwischen Rentenversicherung, Kommunalverwaltung und Jobcenter in der Stadt Magdeburg.

Seit Sommer 2007 wird der "Magdeburger Weg" beschritten. "Es war nicht einfach, althergebrachte Abläufe aufzubrechen. Aber Behörden dürfen nicht bürokratisch auf bisherige Verfahren bestehen, wenn schneller Zugangswege zur Suchtrehabilitation Erfolg versprechen. Die Ergebnisse zeigen, wir sind auf dem richtigen Weg. Durch den Verzicht auf die bisher vorgeschaltete Motivationsphase in den Suchtberatungsstellen hat sich die Abbrecherquote nicht erhöht, dafür erreichen wir aber suchtkranke Menschen oft deutlich früher", resümiert Dr. Ina Ueberschär, stellvertretende Geschäftsführerin des mitteldeutschen Rentenversicherungsträgers. So lag der Anteil erfolgreicher Therapien in der Magdeburger Fachklinik "Alte Ölmühle" 2009 bereits bei 69 Prozent. Gestartet war man 2007 mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent.

Die Sozialmedizinerin weiß, wovon sie redet: "Wenn suchtkranke Menschen den Willen aufbringen, sich von ihrer Abhängigkeit zu befreien, dann müssen wir ihnen schnell und unbürokratisch helfen. Jeder abstinente Tag dient der Genesung, verbessert die Lebensqualität, verhindert irreparable Dauerschäden und vermeidet damit eine vorzeitige Erwerbsminderung. Das wiederum spart Ausgaben für frühzeitige Rentenzahlungen."

Die Erfahrungen aus Magdeburg werden nun in ganz Mitteldeutschland Einzug halten. Dazu wurde am 18. Oktober 2010 einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland und den beiden Regionaldirektionen Sachsen und Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit unterzeichnet. "Durch die Ausweitung der Zusammenarbeit auf ganz Mitteldeutschland schaffen wir für Suchtkranke eine gute Ausgangsbasis, schnellstmöglich geeignete Hilfen in Anspruch zu nehmen um perspektivisch die Arbeitsfähigkeit zu erlangen. Damit verringern wir die vorzeitige Erwerbsminderung der Betroffenen und sichern die Chance zum Neueinstieg auf dem Arbeitsmarkt", erklärt Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
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