„In den kommenden Wochen ist noch viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. An die Bewerber, die jetzt schon wissen, wo sie eine Ausbildung beginnen, appellieren wir die Berufsberatung zu informieren. Dann können sich die Berater auf die jungen Menschen konzentrieren, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Genau für sie stehen die Chancen sehr kurzfristig eine Ausbildung zu finden recht gut. Schon heute fehlen uns zumindest rechnerisch über tausend junge Menschen, um alle gemeldeten Lehrstellen zu besetzen. Dennoch hat eine Berufsausbildung ein Preisschild. Betriebe erwarten neben angemessenen Schulnoten gute Kopfnoten. Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, gute Umgangsformen und eine hohe Motivation Neues zu lernen sind Eigenschaften, auf die es ankommt“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Gemeldete Ausbildungsbewerber: 19.892
Unversorgte Ausbildungsbewerber: 7.964
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 19.119
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen: 8.918
Von Oktober 2016 bis Juni 2017 haben sich insgesamt 19.892 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 294 oder 1,5 Prozent mehr als im Juni letzten Jahres. Im gleichen Zeitraum wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 19.119 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 418 oder 2,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Aktuell sind noch 7.964 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 8.918 freie Ausbildungsstellen. Damit gibt es rein rechnerisch für jeden Bewerber mindestens eine freie Ausbildungsstelle.
Die Wunschberufe der Jugendlichen sind seit vielen Jahren unverändert. So suchen die meisten der knapp 8.000 unversorgten Bewerber eine Ausbildung zum Verkäufer, Einzelhandelskaufmann, Kfz-Mechatroniker, Kaufmann für Bürokommunikation, Fachlagerist, Friseur, Tischler, Koch, Fachinformatiker oder zum Medizinischen Fachangestellten. Damit haben sich bisher nur rund sechzig Prozent (4.729) aller noch suchenden Jugendlichen auf einen anderen Ausbildungsberuf festgelegt. Insgesamt gibt es in diesem Jahr rund 330 verschiedene Ausbildungsberufe.
Jugendliche sollten zu ihrem Wunschberuf auch Alternativen entwickeln. Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Tür, zum Beispiel hinter einer ungewohnten Berufsbezeichnung oder in einem kleinen oder weniger bekannten Betrieb.
Kurzfristig gibt es nicht in den Berufen mit den meisten freien Stellen die besten Chancen auf einen Ausbildungsplatz, sondern in den Ausbildungsberufen mit den besten Stellen-/Bewerberverhältnissen. So stehen in vielen Berufen jedem heute noch suchenden Jugendlichen mehr als fünf freie Lehrstellen gegenüber. Dazu gehören zum Beispiel:
- Zerspanungsmechaniker
- Elektroniker – Energie-/Gebäudetechnik
- Anlagenmechaniker – Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik
- Handelsfachwirt
- Konstruktionsmechaniker
- Elektroniker für Betriebstechnik
- Fleischereifachverkäufer
- Bäckereifachverkäufer
- Werkzeugmechaniker
- Kaufmann – Spedition und Logistikdienstleistungen
- Kaufmann für Versicherungen/Finanzen – Versicherung
- Mechatroniker – Kältetechnik
- Fleischer
- Verfahrensmechaniker – Kunst.-/Kautsch.t.-Formteile
- Fachmann – Systemgastronomie
- Dachdecker
Für Unternehmer stehen die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservices der Bundesagentur für Arbeit für Fragen rund um das Thema Ausbildungsstellen und Fördermöglichkeiten sehr gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.dasbringtmichweiter.de oder unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00 für Jugendliche und 0800 4 5555 20 für Arbeitgeber.