Gerade für junge Eltern ist der Einstieg in die Arbeitswelt oft schwierig und nicht selten müssen sie sich zwischen Familie und Beruf entscheiden. Eine Teilzeitausbildung bietet jedoch die Chance, beides miteinander zu vereinbaren und sie ist in fast jedem Ausbildungsberuf möglich. In der zweistündigen Veranstaltung informieren Martina Leyer (Agentur für Arbeit), Miriam Baier (Kolping-Bildungszentrum), Sabine Gerwins (Kommunales Jobcenter) über die Voraussetzungen des Ausbildungsmodells. Interessierte erhalten einen Überblick zu den unterschiedlichen Unterstützungsangeboten und Erfahrungsbericht aus erster Hand einer Auszubildenden.
Martina Leyer sieht diese Ausbildungsform als Chance für junge Eltern, Berufsrückkehrende und für Unternehmen: „Eine abgeschlossene Ausbildung ist heutzutage so wichtig wie nie zuvor. Wenn junge Eltern trotz familiärer Pflichten frühzeitig eine Ausbildung beginnen, sichern sie den Familienunterhalt und sind ihrem Kind ein Vorbild. Und Unternehmen können so dem sich immer mehr zuspitzenden Fachkräftebedarf produktiv begegnen.“
Seit 2005 ist es möglich, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. „Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Auszubildenden eine enorme Leistungsbereitschaft mitbringen. Durch ein gutes Zeitmanagement können sie mit den anderen Lehrlingen problemlos mithalten“, sagt Miriam Baier. Sabine Gerwins ergänzt: „Noch immer ist vielen jungen Eltern und Arbeitgebern das Modell der Teilzeitausbildung nur unzureichend bekannt. Uns ist es wichtig aufzuzeigen, dass es vielfältige Gestaltungsformen gibt.“
Der Betrieb einigt sich gemeinsam mit dem Auszubildenden auf eine wöchentliche Ausbildungszeit zwischen 20 und 35 Stunden. Die Ausbildungszeit passt sich dabei flexibel an die betrieblichen Abläufe und die Bedürfnisse der Auszubildenden an und selbst der Wechsel innerhalb eines Ausbildungsverhältnisses von Voll- auf Teilzeit ist kein Problem.
Die Veranstaltung findet innerhalb des Aktionszeitraums „Einstellungssache! – Jobs für Eltern“ statt, sie soll die Chancen zur Arbeitsaufnahme für Erziehende verbessern. Denn der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv, allerdings nur für qualifizierte Kräfte mit einem Berufsabschluss. Eltern verschaffen sich mit einer Ausbildung in Teilzeit einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Ungelernten und leben gleichzeitig ihren Kindern vor, dass Lernen und Arbeiten zum Leben gehören.