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Jahreszeitlich bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar

Arbeitslosenzahl in Sachsen gestiegen - 287.393 Sachsen sind ohne Beschäftigung

(lifePR) (Nürnberg, )
Im Januar waren im Freistaat Sachsen 287.393 Arbeitslose gemeldet.Das waren 29.823 oder 11,6 Prozent mehr als im Dezember.Gegenüber dem Vorjahr wurden 9.468 oder 3,2 Prozent Arbeitslose weniger gezählt. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 13,4 Prozent.

"Wie erwartet fiel der Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar mit einem Plus von fast 30.000 besonders kräftig aus. Dennoch ist dieser Anstieg gegenüber dem Dezember nicht ungewöhnlich, sondern spiegelt die jährliche Entwicklung zu Jahresbeginn wider. Saisonbereinigt liegt die Arbeitslosigkeit im Januar bei 267.000", erklärt Jutta Cordt, Chefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA)

Insbesondere wegen der eisigen Witterungsbedingungen konnten Außenarbeiten im Baubereich und in den sogenannten grünen Berufen kaum noch ausgeführt werden. Viele Beschäftigte mussten sich deshalb bei den Arbeitsagenturen und Trägern der Grundsicherung arbeitslos melden. Auch die häufig zum Quartalsende auslaufenden befristeten Verträge sowie der Ablauf von Kündigungsfristen zum Quartals- oder Jahresende schlugen sich in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit nieder.

Dass der Januaranstieg bei den Arbeitslosen in erster Linie saisonale Gründe hat und nicht konjunkturell bedingt ist, führt Cordt vor allem auf die anhaltende Inanspruchnahme der Kurzarbeitergeldregelung durch sächsische Betriebe und Unternehmen zurück. "Wenn das Kurzarbeitergeld nicht so stark genutzt werden würde, dann hätten wir deutlich mehr Arbeitslose. Die Betriebe halten ihre Beschäftigten, um bei kurzfristigen Auftragseingängen sofort wieder arbeitsfähig zu sein. Denn wer jetzt eingespielte Teams und Fachkräfte freisetzt, hat es mittelfristig sehr schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben", so Cordt weiter.

Der Beschäftigungsabbau hat sich in Sachsen im Vergleich zum Vormonat weiter verlangsamt. Nach aktuellen Hochrechnungen sank die Zahl von November 2008 zu November 2009 um knapp 7.000 Personen.Das entspricht einem Beschäftigungsrückgang um 0,5 Prozent.

Betrachtet man die Wirtschaftsbereiche einzeln, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild.

Das Gesundheits- und Sozialwesen hat innerhalb eines Jahres am meisten an Beschäftigung zugelegt und steht damit weiterhin auf dem ersten Platz. Binnen Jahresfrist sind hier rund 8.750 neue Beschäftigungsverhältnisse entstanden (plus 5,1 Prozent). Auch der Bereich der öffentlichen Verwaltung (plus 1,6 Prozent), die sonstigen Dienstleistungen
(plus 1,1 Prozent) und das Gastgewerbe (plus ein Prozent) konnten in den vergangenen zwölf Monaten Beschäftigung aufbauen.

Die deutlichsten Beschäftigungsverluste musste nach wie vor insbesondere das Verarbeitende Gewerbe hinnehmen. Über 13.200 oder 4,5 Prozent der Arbeitsplätze gingen in den letzten zwölf Monaten verloren.

Auch im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung gab es innerhalb eines Jahres mit rund 3.650 Arbeitplätzen weniger (minus 8,8 Prozent) einen starken Beschäftigungsabbau. Jedoch gewinnt die Zeitarbeit seit Mai 2009 mit einem Plus von rund 7.900 Beschäftigten deutlich an Fahrt.

Der Bedarf nach qualifiziertem Personal bewegt sich trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise auf einem hohen Niveau. Das zeigt der Blick auf die gemeldeten Stellen zum Jahresbeginn. Die meisten Stellenangebote wurden aus der Zeitarbeit, dem Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie aus dem Verarbeitenden Gewerbe gemeldet. "Besonders in Gesprächen mit Betrieben aus der Region steht das Thema Fachkräftebedarf immer häufiger im Mittelpunkt. Die demografische Entwicklung, die es immer schwieriger macht, Altersabgänge durch junge Fachkräfte zu ersetzen, kommt erschwerend hinzu. Deshalb appelliere ich an die Wirtschaft ihre Fachkräfte auch weiterhin zu halten und den eigenen Nachwuchs zu fördern", so Cordt weiter.

Die sächsischen Unternehmen meldeten den Agenturen und den Arbeitsgemeinschaften im Januar insgesamt 6.119 freie Stellen. Damit nahm das Angebot im Vorjahresvergleich um 673 Stellen oder um 12,4 Prozent zu. Gegenüber Dezember wurden 70 Stellen weniger gemeldet(minus 1,1 Prozent).

Mit 1.852 Stellenmeldungen war der Personalbedarf aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen am höchsten (darunter Zeitarbeit mit 1.439). Unternehmen aus den Branchen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz meldeten 730 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten. Das Gesundheits- und Sozialwesen meldete 722 freie Stellen und aus dem Verarbeitenden Gewerbe gab es 522 Stellenmeldungen. Die Betriebe aus dem Gastgewerbe suchten im Januar 433 neue Mitarbeiter.

Insgesamt waren im Januar sachsenweit 28.918 junge Arbeitslose gemeldet.Gegenüber Dezember gab es 2.878 oder 11,1 Prozent junge Arbeitslose mehr. Auch wenn Jugendliche nicht so häufig von Entlassungen betroffen waren als die übrigen Altersgruppen, überstieg die Zahl der Zugänge an arbeitslosen Jugendlichen im Januar mit 10.758 die Zahl der Abgänge (7.487) deutlich.

Insgesamt stieg die Jugendarbeitslosigkeit nicht so stark, wie die Gesamtarbeitslosigkeit(11,6 Prozent).Der Anteil der arbeitslosen unter 25-Jährigen an allen Arbeitslosen beträgt derzeit 10,1 Prozent (Januar 2009: 10,7 Prozent).Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein Rückgang um 2.912 (minus 9,1 Prozent).

Die Zahl älterer Arbeitsloser stieg im Vormonatsvergleich um 9.051(plus 10,4 Prozent) an. Ende Januar waren in Sachsen 96.024 Frauen und Männer im Alter ab 50 Jahre arbeitslos gemeldet.

17.939 Ältere mussten sich im Januar arbeitslos melden. Demgegenüber konnten nur 9.870 über 50-Jährige ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Auffällig ist, dass Ältere im Januar überproportional von Entlassungen betroffen waren.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.602 (1,7 Prozent) ältere Arbeitslose mehr. Der Anteil der über 50-Jährigen an allen Arbeitslosen liegt aktuell bei 33,4 Prozent.

Im Januar nahmen über 83.500 Personen an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik teil oder entlasteten die Arbeitslosigkeit durch ihren arbeitsmarktbedingten Sonderstatus. Gegenüber dem Vormonat sind das rund 5.400 weniger.

Ein Rückgang ist in diesem Monat üblich, weil zahlreiche Maßnahmen erst im Laufe des ersten Quartals beginnen.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Januar in allen Direktionsbezirken an.

Den höchsten Anstieg im Vergleich zum Vormonat verzeichnete der Direktionsbezirk Chemnitz mit 12,3 Prozent (plus 11.391). In den Direktionsbezirken Dresden und Leipzig wurden 11,6 Prozent (plus 11.450)bzw. 10,5 Prozent (plus 6.982) Arbeitslose mehr gezählt.

Im Vorjahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen jedoch in allen Direktionsbezirken zurück. Den stärksten Rückgang gab es im Direktionsbezirk Leipzig. Hier wurden 3.369 arbeitslose Frauen und Männer weniger gezählt (minus 4,4 Prozent). Im Direktionsbezirk Chemnitz reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 3.562 Personen (minus 3,3 Prozent).

2.537 Arbeitslose weniger gab es im Direktionsbezirk Dresden (minus 2,3 Prozent).

Damit folgte die Entwicklung in den einzelnen Direktionsbezirken sowohl im Vormonats- als auch im Vorjahresvergleich der Gesamtentwicklung in Sachsen.

Entwicklung in den Direktionsbezirken Im Vormonatsvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen in allen Agenturbezirken an. Der Agenturbezirk Plauen verzeichnete im Januar den stärksten Anstieg. Mit plus 17,8 Prozent waren 2.452 Arbeitnehmer mehr ohne Job.

Der geringste Anstieg war mit neun Prozent im Agenturbezirk Leipzig zu verzeichnen. Hier wurden 4.667 Arbeitslose mehr gezählt.

Auch im Vorjahresvergleich ging die Zahl der Arbeitslosen in nahezu allen Agenturbezirken zurück. Am stärksten fiel der Rückgang mit minus 6,7 Prozent im Agenturbezirk Pirna aus. Lediglich in Dresden gab es einen Anstieg um sechs Prozent (plus 2.074).

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen verzeichnete der Agenturbezirk Dresden mit zwölf Prozent. Die höchste Quote gab es in der Arbeitsagentur Oschatz mit 14,9 Prozent.

Mit einer Arbeitslosenquote von jeweils 12,3 Prozent haben die Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die geringste Arbeitslosenzahl in Sachsen. Die kreisfreie Stadt Dresden folgt mit einer Arbeitslosenquote von 12,4 Prozent.

Im Landkreis Görlitz und der kreisfreien Stadt Leipzig liegen die Arbeitslosenquoten mit aktuell 16 Prozent beziehungsweise 14,6 Prozent am höchsten.
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