Die Idee von der Kita entstand auch, weil die Beraterin von der Arbeitsagentur Ramona Pesch immer wieder mit der Chefin des SAS über die Arbeitsmarktsituation für Pflegepersonal gesprochen hat. Qualifiziertes Fachpersonal für die Altenpflege suchen viele Unternehmen der Branche händeringend und oft vergeblich. "Auch durch diese Gespräche wurde mir deutlich, dass das Problem des Fachkräftebedarfs nach kreativen Lösungen verlangt. Wir bieten hochwertige Seniorenpflege an und das wollen wir auch künftig, dafür brauchen wir qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Da geht es nicht allein um die Löhne, sondern auch um familienfreundliche Arbeitsbedingungen für die Kolleginnen, denn sie sind das Rückgrat unseres Unternehmens und so war die Kita-Idee ein Teil der Lösung", erläutert Filipowitsch.
Das SAS beschäftigt 35 Altenpflegerinnen und Altenpfleger und 51 Pflegehelferinnen und Pflegehelfer. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Ergotherapie, Hauswirtschaft, Küche, Haustechnik, Verwaltung und Rezeption tätig.
"Der Fachkräftebedarf ist ein wichtiges Thema in unserer Region. Angesichts der demografischen Entwicklung, aber auch wegen der Wanderungsbewegungen vom Land in die Stadt, aber auch nach wie vor von Ost nach West. Wir unterstützen die Unternehmen bei der strategischen Personalplanung, um Ihnen die Fachkräfte für die Zukunft zu sichern", so der Sprecher der Agentur für Arbeit Leipzig Hermann Leistner.
Der Geschäftsstellenbereich Geithain, der zur Arbeitsagentur Leipzig gehört, hatte mit 9,0 Prozent im Juli die niedrigste Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk. Im Durchschnitt des Agenturbezirkes liegt die Quote bei 12,4 Prozent. Mit 13,2 Prozent ist die Quote in der Stadt Leipzig am höchsten.
Laut des Arbeitsmarktprogrammes der Bundesagentur für Arbeit unter dem Titel "Perspektive 2025 - Fachkräfte für Deutschland" stellen gegenwärtig nur 3 Prozent der Arbeitgeber in Deutschland ihren Mitarbeitern eine betriebliche Kinderbetreuung zur Verfügung. "Das SAS ist ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen aus unserer Region zu den bundesweiten Vorreitern zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehören", freut sich Leistner.