"Im März konnten viele Frauen und Männer von der Frühjahresbelebung profitieren und eine Beschäftigung aufnehmen. Generell erlebt der Arbeitsmarkt im Frühjahr eine Belebung. Dieses Jahr ist diese Belebung aber stärker als in den vergangenen beiden Jahren und das, obwohl es aufgrund des milden Winters in den letzten Monaten weniger Freisetzungen gegeben hat. Hier zeigt sich auch das aktuell gute konjunkturelle Umfeld. Im Fünfjahresvergleich sind aktuell knapp 100.000 Menschen weniger in den Arbeitsagenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet", erklärt Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf aus saisonalen Gründen gesunken. Aktuell sind in Sachsen 207.158 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.864 weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr waren 15.080 Menschen weniger arbeitslos.
Blendet man jahreszeitliche Einflüsse aus, bleibt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat weiter positiv. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 188.000 Menschen um 3.000 unter dem Wert vom Februar und erreicht damit den bisher geringsten Stand seit 1991.
Im März wurden 30,7 Prozent aller Arbeitslosen (63.501) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 69,3 Prozent (143.657) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zu Vormonat und Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen als auch in den Jobcentern weniger arbeitslose Frauen und Männer gemeldet.
Die Arbeitslosenquote belief sich im März auf 9,7 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang um 0,4 und im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte.
Differenziert nach Rechtskreisen liegt die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitslosenversicherung bei drei Prozent und im Bereich der Grundsicherung bei 6,8 Prozent.
Beschäftigung
Im Januar 2014 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1.459 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von etwa 19.400 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,3 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 8.600), im Verarbeitenden Gewerbe (plus 3.900) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 2.900). Aber auch im Baugewerbe sowie dem Bereich Information und Kommunikation sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
"Der langfristige Beschäftigungsaufbau in Sachsen hält an. Wir haben den höchsten Stand in der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in einem Januar seit dem Jahr 2000 erreicht. Damals waren 1,5 Mio. Menschen in Sachsen beschäftigt. Verglichen mit dem Tiefstand der Beschäftigung im Januar 2006 sind heute etwa 165.000 Menschen mehr beschäftigt", so Cordt.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 20.821 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 1.334 Stellen über dem Niveau des Vormonats, und um 2.531 Stellen über dem des Vorjahres.
Allein im März haben sächsische Betriebe insgesamt 8.774 freie Stellen gemeldet. Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (plus 54 und plus 1.196).
Die meisten freien Stellen meldeten Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (2.591). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (974), aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (764) sowie aus den Bereichen Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen (740).
"Die Arbeitskräftenachfrage der sächsischen Unternehmen nimmt wieder zu. Im ersten Quartal des Jahres meldeten die Betriebe insgesamt 24.000 freie Stellen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2013 sind das fast 1.700 mehr. Eine erfreuliche Situation, die auf die stabile wirtschaftliche Lage zurückzuführen ist und den steigenden Bedarf nach Fachkräften abbildet", erklärt Cordt.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind mehr als 750.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im März 2014 haben nach ersten Hochrechnungen rund 59.100 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die wegen einer Förderung oder aus anderen Gründen (z.B. Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen um rund 6.700 unter dem Niveau des Vorjahres (minus 10,2 Prozent).
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 266.300 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum März 2013 um 21.800 oder 7,6 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 77,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im März bei 12,3 Prozent.