Die Führungskräfte der ARGE Leipzig gehen zur wöchentlichen Dienstbesprechung ins "Ariowitsch-Haus" im Waldstraßenviertel. Andere Orte schaffen neue Ideen und Zusammenhänge.
"Für mich und meine Führungscrew ist es immer wieder wichtig, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und die von uns unterstützten Projekte vor Ort kennenzulernen. Das erleichtert die Zusammenarbeit, so wächst gegenseitiges Verständnis, aus den bloßen Namen oder Mailadressen werden Gesichter." bringt Dr. Andreas Zehr, Geschäftsführer der ARGE Leipzig, das Anliegen dieses Besuches auf den Punkt.
Begrüßt wurden die ARGE-Mitarbeiter von Küf Kaufmann, dem Hausherr des Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus. In bekannt lebendiger und erfrischender Art berichtete er über die vielseitige Arbeit im Verein. Der Gedanke des "Aufeinanderzugehens" lebt in verschiedenen Projekten. Angebote, wie Konversationskurse in Deutsch, Russischsprachkurse für Kinder, Internetanwenderkurse, Bewerbertraining oder Musik- und Tanzkurse erreichen ein breites Publikum. "Wir sind ein offenes Haus und haben uns zum Ziel gesetzt, Juden und Nichtjuden zusammenzubringen. Es geht um gemeinsames Erleben und Kennenlernen bei Aktivitäten. So wächst Toleranz und Verständnis füreinander und damit die Idee einer gemeinsamen Zukunft", ist Küf Kaufmann überzeugt. Gleichzeitig richtet er einen Dank an die Geschäftsführung der ARGE Leipzig. Ohne die geförderten Menschen im Verein wäre eine derart kontinuierliche und vielseitige Arbeit kaum möglich.
Die ARGE Leipzig unterstützt derzeit mit der Förderung einer Kulturpädagogin, die Veranstaltungen inhaltlich vorbereitet und durchführt, sowie einer kaufmännischen Mitarbeiterin als Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante. Zudem packen acht ehemals Arbeitssuchende im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (den sogenannten 1€-Jobs) aktiv als Helfer bei Veranstaltungen mit an. Sie übernehmen das Vorbereiten der Räume, Einlassdienst, Begleitung von Hilfebedürftigen und sind als Ansprechpartner für Fragen der Besucher ständig vor Ort.
"Der Verein leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und dem toleranten Miteinander vieler Menschen in Leipzig. Gerade die vielfältigen unentgeltlichen Angebote bieten auch für Menschen mit wenig Geld die Möglichkeit einer sinnvollen Beschäftigung in der Freizeit", betont Dr. Zehr. Beeindruckt zeigten sich die ARGE Mitarbeiter nach einem kurzen Rundgang durch das Haus, erbaut 1931 als Altersheim von der Leipziger jüdischen Familie Ariowitsch. Besonders erlebbar ist die jüdische Geschichte in Leipzig in der gezeigten Wanderausstellung "Gemeinsam Erinnern".
Mit einem Eintrag ins Gästebuch dankte Dr. Andreas Zehr für den offenen Austausch und sicherte weitere Unterstützungen der ARGE im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu.
www.arbeitsagentur.de
www.arge-leipzig.de
Hintergrund:
Der Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V. wurde im Juni 2007 von jüdischen, christlichen und nichtkonfessionellen Leipziger Bürgerinnen und Bürgern gegründet mit dem Ziel, Juden und Nichtjuden zusammenzubringen. Als Credo kann das jüdische Sprichwort stehen: "Berge können sich nicht nähern, aber Menschen können aufeinander zugehen." Der Verein initiiert und fördert kulturelle Projekte im Umfeld der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, und er konzipiert und realisiert Projekte zur Geschichte und Kultur der Juden in Leipzig. Eine weitere Kernaufgabe des Vereins ist die Erarbeitung von Informationsangeboten zu den Themenfeldern Antisemitismus und Rassismus und zur Vermittlung von Toleranz. In Kooperation mit verschiedenen Partnern werden Ausstellungen und Publikationen erarbeitet und Workshops durchgeführt.
www.ariowitschhaus.de