Original-Statistik:
Hier finden Sie Medianlöhne nach Berufen und Geschlecht: https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de
Hinweise bei der Bewertung:
- Unterschiede der Löhne sind auf Unterschiede in der Wirtschaftsstruktur zurückzuführen. Beispielsweise sind die Verdienste in Regionen mit einem hohen Anteil am Verarbeitenden Gewerbe höher als in Regionen, wo das Dienstleistungsgewerbe dominiert.
- Städtische Regionen sind geprägt von Dienstleistungen und öffentlicher Verwaltung.
- Geschlechterspezifische Berufswahl à feste Rollenbilder prägen auch heute noch die Berufswünsche der Jugendlichen.
- Der Umfang der Beschäftigung, die Verteilung auf die unterschiedlichen Branchen und Berufsgruppen, die Ausbildung, Berufserfahrung und die aktuelle Position sind bei der Bewertung der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männer zu berücksichtigen.
- „Die Lohnunterschiede zwischen einzelnen Ländern sind auf die unterschiedlichen Wirtschafts- und Betriebsgrößenstrukturen zurückzuführen. Zum Beispiel sind große Betriebe oft tarifgebunden - meist mit höheren Löhnen, kleinere hingegen weniger. Auch Konzernsitze und FuE-Abteilungen sind in Sachsen im Vergleich zu westlichen Regionen weniger präsent.“
- „Der leichte Anstieg der Medianlöhne ist auch auf die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 und auf den immer größer werdenden Wettbewerb der Betriebe, wenn es um gute Fachkräfte geht, zurückzuführen. Denn wer faire Löhne zahlt, kann Fachkräfte für sein Unternehmen gewinnen und dann auch dauerhaft halten.“
- „Für die Menschen sind meist die Verdienstmöglichkeiten entscheidend, wenn es um die Wahl des künftigen Arbeitgebers geht. Neben den Löhnen werden häufig aber auch die Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes in die Entscheidung einbezogen. Dazu gehören beispielsweise Weiterbildungsmöglichkeiten, Gesundheitsmanagement, freiwillige Arbeitgeberleistungen und natürlich das Betriebsklima.“
- „Wenn sich Arbeitgeber attraktiv gegenüber den Bewerbern aufstellen, lassen sich auch Rückkehrer und einige der über 136.000 Auspendler zurückgewinnen.“
- „Jeder vierte Beschäftigte in Sachsen arbeitet Teilzeit - zwanzig, dreißig oder sogar 35 Stunden. Sie werden bei den Medianlöhnen nicht berücksichtigt. Aber auch bei den Teilzeitbeschäftigten gibt es Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern. Auch das ist auf Wirtschaftsstrukturen, die Eigenart von Berufen oder feste Rollenbilder zurückzuführen.“
Die Löhne von Frauen haben sich in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen seit 2008 am kräftigsten angepasst. So lag die Lohndifferenz im Jahr 2008 zwischen Männern und Frauen in:
- Brandenburg bei 66 Euro à aktuell verdienen Frauen in Brandenburg 127 Euro mehr, als die Männer
- Sachsen-Anhalt bei 93 Euro à aktuell verdienen Frauen 44 Euro mehr
- Mecklenburg-Vorpommern bei 174 Euro à aktuell verdienen Frauen 42 Euro mehr als Männer
- Sachsen bei 224 Euro à aktuell verdienen Männer nur noch 57 Euro mehr