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Mehr als jeder Vierte bricht seine Lehre vorzeitig ab

Neues Projekt in Chemnitz und Zwickau soll Abbrecherzahlen reduzieren

(lifePR) (Nürnberg, )
26,7 Prozent aller sächsischen Auszubildenden haben im Jahr 2014 ihre Ausbildung vorzeitig beendet. Um die Zahl der Ausbildungsabbrecher künftig zu reduzieren wird in Chemnitz und Zwickau das Projekt „Prävention von Lehrabbrüchen“ erprobt.

Bestandteil ist ein extra erstelltes und limitiertes Online-Tool, das Schüler und Berufsschullehrer frühzeitig über einen möglichen Abbruch informiert. Anschließend werden die abbruchgefährdete Schüler durch die Beratungslehrer der Berufsschulen, die Ausbildungsberater der IHK und HWK sowie die Berufsberater der Arbeitsagenturen aktiv unterstützt und mit geeigneten Hilfen bis zum Ausbildungsabschluss geführt.

„Angesichts des Demografischen Wandels und der schon heute hohen Fachkräftebedarfe der sächsischen Wirtschaft müssen wir die Zahl der Ausbildungsabbrecher zwingend verringern. Dazu setzen wir auf Prävention statt Reparatur. Mit der stärkeren Vernetzung und Kooperation zwischen den an der Berufsausbildung beteiligten Einrichtungen soll das erreicht werden. Zusätzlich gelingt das mit geförderten Nachhilfeunterricht für Azubis und sozialpädagogischer Betreuung für Auszubildende“, sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Um möglichst viele junge Menschen zu einem erfolgreichen Berufsabschluss zu führen, startet heute ein neues Projekt in der Stadt Chemnitz und im Landkreis Zwickau. Unter dem Titel „Prävention von Lehrabbrüchen“ (PraeLab) wird die erweiterte Pilotierung eines von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) entwickelten „Frühwarnsystems“ nun auch in Sachsen getestet.

Dazu wurden in beiden Regionen Berufsschullehrer, Ausbildungsberater der Kammern und Berufsberater qualifiziert, die seit heute mit Hilfe eines webbasierten Kompetenzanalysetools Auszubildende mit einem erhöhten Abbruchrisiko identifizieren. Die Ergebnisse werden anschließend ausgewertet und bei Auffälligkeiten erfolgt die direkte Beratung und Förderung durch die beteiligten Einrichtungen, um vorzeitige Lösungen von Ausbildungsverhältnissen zu vermeiden.

„Im zunehmenden internationalen Wettbewerb sind viele unserer 80.000 Mitgliedsunternehmen auf Fachkräfte angewiesen. Die Quelle für Fachkräfte ist Ausbildung. Die meisten der vorzeitigen Abbrüche finden innerhalb des ersten Jahres statt. Zwar beginnt jeder Zweite nach einem Abbruch mit einer neuen Ausbildung. Trotzdem darf uns kein Jugendlicher verloren gehen. Hier müssen wir ansetzen und Potenziale von Beginn an richtig nutzen“, sagte Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Chemnitz. Um verwertbare Erkenntnisse aus dem Einsatz des Kompetenzanalysetools zu erhalten, müssen erste betriebliche und schulische Erfahrungen vorliegen. Deshalb werden nur die Jugendlichen im ersten Lehrjahr unterstützt, die im vergangenen Herbst mit Ihrer Ausbildung begonnen haben.

„Ausbildungsabbrüche sind nicht immer vermeidbar. Mit unserer Ausbildungsberatung, mit einer effektiven Berufsorientierung und vielen anderen Maßnahmen begegnen wir dem Thema. Aber Ausbildungsabbrüche können demotivierend wirken und sie kosten oft Geld. Deshalb ist es gut, wenn präventive Maßnahmen wie die der Regionaldirektion dabei helfen, die Zahl der Abbrüche zu reduzieren“, sagte Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz.

In Chemnitz und Zwickau wird das Projekt an zehn Berufsschulen eingeführt. Alle Schüler der insgesamt 57 Berufsschulklassen können daran teilnehmen. Die Online-Befragung wird in der Berufsschule durch die Berufsschullehrer organisiert. Die Teilnahme am Test ist für die Schüler freiwillig und dauert etwa 40 Minuten. Das Ergebnis gibt den jungen Menschen die Möglichkeit zur Selbstreflexion – sich mit persönlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen auseinanderzusetzen – auch im anonymen Klassenvergleich. Zusätzlich können die Ausbildungszufriedenheit, die Abbruchsgefährdung und mögliche Abbruchgründe durch die persönliche Auswertung festgestellt werden.

Auch der Berufsschullehrer erhält die Ergebnisse für die gesamte Klasse und einzelne Schüler. So werden Schüler mit einer hohen Abbruchneigung identifiziert und können im Anschluss direkt mit dem Berufsberater über die individuellen Risiken und frühzeitige Maßnahmen zur Prävention eines Abbruchs sprechen. Durch ihn erfolgt auch die direkte und schnelle Einbindung und Vermittlung zu den Ausbildungsberatern der Kammern.  

„Häufige Gründe für Abbrüche liegen im Betriebsklima, in Konflikten mit Ausbildern oder in Alltagsproblemen der Jugendlichen – vom Liebeskummer bis zu finanziellen Problemen. Viele dieser Ursachen können mit guter Beratung, Hilfestellung und Unterstützung behoben werden. Da die Jugendlichen noch voll in ihrer Persönlichkeitsentwicklung sind,  ist eine besondere Unterstützung auf Dauer sinnvoll und gut angelegt“, sagte Béla Bélafi, Direktor der sächsischen Bildungsagentur.

Zusätzlich wird an vier Standorten in Deutschland eine wissenschaftliche Evaluation des PreaLab-Verfahrens durchgeführt. Damit sollen neben den Erfolgsfaktoren die Wirkung, der Prozess und mögliche Verbesserungspotenziale erhoben werden. Auf dessen Grundlage wird im Jahr 2017 die Entscheidung über die flächendeckende Einführung getroffen.

Weitere Informationen zum Projekt: http://www.praelab-hdba.eu/

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