Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld aus wirtschaftlichen Gründen erhöhte sich im Februar deutlich. Insgesamt zeigten 1.273 sächsische Betriebe für 34.761 Arbeitnehmer Kurzarbeit an.
Während sich die Zahl der Anzeigen im Vormonatsvergleich um fast 50 Prozent erhöhte (plus 411), stieg die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer um beinahe 100 Prozent (plus 17.262). Das zeigt, dass zunehmend größere Betriebe Kurzarbeit einführen.
Wie in den vergangenen Monaten konzentrierten sich die Anzeigen auf das Verarbeitende Gewerbe, insbesondere auf die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, die Metallindustrie und den Maschinenbau:
-Herstellung von Kraftfahrzeugen: 46 Anzeigen für 8.295 Personen
-Herstellung von Metallerzeugnissen: 153 Anzeigen für 4.031 Personen
-Herstellung von elektr. Ausrüstungen: 28 Anzeigen für 3.867 Personen
-Maschinenbau: 96 Anzeigen für 3.645 Personen
-Metallerzeugung und -bearbeitung: 33 Anzeigen für 1.867 Personen
"Die gestiegene Zahl der Anzeigen sehe ich mit gemischten Gefühlen. Einerseits wird damit das Ausmaß der wirtschaftlichen Krise sichtbarer. Andererseits ermöglicht die Kurzarbeit den Unternehmen, flexibel auf die Auftragslage zu reagieren und ihre Beschäftigten im Betrieb zu halten. Wie viele Arbeitnehmer in Sachsen später tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Umfang die Arbeit ausfällt, wird erst mit einer Zeitverzögerung sichtbar sein. Ich rechne damit, dass der Arbeitsausfall in den meisten Fällen zwischen einem Drittel und fünfzig Prozent betragen wird. Der vollständige Arbeitsausfall ist eher selten", so Cordula Hartrampf-Hirschberg, Vizechefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.