Die Arbeitslosigkeit im Detail
6.825 Menschen meldeten sich im Juni neu arbeitslos. Dies waren 682 mehr als im Mai und 1.010 weniger als im Vorjahresmonat. 2.542 Personen kamen direkt aus einer Erwerbstätigkeit, 1.768 aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme. "Hier macht sich - wie jedes Jahr - bemerkbar, dass in diesem Monat viele Ausbildungsverhältnisse enden und die frisch Ausgebildeten sich erst einmal arbeitslos melden müssen" erklärt Pollnow.
7.480 Personen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 404 weniger als im Mai und 1.111 weniger als im Juni 2010. 44 Prozent davon fanden einen neuen Arbeitsplatz und etwa 19 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
Die Zahl der Arbeitslosen ist rechtskreisübergreifend gesunken. 7.962 Personen wurden im Juni von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 387 weniger als im Mai und 1.243 weniger als vor Jahresfrist. Die Arbeitsgemeinschaften im Bezirk waren für 21.775 Arbeitslose zuständig, 253 weniger als im Mai und 230 weniger als im Juni 2010.
Der Stellenmarkt
Mit 3.462 waren 104 mehr Stellen offen als im Mai und 818 mehr als im Juni 2010. Neu gemeldet wurden im Juni 1.739 Stellen. Seit Jahresbeginn waren dies 9.743 und damit 5,1 % mehr als im selben Zeitraum 2010.
"Vakante Stellen und Bedarf an motiviertem Personal gibt es in fast allen Bereichen", erläutert Pollnow. "Viele Arbeitgeber sind bereit, im Angesicht der Fachkräftesituation umzudenken. So werden zum Beispiel für den Empfang in Arzt- und Zahnarztpraxen zunehmend auch Bürokaufleute nachgefragt, weil medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte fehlen." In anderen Bereichen, zum Beispiel der Logistik, stehen oft die niedrigen Löhne der Einstellung motivierten Personals im Wege.
Gravierende Auswirkungen durch die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für acht osteuropäische EU-Staaten am 1. Mai seien im Agenturbezirk Potsdam bislang nicht zu beobachten. Valide statistische Daten liegen voraussichtlich im August vor.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente leisteten - auch vor dem Hintergrund des zu-nehmenden Fachkräftebedarfs - einen wirksamen Beitrag zur Begrenzung der Arbeitslosigkeit.
Insgesamt wurden 8.731 Teilnehmer gefördert (-358 zum Vormonat und -3.791 zum Vorjahr). Allein die Teilnahme an Arbeitsgelegenheiten ging um 2.219 im Vergleich zum Juni 2010 zurück. 2.729 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorübergehende Beschäftigung.
Für 1.748 Personen wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversi-cherungspflichtigen Beschäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.240 Existenz-gründer finanziell unterstützt. 2.087 Personen profitierten im Juni zudem von Qualifizie-rungsmaßnahmen (135 weniger als im Mai und 319 weniger als im Juni 2010).
Der Ausbildungsmarkt
Die Juni-Zahlen zum regionalen Ausbildungsmarkt setzen den eingeschlagenen Trend fort: Auf jeden Bewerber, der aktuell noch eine Lehrstelle für den Ausbildungsbeginn im Herbst sucht, kommt - rein statistisch - mehr als eine Lehrstelle. Mitte Juni standen 1,26 vakante Lehrstellen einem unversorgten Bewerber gegenüber.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 2.962 ausbildungsinteres-sierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 68 weniger als im gleichen Zeitraum des vorangegangenen Beratungsjahres. 1.451 Bewerber suchten Mitte Juni weiterhin nach einer Lehrstelle, 21 weniger als im Juni 2010. Auf der anderen Seite wurden im gleichen Zeitraum 3.368 regionale Ausbildungsplätze gemeldet, 128 mehr als ein Jahr zuvor. 1.824 Angebote für den Ausbildungsstart im Herbst 2011 sind weiter zu haben (+252).
Trotz des nahenden Ausbildungsbeginns werden immer noch Ausbildungsstellen neu gemeldet. "Das hat leider damit zu tun, dass einige Jugendliche mehrere Lehrstellen annehmen und dann vergessen, einem der Betriebe abzusagen", erklärt Pollnow. "Auf der anderen Seite bietet das noch unversorgten Bewerbern die Chance, auch jetzt noch sehr interessante Lehrstellenangebote zu finden."