Damit geht Sachsen einen innovativen Weg, um jüngere Arbeitslose zu ver-mitteln und das vorhandene Fachkräftepotenzial im Freistaat zu halten.
"Es ist wichtig, vorhandene Potentiale künftig noch besser zu erschließen, damit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze in der sächsischen Wirtschaft besetzt werden können. Mit diesem Projekt gehen wir gemeinsam einen neuen Weg, um junge Menschen, die oftmals Integrationsschwierigkeiten in den Ausbildungs- und Ar-beitsmarkt haben, bei der Vermittlung in Arbeit oder in Ausbildung zu unterstützen", sagte Hartmut Fiedler, Staatssekretär des sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
Um junge Arbeitslose schnell wieder in eine Beschäftigung zu vermitteln, erprobt das Jobcenter Dresden eine Intensivbetreuung. Grundlage des Projektes ist das Herner Modell, das mit einer niederländischen Vermittlungsarbeit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat.
"Der sächsische Arbeitsmarkt entwickelt sich aktuell positiv und ist im bundeswei-ten Vergleich robust. Hiervon profitieren aber noch zu wenig die jungen Menschen aus dem Bereich der Grundsicherung. Damit diese Frauen und Männer besser in Lohn und Brot gebracht werden können, hat das Land Sachsen, gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, das Pilotprojekt WorkFIRST initiiert", sagte Konstan-tine Duscha, Geschäftsführerin Grundsicherung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
Das Modellprojekt wird durch das Jobcenter Dresden in Beteiligung mit reSOURCE Dresden GmbH als externen Coach durchgeführt. Das Jobcenter Dresden finanziert das Projekt. Gleichzeitig unterstützt der Freistaat Sachsen, in dem das externe Coaching über den Europäischen Sozialfond (ESF) gefördert wird.
Insgesamt fünf Mitarbeiter unterstützen und motivieren die jungen Erwachsenen innerhalb des Projektes. Hauptschwerpunkte sind zum Beispiel die Erarbeitung von Stärken der Teilnehmer - "Jeder kann etwas und hat ein Talent" - und die intensive Betreuung durch die Fachkräfte.
Fast täglich werden die Teilnehmer für mehrere Stunden in das Jobcenter Dresden eingeladen, um gemeinsam mit den Arbeitsvermittlern und dem Coach die nächs-ten Schritte bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung zu erarbeiten. Aktivie-rung, Stabilisierung, Motivation, Erhöhung des Selbstwertgefühles im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit im beruflichen Leben bzw. die Erschließung von tragfähigen beruflichen Alternativen und die Identifizierung konkreter Unterstützungsbedarfe spielen dabei eine große Rolle.
Hierfür stehen die Räumlichkeiten, Computer und alle für die Jobsuche notwendi-gen Materialien zur Verfügung. Damit können die Teilnehmer im Projekt ihre Be-werbungsunterlagen schnell und hochwertig erstellen und sie sofort beim Betrieb einreichen.
Unter dem Motto "Ihr Job ist es, einen Job zu finden" werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bis zu einem Alter von 30 Jahren, für acht Wochen in dieses Projekt aufgenommen. Während dieser Zeit erhalten sie weiter ihre Leistungen aus der Grundsicherung und werden in vollem Umfang finanziell durch die Leistungen der aktiven Arbeitsförderung unterstützt. Dazu gehören beispielsweise Fahrkosten für Vorstellungsgespräche und Probearbeit.
"Das Ziel ist, den Teilnehmern sehr schnell Angebote für freie Stellen zu unterbrei-ten, sie bei der Bewerbung und Vorstellung zu unterstützen und so die Dauer der Arbeitslosigkeit zu verkürzen. Mindestens fünfzig Prozent der Teilnehmer sollen durch dieses Projekt eine Ausbildung oder Arbeit aufnehmen", sagte Jan Pratzka, Geschäftsführer des Jobcenters in Dresden.
Bis zum Dezember 2013 werden junge Erwachsen durch das Modelprojekt "Work-FIRST" bei der Suche einer neuen Arbeit unterstützt.