"Der sächsische Arbeitsmarkt stellt Betriebe in der Altenpflege weiter vor die Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu finden. Es sind weniger Arbeitslose aus dem Pflegebereich gemeldet als uns Stellen zur Verfügung stehen. Ein guter Weg zur Entwicklung von Fachkräften in der Altenpflege ist die betriebliche Weiterbildung von "Pflegehelfern" (Geringqualifizierten). Die BA bietet Pflegeeinrichtungen an, die beschäftigten Pflegehelfer zu Fachkräften zu entwickeln." erklärt Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Weiterhin unterstützen die Arbeitsagenturen und Jobcenter bei der Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften im Rahmen der "Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege". So werden arbeitslosen Frauen und Männer, die für eine Arbeit in der Pflegebranche geeignet erscheinen und sich darüber hinaus dafür interessieren, weitergebildet.
Allein im Jahr 2014 konnten mit der Unterstützung der sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcenter rund 600 Menschen zur Altenpflegefachkraft umgeschult werden.
Die Arbeitslosigkeit bei den Altenpflegefachkräften hat sich seit 2008 halbiert und befindet sich auf relativ geringem Niveau.
Im Jahr 2014 waren in Sachsen durchschnittlich 181 Altenpflegefachkräfte arbeitslos gemeldet. Das sind 9 Personen weniger als im Jahresdurchschnitt 2013. Im Sechsjahresvergleich (2008 bis 2014) ist die Arbeitslosigkeit jedoch um 216 Frauen und Männer zurückgegangen (minus 54,3 Prozent). Damit hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2008 halbiert.
Relativ stabiler Bedarf an Altenpflegefachkräften.
Im vergangenen Jahr haben die Pflegeeinrichtungen insgesamt 1.482 neue Arbeitsstellen für Altenpflegefachkräfte gemeldet. Das sind im Vergleich zu 2013 insgesamt 245 neu gemeldete freie Stellen mehr. Im Vergleich zu 2008 lag die Einstellungsbereitschaft in der Altenpflege etwa auf gleichem Niveau (minus 75). Im Jahr 2008 wurden 1.407 freie Stellen für Altenpflegefachkräfte gemeldet. Im Jahr 2014 waren in Sachsen durchschnittlich 434 freie Stellen für Altenpflegefachkräfte zu besetzen (Bestand). Das waren 94 Stellen mehr als im Jahr 2013. Im Vergleich zu 2008 waren im vergangenen Jahr 228 freie Stellen mehr zu besetzen. Damit hat sich die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in den vergangenen sechs Jahren nahezu verdoppelt.
Der demografische Wandel bringt neue Herausforderungen mit sich - eine ist die Fachkräftesicherung auf dem Pflegearbeitsmarkt.
Ein wesentlicher Schwerpunkt für die Arbeit der Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcenter liegt in der Fachkräftesicherung. Künftig werden in Sachsen weniger Einsteiger in das Berufsleben zu verzeichnen sein, als Ältere aus diesem aussteigen. So verringert sich die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung (Menschen zwischen 15 und 65 Jahren) von 2013 bis 2025 um über 400.000.
Von diesem "Arbeitskräfterückgang" werden alle Branchen betroffen sein - auch die Pflegebranche. Deshalb steht die Gewinnung von Fachkräften immer mehr im Fokus der Unternehmen. Neben dem beschriebenen Rückgang des "Arbeitskräftepotenzials" wird der demografische Wandel den Pflegearbeitsmarkt in einer weiteren Form nachhaltig beeinflussen. Denn mit der Alterung der Bevölkerung könnte die Zahl der Pflegebedürftigen ansteigen. In der Folge werden auch mehr Menschen auf die ambulanten Dienste oder die Unterbringung in stationären Einrichtungen angewiesen sein. Das zeigt, dass der künftige Bedarf an Arbeitskräften im Pflegebereich steigen wird und folglich die Jobchancen in diesen Berufen durchaus positiv sind.