"Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist äußerst erfreulich. Die Zahl der Arbeitslosen ist seit Januar kontinuierlich gesunken, in diesem Monat fiel der Rückgang besonders deutlich aus. Im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres stehen wir besser da, die Arbeitslosenzahl ist jetzt um gut 2.000 niedriger. Die Konjunktur hat sich erholt und das ist auch auf dem Arbeitsmarkt deutlich spürbar. Wie schon im April profitieren die Jugendlichen unter 25 Jahren am stärksten von der Erholung am Arbeitsmarkt. Es sieht so aus, als ob die Trendwende geschafft ist", sagte Günter Schmiedl, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München bei der Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen.
Die positive Arbeitsmarktentwicklung macht sich in der gesamten Großregion München bemerkbar: Am stärksten ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Dachau (- 7,8% auf 2.285 Personen) und im Landkreis München (-7,2% auf 5.212) gesunken, gefolgt von der Landeshauptstadt (-4,6% auf 41.528 Personen), dem Landkreis Starnberg (-4,1% auf 1.872) und den Landkreisen Ebersberg (-3,7% auf 2.021) und Fürstenfeldbruck (-3,7% auf 3.992).
Im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches III (betreut von der Agentur für Arbeit) waren im April 26.861 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II (betreut von ARGEN und getrennter Trägerschaft) 30.049 Personen.
Kurzarbeit stark rückläufig
Die Kurzarbeit hat in Zeiten der Krise den Arbeitsmarkt stabilisiert und Entlassungen im großen Stil verhindert. Günter Schmiedl: "Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe und der Kurzarbeiter ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich zurückgegangen
- bei gleichzeitig sinkender Arbeitslosenzahl. Das heißt, das Instrument "Kurzarbeit" hat gewirkt. Die aktuellsten Zahlen, die uns vorliegen, sind von März. Da waren 996 Betriebe und 9.117 Beschäftige von konjunktureller Kurzarbeit betroffen."
Im Juni 2009 war der höchste Stand der konjunkturellen Kurzarbeit mit gut 22.000 Mitarbeitern in rund 1.400 Betrieben erreicht. Aus melde- und abrechnungstechnischen Gründen liegen Kurzarbeiterzahlen erst zwei Monate nach Quartalsende vor.
Arbeitslosigkeit bei einzelnen Personengruppen
Von der positiven Entwicklung profitierten alle Personengruppen. Wie bereits im April war der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei der Gruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren am stärksten. Im Mai waren 3.928 Jugendliche in der Altersgruppe bei der Agentur für Arbeit München arbeitslos gemeldet, das waren 513 (bzw. 11,6%) weniger als im April und 709 bzw. 15,3%) weniger als im Mai 2009. Die Arbeitslosenquote ging um 0,5 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent zurück (3,8% im Mai 2009). Bei der Untergruppe der 15 bis unter 20-Jähringen sank die Arbeitslosigkeit um 10,7 Prozent gegenüber April und um fast 16 Prozent gegenüber Mai 2009 (aktuelle Quote: 2,2%; Mai 2009: 2,5%). Günter Schmiedl: "In Zeiten der Wirtschaftskrise hatten Jugendliche wegen fehlender Berufserfahrung oftmals schlechte Chancen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie waren -genau wie ältere Arbeitnehmer über 50 Jahre und Männerüberproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. Diese Entwicklung ist mit der besseren Wirtschaftslage jetzt gestoppt, da die Betriebe wieder dringend Fachkräfte brauchen."
Die Zahl der arbeitslosen Männern ist im Mai um fast 2.000 (-5,9%) gesunken, gegenüber Mai 2009 ergibt sich ein Rückgang von 1.300 (-4,1%).
Die Zahl der älteren Arbeitslosen von 50 bis unter 65 Jahren ging im Mai um rund 600 auf 17.173 Personen zurück (-3,4%). Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Vorjahr 6,0 Prozent.
Bestand an offenen Stellen liegt über Vorjahresniveau
Seit Monaten ist eine steigende Tendenz bei den gemeldeten Stellen zu verzeichnen. Im Mai haben Arbeitgeber der Agentur 4.714 offene Stellen gemeldet, das waren 1.160 mehr als im April und 1.359 mehr als im Mai 2009. Derzeit sind 9.672 offene Stellen bei der Agentur für Arbeit München registriert, ein Plus von 651 gegenüber Mai 2009. "Uns freut besonders, dass es in diesem Monat mehr freie Arbeitsplätzte gab, als vor einem Jahr. Während wir im Bezug auf das Stellenangebot im Vorjahresvergleich in den vergangenen Monaten immer schlechter abschnitten, hat sich das Ganze jetzt umgekehrt. Die meisten Arbeitskräfte werden im Dienstleistungsbereich, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und im Gastgewerbe gesucht. Die Arbeitsagentur hilft gleichermaßen Menschen, die eine Arbeit suchen, und wie Unternehmen, die auf der Suche nach Arbeitskräften sind. Daher ist es wichtig, dass die Betriebe unserem Arbeitgeberservice ihre freien Stellen und das Anforderungsprofil unter der Service-Nummer 01801 / 66 44 66* melden", so Günter Schmiedl weiter.
*Festnetzpreis 3,9 ct / min; Mobilfunkpreise, höchstens 42 ct / min.