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Robuster Arbeitsmarkt - in der Langzeitarbeitslosigkeit liegt Potenzial

Der sächsische Arbeitsmarkt im Mai 2015

(lifePR) (Nürnberg, )
Der Arbeitsmarkt in Sachsen entwickelt sich weiter positiv. Im Mai waren 173.900 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 8.500 weniger als im April und 12.200 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,2 Prozent. Das ist der bisher niedrigste in einem Mai gemessene Wert. Im Mai 2014 hat sie 8,8 Prozent betragen.

"Die anhaltend gute wirtschaftliche Entwicklung führt auch zu einem Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit minus acht Prozent leicht überdurchschnittlich. Dennoch ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit über 68.000 Menschen noch immer zu hoch. Dabei sind viele von ihnen qualifiziert - sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt. 68,8 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung und 5,7 Prozent einen akademischen Abschluss. Künftig verschärft der demografisch bedingte Bevölkerungsrückgang den Fachkräftebedarf. Deshalb ist es unverzichtbar, mehr langzeitarbeitslose Menschen in Beschäftigung zu bringen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen mit gezielten Qualifizierungsangeboten und Lohnkostenzuschüssen", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeitslosenzahl im Mai: 173.874
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (182.352): -8.478 oder -4,6 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (186.038): -12.164 oder -6,5 Prozent
Arbeitslosenquote im Mai: 8,2 Prozent


Arbeitslosigkeit

Im Mai waren in Sachsen 173.874 Menschen arbeitslos gemeldet, 8.478 weniger als im April. Damit befindet sich die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vormonatsniveau. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 12.164 Menschen weniger arbeitslos.

Von den 173.874 arbeitslosen Frauen und Männern wurden 25,5 Prozent (44.304) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 74,5 Prozent (129.570) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen, als auch in den Jobcentern weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote belief sich im Mai auf 8,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag sie bei 2,1 und im Bereich der Grundsicherung bei 6,1 Prozent.
Geringer war die Arbeitslosenquote bisher nur im Oktober und November 2014. Damals lag Sie noch bei 8,1 Prozent.

Langzeitarbeitslosigkeit

Aktuell sind 68.228 Menschen länger als ein Jahr auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Das sind im Vergleich zum April 1.418 (minus zwei Prozent) und im Vergleich zum Vorjahresmonat 5.893 weniger Langzeitarbeitslose (minus acht Prozent).

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit liegt im Mai bei 39,2 Prozent.

Mit dem Blick auf die Betreuung der Langzeitarbeitslosen zeigt sich, das die Mehrheit (60.951 Menschen) von den Jobcentern betreut werden. Die anderen 7.277 Personen werden von den Mitarbeitern der Arbeitsagenturen bei der Jobsuche unterstützt.

Von den langzeitarbeitslosen Frauen und Männern, sind die Hälfte fünfzig Jahre oder älter. Jeder Dritte Langzeitarbeitslose ist sogar älter als 55 Jahre. Daher ist es wichtig, dass sich Unternehmer auch gegenüber älteren Bewerbern öffnen und diese mehr als bisher in die Personalauswahlprozesse eingebunden werden.

Allerdings ist nicht für alle langzeitarbeitslosen Menschen der direkte Einstieg in den Arbeitsmarkt möglich. Häufig sind es Hindernisse im persönlichen Umfeld, den Rahmenbedingungen oder in der Qualifikation, die eine Arbeitsaufnahme erschweren. Für diese Menschen stehen ausreichend Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen bereit. Zusätzlich können Frauen und Männer durch Arbeitsgelegenheiten in die Gesellschaft integriert werden, um eine schrittweise Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit zu erreichen.

Aber auch neue Ansätze zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit verfolgen die sächsischen Jobcenter. So können in Sachsen rund 800 Menschen mit dem Bundesprogramm „Chancen eröffnen und soziale Teilhabe sichern“ gefördert werden. Ziel ist es, schwer vermittelbare Menschen direkt im Betrieb – praxisnah – dauerhaft zu integrieren.

Beschäftigung

Im März 2015 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,510 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 17.200 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,2 Prozent.

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Verkehr und Lagerei (plus 4.000) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (plus 3.200). Auch im Bereich der Zeitarbeit (plus 3.100), im Gastgewerbe (plus 2.200) sowie im Gesundheitswesen (plus 2.100) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr. Einen kräftigen Beschäftigungsaufbau gab es weiterhin im Sozialwesen (plus 1.900) und im Handel (plus 1.900).

Arbeitskräftenachfrage

Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 27.523 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfrage um 951 Stellen über dem Niveau des Vormonats und um 4.793 Stellen über dem des Vorjahres.

Die meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (9.710), im Verarbeitenden Gewerbe (3.297), im Gesundheits- und Sozialwesen (2.379), im Handel (2.062) und im Baugewerbe (1.871) zu besetzen.

Allein im Mai haben sächsische Betriebe insgesamt 9.416 freie Stellen gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang (minus 206 oder minus 2,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 883 Stellen (plus 10,3 Prozent) zu.

In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit – Deutschland größte Jobbörse – sind über 918.000 freie Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden. Für Sachsen sind aktuell über 43.000 freie Stellen in der Jobbörse veröffentlicht.

Unterbeschäftigung

Im Mai 2015 haben nach ersten Hochrechnungen rund 53.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 9.200 unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – belief sich insgesamt auf 227.500 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Mai 2015 um rund 21.400 oder 8,6 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 76,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Mai bei 10,5 Prozent.

Der sächsische Ausbildungsmarkt im Mai 2015

Von Oktober 2014 bis Mai 2015 haben sich insgesamt 17.939 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 569 oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In der gleichen Zeit wurden den elf sächsischen Arbeitsagenturen 17.356 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 320 oder 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Aktuell sind noch 8.881 Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 10.032 freie Ausbildungsstellen. Damit gibt es rein rechnerisch mehr als eine freie Ausbildungsstelle für jeden noch suchenden Bewerber.

Für die sächsischen Schüler stehen die Chancen auf eine Berufsausbildung recht gut. Jedoch zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass es für die Ausbildungsbewerber nicht immer leicht ist, sich für den richtigen Beruf zu entscheiden. Hier hilft die Berufsberatung der Arbeitsagenturen. Die Berufsberater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Das, kombiniert mit den Talenten und Interessen der Jugendlichen, bildet eine gute Grundlage bei der Berufswahl.

Die beliebtesten Wunschberufe der Jugendlichen sind seit vielen Jahren unverändert. So wollen die meisten noch suchenden Ausbildungsbewerber Verkäufer (945), Einzelhandelskaufmann (627), Kaufmann für Bürokommunikation (401), Kfz-Mechatroniker (384), oder Fachlagerist (336) werden. Auf den ersten zehn Plätzen der Wunschberufe befinden sich weiterhin der medizinische Fachangestellte, der Koch, der Friseur, der Tischler und der Industriekaufmann.

Auffällig ist, dass über ein Drittel der Bewerber einen Wunschberuf verfolgen, der unter den TOP 10 der Wunschberufe zu finden ist. Damit entscheiden sich nur 59,4 Prozent für einen anderen, der insgesamt 350 Ausbildungsberufe.

Aktuell stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz recht gut. Deshalb sollten Jugendliche zu ihrem Wunschberuf auch Alternativen entwickeln. Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Tür, zum Beispiel hinter einer ungewohnten Berufsbezeichnung oder in einem kleinen oder weniger bekannten Betrieb.

Bei der Berufsberatung vor Ort gibt es für Jugendliche Hilfe und Unterstützung rund um das Thema Ausbildung und Beruf. Auch für Arbeitgeber stehen die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit für Fragen rund um das Thema Ausbildungsstellen und Fördermöglichkeiten zur Verfügung.

Über die Hotline der Bundesagentur für Arbeit können die Jugendlichen einen Termin mit ihrem Berufsberater vereinbaren – auch in Begleitung ihrer Eltern.

>> www.dasbringtmichweiter.de
>> Hotline für Jugendliche: 0800 4 5555 00
>> Hotline für Ausbilder: 0800 4 5555 20

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