"Der sächsische Arbeitsmarkt zeigt sich weiter robust. Die Arbeitslosigkeit ist allein aufgrund saisonaler Faktoren im Februar leicht angestiegen. Diese jahreszeitliche Entwicklung ist üblich und kein Indiz für eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Ein positives Signal im Februar ist die steigende Einstellungsbereitschaft der sächsischen Betriebe", sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktzahlen.
Arbeitslosenzahl im Februar: 227.018
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: + 1.221
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 9.100
Arbeitslosenquote im Februar: 10,7 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf saisonbedingt leicht angestiegen. Saisonale Faktoren, die zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen, sind beispielsweise witterungsbedingte Kündigungen, da Außenarbeiten nicht mehr im vollen Umfang ausgeübt werden können. Aber auch Arbeitslosmeldungen nach beendeter Berufsausbildung im Rahmen der Winterprüfungen führen zu Personalfreisetzungen. So haben sich allein im Februar 1.003 Jugendliche aus einer betrieblichen oder überbetrieblichen Ausbildung arbeitslos gemeldet.
Aktuell sind in Sachsen 227.018 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.221 mehr als im Januar. Blendet man die jahreszeitlichen Einflüsse aus, bleibt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr unverändert positiv. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 202.000 Personen unter dem Niveau vom Januar (204.000) und um 9.000 unter dem Wert vom Februar 2012.
Die Arbeitslosigkeit hat sich im Februar im Vergleich zum Vorjahr in den Rechtskreisen unterschiedlich entwickelt: 33,9 Prozent aller Arbeitslosen (76.899) wurden im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 66,1 Prozent (150.119) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 4.471 (6,2 Prozent) erhöht und in der Grundsicherung um 13.571 Personen (8,3 Prozent) verringert.
Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 10,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte.
Beschäftigung
Im Dezember waren nach ersten Hochrechnungen in Sachsen rund 1,455 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit stieg die Beschäftigung im Vorjahresvergleich weiter an. Mit einem Zuwachs von rund 5.600 liegt der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr weiter bei 0,4 Prozent.
Den größten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Handel und Instandhaltung von Kraftfahrzeugen. Aber auch im Gastgewerbe und im Bereich Verkehr und Lagerei sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
"Trotz des jahreszeitlichen Rückgangs am aktuellen Rand entwickelt sich die Beschäftigung weiter positiv. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind immer noch mehr Menschen in Sachsen beschäftigt. Auch für die kommenden Monaten rechne ich mit einer weiter stabilen Beschäftigungsentwicklung", so Cordt.
Arbeitskräftenachfrage
Im Februar 2013 wurden den elf sächsischen Arbeitsagenturen insgesamt 8.479 freie Arbeitsstellen gemeldet. Das ist ein deutlicher Anstieg um 35,4 Prozent (2.216 Stellen) im Vergleich zum Vormonat und ein Rückgang um 5,2 Prozent (467 Stellen) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die meisten freien Stellen meldeten die Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (2.245), dem Handel (1.011), dem Verarbeitenden Gewerbe (997) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (762).
"Die Einstellungsbereitschaft der sächsischen Betriebe steigt. Mit dem Blick auf das Frühjahr melden Arbeitgeber schon jetzt freie Stellen, um sich gute Fachkräfte zu sichern. Damit stehen die Chancen auf eine neue Beschäftigung aktuell gut", erklärt Cordt.
Unterbeschäftigung
Im Februar haben nach ersten Hochrechnungen 61.329 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Das waren etwa 4.115 oder 6,3 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Insgesamt belief sich die Summe der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarkpolitischen Maßnahmen nach ersten Hochrechnungen auf 288.347 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Februar 2012 um rund 13.200 oder 4,4 Prozent.
Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 78,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Februar bei 13,3 Prozent.