Künftig werden in Sachsen weniger Einsteiger in das Berufsleben zu verzeichnen sein, als Ältere aus diesem aussteigen. So verringert sich die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung von 2012 bis 2025 um über 410.000. Den Folgen der demografischen Entwicklung kann keiner alleine entgegenwirken.
Auch wenn Frauen vom konjunkturellen Aufschwung und der Arbeitskräftenachfrage der letzten Monate ähnlich stark profitieren konnten wie die Männer, bleiben doch qualitative Unterschiede.
Vorhandene Potenziale der Frauen müssen von der Wirtschaft noch mehr genutzt werden.
Frauen mit guten Qualifikationen und dem notwendigen Engagement, erreichen auch heute noch nicht immer, das Lohnniveau der Männer.
Frauen bleiben im Geschlechtervergleich länger in Arbeitslosigkeit. So gelingt es Frauen in Sachsen im Durchschnitt erst nach 28 Wochen wieder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, während Männer in der Regel bereits nach durchschnittlich 20 Wochen wieder einen Job gefunden haben.
Offene Stellen können nicht immer sofort besetzt werden - auch in klassischen Frauenberufen, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen, werden Fachkräfte gesucht.
Oftmals liegt es nicht an fehlenden Qualifikationen oder Motivation, sondern an den fehlenden Rahmenbedingungen. Kompetenzen und Fähigkeiten alleine genügen nicht, um einen passenden Job zu finden. So stehen zum Beispiel Alleinerziehende vor der Hausausforderung, die Kinderbetreuung sicherzustellen.
Neben den Kinderbetreuungsangeboten sind in der Wirtschaft aber auch kluge Modelle und Ideen gefragt, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Langfristig denkende Personalverantwortliche aus der Wirtschaft, haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und investieren in familienfreundliche und familienbewusste Arbeitsbedingungen, bieten verstärkt Teilzeitausbildungen an oder richten Betriebskindergärten ein.
Zahlen, Daten, Fakten:
In Sachsen lag die Beschäftigungsquote der Frauen im Juni 2012 mit 56,3 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt (49,4 Prozent). In der Entwicklung zeigt sich, dass Frauen in den vergangenen Jahren deutlich vom Beschäftigungsanstieg profitiert haben. So lag beispielsweise die Beschäftigungsquote in Sachsen der Frauen im Jahr 2005 noch bei 47 Prozent und ist seit dem kontinuierlich gestiegen.
Im Bundesvergleich ist die Beschäftigungsquote der Frauen seit 2000 in Sachsen am deutlichsten gestiegen.
Im Februar 2013 waren in Sachsen 96.577 Frauen und 130.441 Männer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 2.026 oder 1,5 Prozent und bei den Frauen um 7.074 oder 6,8 Prozent abgenommen.
Arbeitslose Frauen und Männer werden überwiegend im Rechtskreis SGB II betreut. Dabei liegt der Anteil der Frauen, die im Rechtskreis SGB II registriert sind, bei rund 70 Prozent.