"In Sachsen ist die Arbeitslosigkeit weiter gesunken. Mit 7,9 Prozent haben wir die bisher niedrigste Arbeitslosenquote. Das gelang vor allem wegen der weiterhin hohen Einstellungsbereitschaft der sächsischen Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Dienstleistungssektor. Die Beschäftigung im Freistaat stieg auf 1.518.200. Trotz dieser guten Entwicklung möchte ich auf eins aufmerksam machen. Die Fachkräftebedarfe der Unternehmen steigen und es ist nicht immer leicht, freie Stellen zu besetzen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen die Fachkräftesicherung mit der Weiterbildung und Qualifizierung von Frauen und Männern. Aber auch die Betriebe sind gefragt, frühzeitig kluge Wege für die Sicherung des Personals zu finden, denn auch in den insgesamt 66.994 Langzeitarbeitslosen steckt Fachkräftepotenzial", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Juni: 166.968
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (173.874): -6.906 oder -4,0 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (180.150): -13.182 oder -7,3 Prozent
Arbeitslosenquote im Juni: 7,9 Prozent
Arbeitslosigkeit
Im Juni waren in Sachsen 166.968 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.906 weniger als im Mai. Damit befindet sich die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem Vormonatsniveau. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 13.182 Menschen weniger arbeitslos.
Von den 166.968 arbeitslosen Frauen und Männern wurden 24,7 Prozent (41.158) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 75,3 Prozent (125.810) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen, als auch in den Jobcentern weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Juni auf 7,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Quote um 0,6 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag sie bei 1,9 und im Bereich der Grundsicherung bei 5,9 Prozent.
Beschäftigung
Im April 2015 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,518 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 15.400 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Verkehr und Lagerei (plus 3.600) sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 3.400) im Bereich der Heime und Sozialwesen (Plus 2.900). Auch im Bereich der Zeitarbeit (plus 2.700), im Gastgewerbe (plus 2.300) sowie im verarbeitenden Gewerbe (plus 2.000) sind mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 28.192 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfrage um 669 Stellen über dem Niveau des Vormonats und um 4.869 Stellen über dem des Vorjahres.
Die meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (10.296), im Verarbeitenden Gewerbe (3.225), im Gesundheits- und Sozialwesen (2.376), im Handel (2.087) und im Baugewerbe (1.819) zu besetzen.
Allein im Juni haben sächsische Betriebe insgesamt 10.138 freie Stellen gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg (plus 722 oder plus 7,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der neu gemeldeten Stellen um 1.453 Stellen (plus 16,7 Prozent) zu.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit - Deutschland größte Jobbörse - sind über 982.700 freie Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden. Für Sachsen sind aktuell über 46.000 freie Stellen in der Jobbörse veröffentlicht.
Unterbeschäftigung
Im Juni 2015 haben nach ersten Hochrechnungen rund 54.200 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 9.300 unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 221.174 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Juni 2014 um rund 22.500 oder 9,2 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 75,5 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Mai bei 10,2 Prozent.
Der sächsische Ausbildungsmarkt im Juni 2015
Von Oktober 2014 bis Juni 2015 haben sich insgesamt 18.886 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 602 oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In der gleichen Zeit wurden den elf sächsischen Arbeitsagenturen 18.000 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 298 oder 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Aktuell sind noch 7.672 Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 8.722 freie Ausbildungsstellen. Damit gibt es rein rechnerisch mehr als eine freie Ausbildungsstelle für jeden noch suchenden Bewerber.
Für die sächsischen Schüler stehen die Chancen auf eine Berufsausbildung recht gut. Jedoch zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass es für die Ausbildungsbewerber nicht immer leicht ist, sich für den richtigen Beruf zu entscheiden. Hier hilft die Berufsberatung der Arbeitsagenturen. Die Berufsberater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Das, kombiniert mit den Talenten und Interessen der Jugendlichen, bildet eine gute Grundlage bei der Berufswahl.
Die beliebtesten Wunschberufe der Jugendlichen sind seit vielen Jahren unverändert. So wollen die meisten noch suchenden Ausbildungsbewerber Verkäufer/in (901), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (554), Kaufmann/-frau für Bürokommunikation (345), Fachlagerist/in (332) oder Kfz-Mechatroniker (297) werden. Auf den ersten zehn Plätzen der Wunschberufe befinden sich weiterhin der Koch/Köchin, der Friseur/in, der medizinische/r Fachangestellte/r, der Tischler/in und der Maler/Lackierer.
Aktuell stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz recht gut. Deshalb sollten Jugendliche zu ihrem Wunschberuf auch Alternativen entwickeln. Oft liegt der Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg direkt vor der Tür, zum Beispiel hinter einer ungewohnten Berufsbezeichnung oder in einem kleinen oder weniger bekannten Betrieb.
Bei der Berufsberatung vor Ort gibt es für Jugendliche Hilfe und Unterstützung rund um das Thema Ausbildung und Beruf. Auch für Arbeitgeber stehen die Mitarbeiter des gemeinsamen Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit für Fragen rund um das Thema Ausbildungsstellen und Fördermöglichkeiten zur Verfügung.
Über die Hotline der Bundesagentur für Arbeit können die Jugendlichen einen Termin mit ihrem Berufsberater vereinbaren - auch in Begleitung ihrer Eltern.
>> www.dasbringtmichweiter.de
>> Hotline für Jugendliche: 0800 4 5555 00
>> Hotline für Ausbilder: 0800 4 5555 20