"Die Arbeitslosigkeit ist im Februar, entgegen der üblichen Entwicklung, nicht gestiegen. Der Grund liegt in der positiven konjunkturellen Entwicklung. Es konnten wieder mehr Menschen in Arbeit gebracht werden. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleitungsbereich wurden deutlich mehr Jobs besetzt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit sehr deutlich gesunken und zeitgleich ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gestiegen", sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen, in Chemnitz.
Arbeitslosenzahl im Februar: 264.250
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: - 874
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 27.715
Arbeitslosenquote im Januar: - 12,4 Prozent
Die konjunkturelle Erholung hat sich auch in Sachsen über den Jahreswechsel hinweg fortgesetzt. Im Februar 2011 waren in Sachsen 264.250 Menschen arbeitslos gemeldet, rund 27.700 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit war in beiden Rechtskreisen rückläufig.
Von allen Arbeitslosen wurden 80.362 oder 30,4 Prozent im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 183.888 oder 69,6 Prozent im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 20.147 oder zwanzig Prozent und in der Grundsicherung um 7.568 oder vier Prozent verringert.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Februar auf 12,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 1,2 Prozentpunkte ab.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat deutlich zugenommen und liegt über dem Vorjahresniveau. Sie lag im Dezember nach ersten Hochrechnungen bei 1,418 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs um etwa 24.300.
"Erfreulich ist der anhaltende Beschäftigungsanstieg in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Verkehr und Lagerei. Diese Branchen haben die positive Entwicklung der Konjunktur genutzt und Beschäftigung aufgebaut", sagte Cordt weiter.
Im Februar 2011 wurden den zehn sächsischen Arbeitsagenturen insgesamt 10.323 Arbeitsstellen gemeldet. Damit haben die gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vorjahresmonat um 46 Prozent zugenommen.
"Das deutliche Plus bei der Arbeitskräftenachfrage ist auf die schnelle und nachhaltige Erholung der sächsischen Wirtschaft zurückzuführen. Die Auftragslage bei den sächsischen Betrieben ist trotz des anhaltenden Winters im Februar, besser als vor einem Jahr. Positive Signale kommen dabei aus den für Sachsen prägnanten Wirtschaftsbereichen, insbesondere dem Verarbeitenden Gewerbe", erklärt Cordt.
Im Februar haben 63.734 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben, Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Das waren rund 19.950 weniger als noch vor einem Jahr.
"Wir sind in Sachsen auf einem guten Weg. Die Arbeitslosigkeit sinkt und die Beschäftigung steigt. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Politik und Wirtschaft müssen wir die positive Arbeitsmarktsituation nutzen, um den Menschen eine dauerhafte Perspektive zu bieten. Dazu gehört aber auch, dass die Betriebe bei der Mitarbeiterauswahl alle Potenziale nutzen und mögliche Vorurteile gegenüber bestimmter Personengruppen abbauen. Beispielsweise die älteren Arbeitnehmer über Fünfzig.
Sie bilden künftig - schon Demografisch bedingt - die tragende Säule bei der Fachkräftegewinnung. Diese Menschen bringen jede Menge Know-how durch ihre Lebens- und Berufserfahrung mit und bewahren auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf. Betriebe die mit Älteren die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität sichern, können sich auf eine hochwertige Beratung, Vermittlung und Unterstützung durch den persönlichen Ansprechpartner der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters verlassen", so Cordt abschließend.
Um die Beschäftigungssituation für Ältere im Freistaat Sachsen zu verbessern, unterstützt die Regionaldirektion Sachsen aktiv die Initiative "5.000 mal 50 - Erfahrung zählt". Beteiligt sind an der Gemeinschaftsinitiative die Sächsische Staatsregierung, die Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V., der Deutsche Gewerkschaftsbund (Bezirk Sachsen), die sächsischen Industrie- und Handelskammern sowie die sächsischen Handwerkskammern. Ziel ist es, dass Know-how aller Beteiligten zu nutzen, um verstärkt Stellen mit über 50-Jährigen zu besetzen.
Für den März 2011 rechnet Cordt mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl.