Ausbildungsmarkt im März
- Unternehmen melden mehr betriebliche Ausbildungsstellen
- Rechnerisch derzeit für jeden Bewerber ein Angebot vorhanden
Arbeitsmarkt im März
- Leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen zum Vormonat, jedoch deutlicher Rückgang zum Vorjahr
- Arbeitskräftenachfrage liegt über Vorjahresniveau
- Kurzarbeit sichert weiter Beschäftigung in Unternehmen
"Die Arbeitslosigkeit ist im März um 598 Personen gestiegen. Ursache für den erneuten Anstieg sehe ich darin, dass sich im März rund 10 Prozent mehr Männer und Frauen arbeitslos melden mussten. In den letzten vier Wochen gab es verstärkt Arbeitslosmeldungen aus Dienstund Wachberufen, von Lagerverwaltern und Transportarbeitern aber auch von Warenkaufleuten und Mechanikern.
"Damit ist noch keine Frühjahrsbelebung für die Chemnitzer Region zu spüren. Positiv zu bewerten ist die Nachfrage nach Arbeitskräften. Sie liegt über dem Wert des Vorjahres und es nahmen auch mehr Arbeitslose eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt auf. Zudem erwarte ich für die nächsten Monate weitere Einstellungen, insbesondere bei Zeitarbeitsunternehmen", fasst Konstantine Duscha, Leiterin der Arbeitsagentur, die Entwicklung im März zusammen.
"Erfreulich ist die ungebrochene Ausbildungsbereitschaft in der Region. Das zeigt deutlich, dass Unternehmen mittel- und langfristig in den eigenen Nachwuchs investieren. Rein rechnerisch können wir derzeit jedem Bewerber ein Ausbildungsplatzangebot unterbreiten. Auch wirkt sich die demografische Entwicklung zugunsten der Jugendlichen aus, denn es gibt bei einem größeren Angebot an Lehrstellen deutlich weniger Bewerber. Gute schulische Leistungen zahlen sich aus. Allen Schulabgängern, die sich für den diesjährigen Ausbildungsbeginn noch nicht beworben haben, empfehle ich dringend, einen Kontakt zu Arbeitsagentur. Unsere Berufsberatung setzt auf regionale Kooperation und geht neue Wege in der Berufsorientierung. Wir bündeln unsere Kompetenzen, um Jugendliche bestmöglich auf ihren Start ins Berufsleben vorzubereiten", so die Agenturchefin.
Überblick Arbeitsmarkt
Im aktuellen Monat waren 33.221 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 598 Personen oder 1,8 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es im Chemnitzer Agenturbezirk 1.601 Arbeitslose weniger (minus 4,6 Prozent).
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 12,6 Prozent (Vormonat: 12,4 Prozent, Vorjahr: 13,1 Prozent).
Im März meldeten sich 6.513 Personen neu oder erneut arbeitslos, 575 oder 9,7 Prozent mehr als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 62 oder 1,0 Prozent mehr.
Seit Jahresbeginn meldeten sich 20.348 Frauen und Männer neu bzw. erneut arbeitslos, 922 (4,3 Prozent) weniger als im Vergleichszeitraum Januar - März 2009. 7.729 kamen aus Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt, 2.736 aus Ausbildung oder Qualifizierung, 2.497 beendeten Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes.
5.916 Personen konnten sich aus Arbeitslosigkeit abmelden, 546 oder 14,1 Prozent mehr als im Vormonat und 156 oder 2,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Abmeldungen in Beschäftigung des 1. Arbeitsmarktes sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,4 Prozent gestiegen.
Für 15.993 Personen endete die Arbeitslosigkeit im 1. Quartal 2010, das waren 655 (4,3 Prozent) mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 6.113 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 3.196 starteten in Ausbildung oder Qualifizierung.
Jugendarbeitslosigkeit gestiegen
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat stärker gestiegen als die Gesamtarbeitslosigkeit. Jedoch liegt sie um 15,8 Prozent unter der des Vorjahres. Derzeit sind im Chemnitzer Agenturbezirk 3.292 Jüngere unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, 279 mehr als im Februar (9,3 Prozent). 1.396 Jüngere meldeten sich im März arbeitslos, 1.070 meldeten sich ab.
Mehr ungeförderte Stellenangebote als im Vorjahr
Arbeitsagentur und Arbeitsgemeinschaften wurden im März 962 neue Stellenangebote für den ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das sind 161 oder 14,3 Prozent weniger Jobangebote als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr sind es jedoch 48 Stellen oder 5,3 Prozent mehr. Mehr Stellenangebote kamen zum Beispiel aus der Verkehrsbranche und der Gastronomie.
Kurzarbeit sichert weiter Beschäftigung
"Tatsächlich aus konjunkturellen Gründen kurzgearbeitet haben in der Stadt Chemnitz und den Altkreisen Freiberg und Mittweida Ende Dezember insgesamt 6.381 Arbeitnehmer in 512 Betrieben", so Konstantine Duscha zu den aktuellen Zahlen.
"Die nach wie vor bestehende Krise am Arbeitsmarkt wird durch Kurzarbeit abgefedert. Kurzarbeit und Qualifizierung entlasten den regionalen Arbeitsmarkt weiter ganz entscheidend und führen zu einer Stabilisierung der Wirtschaftslage in den Unternehmen. Das belegen auch die 1.267 Arbeitnehmer, die sich während ihres Kurzarbeitergeldbezuges seit Beginn 2009 bis heute fortgebildet haben", fasst sie zusammen.
Ausbildungsmarkt*
Derzeit sind 1.812 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit gemeldet, das sind 175 oder 8,8 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 580 (32 Prozent) bereits in Ausbildung vermittelt. Aktuell unversorgt sind im Agenturbezirk Chemnitz 1.232 Jugendliche, 123 oder 9,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Dem gegenüber stehen 1.765 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen zur Verfügung, 43 mehr als im März 2009 (+ 2,5 Prozent). Davon unbesetzt sind derzeit 1.397 (plus 6 oder 0,4 Prozent zum Vorjahr).
Rein rechnerisch ist derzeit für jeden unversorgten Bewerber ein Ausbildungsplatz vorhanden.
Anlage:
Top 10 Wunschberufe
Top 10 gemeldeten Stellen + Relation Bewerber zu Ausbildungsplätzen auf der Basis von Berufsordnungen
Blick in die Regionen**
Stadt Chemnitz
In der Stadt Chemnitz ist die Zahl der Arbeitslosen im März um 476 Personen gestiegen (plus 2,9 Prozent). Derzeit sind 16.974 Chemnitzer arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Arbeitslosenzahl in der Stadt analog der Gesamtentwicklung unter dem Vorjahresniveau (minus 935 oder plus 5,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote steigt auf 13,8 Prozent, (Februar: 13,4 Prozent; Vorjahr: 14,5 Prozent).
Landkreis Mittelsachsen
Der Landkreis Mittelsachsen konnte dagegen einen Rückgang zum Vormonat verzeichnen. Der Bestand an Arbeitslosen bleibt damit insgesamt unter den Vormonats- und Vorjahreswerten. Derzeit sind 22.333 Frauen und Männer im Landkreis ohne Arbeit, 216 oder 1,0 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr sind 666 Personen weniger gemeldet (minus 2,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 12,7 Prozent (Vormonat 12,8 Prozent; Vorjahr: 12,9 Prozent).
Region Flöha:
- 2.389 Arbeitslose (plus 19 oder 0,8 Prozent zum Vormonat;
minus 97 bzw. 3,9 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 11,5 Prozent (Vormonat 11,4 Prozent)
Region Freiberg:
- 5.656 Arbeitslose (plus 42 oder 0,7 Prozent zum Vormonat;
minus 645 oder 10,2 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 10,6 Prozent (Vormonat 10,6 Prozent)
Region Hainichen:
- 4.140 Arbeitslose (plus 26 oder 0,6 Prozent zum Vormonat;
minus 2 Personen zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 12,5 Prozent (Vormonat 12,5 Prozent)
Region Rochlitz:
- 4.062 Arbeitslose (plus 35 oder 0,9 Prozent zum Vormonat;
plus 78 oder 2,0 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 12,4 Prozent (Vormonat 12,2 Prozent)
* Das Beratungsjahr der Berufsberatung beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September des Folgejahres. Ende März jeden Jahres zieht die Agentur für Arbeit Chemnitz eine erste Bilanz zur Lage am Ausbildungsmarkt.
** Zum Chemnitzer Agenturbezirk gehören die Stadt Chemnitz und die Altkreise Freiberg und Mittweida. Die Angaben zum Landkreis Mittelsachsen beziehen sich auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im gesamten Landkreis, einschließlich des Altkreises Döbeln.