Das Mentoren-Projekt "I am MINT" soll deshalb Jugendliche für mathematische, ingenieurwissenschaftliche, naturwissenschaftliche und technische Ausbildungswege gewinnen. Dabei dienen Jugendliche, die bereits einen solchen Weg eingeschlagen haben, als Mentoren: "Die altersgerechte Ansprache ist ausschlaggebend", sagte Saebisch. Unerlässlich sei aber auch die Kooperation der Betriebe.
"Die Jugendlichen nehmen im Laufe eines Schuljahres an unterschiedlichen Veranstaltungen zur Berufsorientierung teil. Zum Beispiel besuchen sie die Ausbildungsbetriebe für einen Schnuppernachmittag und nehmen an zweitägigen Berufsorientierungswochenenden teil. Mit diesem Konzept wollen wir die MINT-begabten, aber noch unentschlossenen Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen der Bildungsgänge Real- und Hauptschulen ansprechen", erläuterte der Staatssekretär. "Ziel ist es, bis 2013 150 Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen zu initiieren."
Grund der Entwicklung ist der für die nächsten Jahre prognostizierte demografische Rückgang der Bevölkerung und die relative hohe Zahl an Erwerbspersonen, die aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Hinzu kommen der technologische Fortschritt und die Ausbreitung gerade der Informationstechnologie, die ebenfalls den Bedarf steigen lassen. Erste positive Reaktionen sind derzeit schon zu erkennen: Die Zahl der Studienanfängern steigt in den MINT-Fachrichtungen stark an. Ob sich der zukünftige Fachkräftebedarf dadurch bereits decken lässt, bleibt abzuwarten. Besonders der Frauenanteil ist immer noch zu gering.
Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, betonte die Wichtigkeit der "I am Mint" - Initiative:
"Der Berufswunsch junger Menschen ist leider immer noch sehr eingeschränkt. Fast 60 Prozent der Mädchen und über 40 Prozent der Jungen in Hessen konzentrieren sich auf jeweils zehn Berufe. Gerade bei den MINT-Berufen sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Wir müssen es gemeinsam schaffen, dass junge Menschen die ausgetretenen Pfade verlassen und entdecken wie spannend und abwechslungsreich MINT sein kann. Wirtschaft, Schule, Elternhäuser und die Bundesagentur sind u.a. dabei gefragt dieses Ziel zu erreichen."