"Wir registrieren im Januar rund 3.200 Arbeitslose mehr als im Dezember. Der Anstieg fällt etwas geringer aus als im Vorjahr, gleichzeitig blieb der Arbeitslosenbestand weiter unter Vorjahresniveau. Es kam in den vergangenen Wochen vermehrt zu Entlassungen in den Außenberufen. Aufgrund der Witterungslage meldeten sich besonders Männer aus dem Baugewerbe, den grünen Berufen sowie dem Transportgewerbe arbeitslos. Eine saisonal bedingte Entwicklung, wie immer um diese Zeit. Im Gegensatz dazu ist der Bedarf an Fachkräften im medizinischen Bereich weiter hoch und kann aus dem Kreis der verfügbaren Arbeitslosen nicht mehr gedeckt werden, denn gesucht werden Ärzte, Logopäden, Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebammen und Physiotherapeuten mit Berufserfahrung. Ich gehe davon aus, dass die Kurzarbeit, vor allem im verarbeitenden Gewerbe zunächst weiter dafür sorgen wird, dass die Zahl der Entlassungen nicht sprunghaft steigt", kommentiert Agenturchefin Konstantine Duscha die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
Überblick Arbeitsmarkt
Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt kräftig an. Im Agenturbezirk Chemnitz waren 32.057 Personen gemeldet, 3.193 mehr (11,1 Prozent) als im Dezember. Die Arbeitslosigkeit liegt jedoch weiter unter dem Vorjahresniveau (minus 575 oder minus 1,8 Prozent) und erreicht den niedrigsten Stand in einem Januarmonat seit 10 Jahren. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 12,2 Prozent (Vormonat: 11,0 Prozent, Vorjahr: 12,3 Prozent). Im Januar meldeten sich 7.897 Personen neu oder erneut arbeitslos, 23,5 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zu Januar 2009 waren es 2,4 Prozent weniger. 4.707 Personen konnten sich aus Arbeitslosigkeit abmelden, 9,9 Prozent weniger als im Vormonat, aber 341 Personen mehr als vor Jahresfrist (7,8 Prozent).
Jugendarbeitslosigkeit
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkt sich auch auf die Gruppe der Jüngeren aus. Im Agenturbezirk Chemnitz sind derzeit 3.055 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, 297 mehr als im Dezember (plus 10,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 426 weniger (minus 10,8 Prozent). 1.242 Jüngere meldeten sich im Monatsverlauf arbeitslos, darunter 616 aus Erwerbstätigkeit und 386 aus Ausbildung oder Qualifizierung. Aus Arbeitslosigkeit abmelden konnten sich insgesamt 880 Jüngere, darunter 342 in Erwerbstätigkeit und 222 in Ausbildung und Qualifizierung.
Gemeldete Stellen
Die Arbeitskräftenachfrage ist im Januar rückläufig. Arbeitsagentur und Arbeitsgemeinschaften wurden 748 neue Stellenangebote für den ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das sind 127 oder 14,5 Prozent weniger Jobangebote als im Januar 2009. Neue Stellenangebote kamen überwiegend aus den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Bau, Handel, dem verarbeitendem Gewerbe und aus der Zeitarbeit.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Angaben über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte werden jeweils zu den Stichtagen erhoben und stehen dann circa 6-9 Monate später auf Agenturebene zur Verfügung. Derzeit liegen aktuelle Werte für Juni 2009 vor. Danach waren im Juni 2009 185.727 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Jahr zuvor waren es noch 187.920 Beschäftigte. 2.193 Arbeitsplätze gingen innerhalb eines Jahres verloren (minus 1,2 Prozent). Am stärksten vom Abbau betroffen waren die Bereiche Zeitarbeit, Information und Kommunikation, Handel mit Kraftfahrzeugen, öffentliche Verwaltung, Verkehr und Lagerwirtschaft, Ver- und Entsorgungsbetriebe sowie das Baugewerbe. Einen Zuwachs an Beschäftigung gab es hingegen in den Bereichen Dienstleistung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen und in der Land- und Forstwirtschaft.
Blick in die Regionen
Zum Chemnitzer Agenturbezirk gehören die Stadt Chemnitz und die Altkreise Freiberg und Mittweida. Die Angaben zum Landkreis Mittelsachsen beziehen sich auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im gesamten Landkreis, einschließlich des Altkreises Döbeln.
Stadt Chemnitz
In der Stadt Chemnitz stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um 1.216 Personen (8,1 Prozent). Aktuell sind 16.222 Chemnitzer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenzahl liegt weiter unter dem Vorjahresniveau (minus 415 bzw. minus 2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 13,2 Prozent (Dezember: 12,2 Prozent; Vorjahr: 13,5 Prozent).
Landkreis Mittelsachsen
Im Landkreis Mittelsachsen stieg die Zahl der Arbeitslosen kräftig. Derzeit sind 21.930 Frauen und Männer im Landkreis ohne Arbeit, 2.453 oder 12,6 Prozent mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenzahl liegt im Landkreis dennoch seit Monaten erstmals unter dem Vorjahresniveau (minus 116 Personen bzw. minus 0,5 Prozent) Die Arbeitslosenquote ist auf 12,5 Prozent gestiegen (Vormonat 11,1; Vorjahr 12,3 Prozent).
Region Flöha:
- 2.339 Arbeitslose (plus 308; plus 15,2 Prozent zum Vormonat;minus 39 bzw. minus 1,6 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 11,2 Prozent (Vormonat 9,8 Prozent)
Region Freiberg:
- 5.509 Arbeitslose (plus 563, plus 11,4 Prozent zum Vormonat; minus 176 bzw. minus 3,1 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 10,4 Prozent (Vormonat 9,3 Prozent)
Region Hainichen:
- 4.045 Arbeitslose (plus 544, plus 15,5 Prozent zum Vormonat; plus 2 Personen bzw. keine prozentuale Veränderung zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 12,3 Prozent (Vormonat 10,6 Prozent)
Region Rochlitz:
- 3.942 Arbeitslose (plus 562, plus 16,6 Prozent zum Vormonat; plus 53 bzw. plus 1,4 Prozent zum Vorjahr)
- Arbeitslosenquote 12,0 Prozent (Vormonat 10,3 Prozent)