Als erstes stand ein Erfahrungsaustausch mit dem Kaufmännischen Vorstand Sönke Junge an. Die Diakonie Leipzig und die ARGE Leipzig sind seit dem Start im Jahre 2005 des Sozialgesetzbuches II, das die Grundsicherung für Arbeitslose regelt, intensive Partner bei der Gestaltung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten. So haben in den zurückliegenden 5 Jahren 400 arbeitslose Menschen Beschäftigung in der Behindertenhilfe, in den Beratungs- und Betreuungsdiensten und in der Altenhilfe der Diakonie gefunden. 27 von ihnen wurden nach der Förderung fest eingestellt. Zurzeit sind in unterschiedlichen Einrichtungen der Diakonie 41 Frauen und Männer in Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig.
"Wir sind froh und auch dankbar, dass die Zusammenarbeit mit der ARGE Leipzig so gut ist. Wir sind bei vielen Aufgaben auf die Unterstützung durch die Arbeitsverwaltung angewiesen", so Sönke Junge.
Nach dem Gespräch im Haus der Diakonie in der Gneisenaustraße ging die Fahrt in die Nürnberger Straße 31, wo die Diakonie den Wohnungslosentreff Oase betreibt. Inzwischen war Mittagszeit und ein leckerer Nudeleintopf mit Hühnerfleisch duftete aus den Schüsseln. 22 wohnungslose Frauen und Männer hatten sich eingefunden und genossen die warme Mahlzeit. Die Leipziger Oase ist eine Tageseinrichtung für wohnungslose Menschen im Zentrum von Leipzig. Neben dem Angebot von Mahlzeiten gibt es aber auch eine soziale Beratung, eine Kleiderkammer und eine Holzwerkstatt. Gegenwärtig arbeiten 6 ehemals arbeitslose Frauen und Männer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten in dieser Einrichtung.
"Ohne die ABM-Mitarbeiter in der Oase würde der Betrieb in dieser Form und in diesem Umfang nicht laufen", so Christoph Köst der Leiter der Leipziger Oase und erläutert das an einem Beispiel: "Bei uns haben die wohnungslosen Menschen die Möglichkeit, selbst ehrenamtlich tätig zu sein. Damit haben sie eine sinnvolle Tätigkeit und können ihren Tag besser strukturieren. Sie helfen in der Küche und im Lager oder arbeiten in der Werkstatt oder im Garten der Oase mit. Das funktioniert aber nur, wenn sie richtig angeleitet und motiviert werden. Wir sind sehr froh, dass wir momentan dafür einen geeigneten ABM-Mitarbeiter haben."
Zum Abschluss des Besuches erklärten beide Seiten, dass solche Begegnungen wichtige Erkenntnisse bringen und die Zukunft der Zusammenarbeit vertrauensvoll gestalten lassen. "Ich nehme dazu noch ganz spezielle Eindrücke von dieser, durch die Diakonie geleisteten, so wichtigen Arbeit mit", so der ARGE Leipzig Chef Dr. Andreas Zehr.
Hintergrund:
Ende Oktober förderte allein die ARGE Leipzig etwa 3.940 (im September waren es 3.215) Menschen in Leipzig in Arbeitsgelegenheiten und 406 (im September waren es noch 903) in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Anfang 2009 trat eine Änderung des SGB II in Kraft, die die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen durch Arbeitsgelegenheiten mit einem Entgelt ersetzt. So gehen die Zahlen bei den ABM's durch das Auslaufen des Förderzeitraumes immer weiter zurück und die Zahlen der AGH's steigen.
Das Diakonische Werk Innere Mission Leipzig e.V. ist für alte Menschen, Menschen mit Behinderungen sowie Menschen in sozialen und seelischen Notlagen tätig. Über 900 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreiche Ehrenamtliche arbeiten in den über 40 Einrichtungen der Altenhilfe, Behindertenhilfe und Beratungs- und Betreuungsdienste mit.
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