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Zum Jahresabschluss

Der Arbeitsmarkt 2012 wehrte sich gegen die Eurokrise / Im Dezember gab es einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit

(lifePR) (Nürnberg, )
Zum Jahresende haben jahreszeitlich bedingte Entwicklungen das Geschehen am Arbeitsmarkt bestimmt. Neben den im Winter üblichen wetterbedingten Einflüssen, die zu Entlassungen in den Bau- und Außenberufen führen, war die geringere Zahl an Neueinstellungen für den Anstieg verantwortlich. 20.961 Frauen und Männer waren zum Stichtag ohne Arbeit. Gut 380 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote stieg dadurch auf 3,9 Prozent.

"Auch wenn wir im Dezember jahreszeitlich bedingt einen Anstieg verzeichnen müssen, war 2012 für den Arbeitsmarkt insgesamt gesehen ein besseres Jahr als erwartet. Er wehrt sich bisher erfolgreich gegen die Unsicherheiten in der Eurozone. Die Dynamik hat zwar etwas nachgelassen und es gibt Anzeichen die auf eine weniger günstige Entwicklung schließen lassen, aber insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt noch widerstandsfähig. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich noch immer auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Sie wird in den kommenden Monaten saisonbedingt steigen, aber einen massiven Einbruch erwarte ich nicht. ", sagt Ingo Zenkner, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.

Der Arbeitsmarkt im Überblick - im Monats- und Jahresvergleich

Lage nach Rechtskreisen SGB III und SGB II Im Vergleich zum November gab es in beiden Rechtskreisen einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Unter den 20.961 arbeitslosen Frauen und Männern waren 8.712 oder 41,6 Prozent Versicherungskunden - also SGB-III-Kunden. 222 oder 2,6 Prozent mehr als im Vormonat. Ebenfalls angestiegen - wenn auch geringer - ist die Zahl der Menschen, die Arbeitslosengeld II erhielten. 12.249 Personen, und damit rund 160 mehr als im November, beziehen jetzt Grundsicherungsleistungen; das sind 58,4 Prozent aller Arbeitslosen.

Im Jahresdurchschnitt 2012 waren jedoch rund 300 Menschen weniger arbeitslos als im Durchschnitt 2011. Der Rückgang erfolgte dabei ausschließlich in der Grundsicherung.

Bewegungen: Abmeldungen als Neuzugänge

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, dass belegen die Bewegungen auf dem Markt. Gut 11.180 Bewegungen - 5.780 Zu- und 5.400 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit - gab es allein in den letzten vier Wochen.

Überhaupt war das gesamte Jahr 2012 von einem regen Kommen und Gehen geprägt.

140.850 Bewegungen wurden über das Jahr registriert. Positiv, die Zahl der Neumeldungen ging gegenüber 2011 zurück. Insgesamt 70.800 Frauen und Männer mussten sich im Laufe des Jahres neu oder erneut arbeitslos melden. Rund 4.200 Personen oder 5,6 Prozent weniger als 2011.

Gleichzeitig konnten 70.050 Personen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet werden, weil sie jetzt wieder Arbeit haben, eine berufliche Weiterbildung, eine betriebliche/schulische Ausbildung besuchen oder sich aus persönlichen Gründen aus dem Arbeitsmarktgeschehen zurückgezogen haben.

Arbeitskräftenachfrage

Ein Signal, dass 2012 die Dynamik am hiesigen Arbeitsmarkt etwas nachgelassen hat, ist die rückläufige Arbeitskräftenachfrage. Die Kräftenachfrage nahm besonders in den Bereichen Helferberufe und Anlerntätigkeiten ab. Fachkräfte hingegen werden weiterhin gesucht.

Trotz rückläufiger Nachfrage konnte Arbeitgeberservice seit Jahresbeginn 24.610 neue Arbeitsplatzangebote aufnehmen. Allein in den letzten vier Wochen meldeten die Arbeitgeber der Region 1.640 Stellen zur Besetzung.

Ausblick

"Die Arbeitslosigkeit ist zunehmend von strukturellen Problemen geprägt. Deshalb wird es auch 2013 eine unserer wichtigsten Aufgaben sein, die arbeitslosen Menschen die oft mehrere Hemmnisse mitbringen, mit individuell ausgestalteten Angeboten so nah wie möglich an den Arbeitsmarkt zu führen. Ein Großteil dieser Menschen hat keine Ausbildung und ist schon länger arbeitslos. Sie haben ohne weitreichende Unterstützungsangebote, nur geringe Chancen auf eine Arbeitsstelle. Vor dem Hintergrund, dass die Gesellschaft immer älter wird und es immer weniger junge Menschen gibt, die nachrücken, muss jede Chance genutzt werden. Wer längere Zeit vom Arbeitsmarktgeschehen entfernt war, hat nicht nur Vermittlungshemmnisse, sondern auch Stärken.

Ich gehe auch davon aus, dass 2013 der Bedarf an Fachkräften weiter steigen wird. Wir werden deshalb im kommenden Jahr den Focus weiterhin auf die Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung legen und zusätzlich mit innovativen Konzepten dafür sorgen, dass noch mehr Menschen in Arbeit kommen. Eine große Herausforderung der wir uns stellen, zu der wir die Unterstützung und Bereitschaft aus der Wirtschaft brauchen. Deshalb möchte ich auch 2013 alle Arbeitsmarktakteure, herzlich zu einer engen und intensiven Zusammenarbeit einladen. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir den schwieriger werdenden Bedingungen begegnen", so Zenkner.
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