- "Kulturlandschaft Metropole Ruhr" als Musterbeispiel
- Hohe Verantwortung der Kommunen beim Umgang mit Natur und Landschaft
Das Ruhrgebiet ist einer der größten Ballungsräume Europas. Lange Zeit als Ort massivster Umweltverschmutzung in Verruf geraten, zählt es heute zu den grünsten Metropolen Deutschlands. Der Wandel urbaner Landschaften lässt sich hier besonders gut studieren: Ehemalige Industriestandorte fallen brach, die Bevölkerung vieler Stadtteile schrumpft, gleichzeitig gibt es große Infrastrukturprojekte. Neue Landnutzungsformen entstehen, von der Biomasse-Nutzung entlang von Verkehrswegen bis hin zu Naturschutzflächen auf Industriebrachen.
Im aktuellen Schwerpunktheft werden unter anderem Ergebnisse aus dem Verbundvorhaben "Nachhaltige urbane Kulturlandschaft in der Metropole Ruhr" (KuLaRuhr) vorgestellt, das während seiner Laufzeit in den Jahren 2011 bis 2014 den Fokus auf Flächen-, Wasser- und Energienutzung gelegt hatte. Am Beispiel des Emscher Landschaftsparks thematisieren die Autoren und Autorinnen die ökologische und ökonomische Bewertung von Natur und Landschaft, die energetische Nutzung von Biomasse aus der Landschaftspflege, aber auch Perspektiven von Landwirtschaft in Ballungsräumen. Denn immerhin 40 Prozent der Metropole Ruhr sind heute landwirtschaftlich genutzt. Auch der naturnahen Umgestaltung von Gewässern gibt das Schwerpunktheft Raum. Aus gutem Grund: Die Umgestaltung der Emscher und ihrer Nebenbäche ist weltweit einzigartig.
Zwar liegt der Fokus auf dem Ruhrgebiet, aber das Heft bietet eine Reihe von Anregungen für viele andere Kommunen, unabhängig von deren Lage oder Größe. "Angesichts ihrer umfassenden Aufgaben in Planung, Verwaltung und Politik tragen Kommunen eine hohe Verantwortung beim Umgang mit Natur und Landschaft vor Ort", erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Ein aktuelles Thema in diesem Zusammenhang sind die positiven Effekte der "Grünen Infrastruktur". Grüne Infrastruktur meint dabei nicht nur die Gesamtheit allen städtischen "Grüns", sondern stellt vielmehr ein strategisch geplantes Netzwerk wertvoller natürlicher und naturnaher Flächen sowie weiterer Umweltelemente dar. "Erst strategisch geplante Grünstrukturen und deren Vernetzung schaffen beispielsweise Frischluftschneisen oder Räume für den Wasserrückhalt und ermöglichen so unter anderem eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels", sagte die BfN-Präsidentin.
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