Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser: "Zwei Dinge haben uns bei dem Projektansatz überzeugt: Zum einen werden ganz konkrete Schutzmaßnahmen für eine Art umgesetzt, für die Deutschland international eine besondere Verantwortung besitzt. Zum anderen wird hier modellhaft gezeigt, wie Naturschutz und Forstwirtschaft gemeinsam für den Artenschutz aktiv sind."
"Das Projekt der Naturstiftung David passt sich hervorragend in die Ziele der naturnahen Waldbewirtschaftung des Freistaates Thüringen und der Landesforstanstalt ein. Wir werden den Waldumbau im Projektgebiet bevorzugt umsetzen und logistische Unterstützung im Gegenwert von 300.000 Euro leisten", sagte Thüringens Umweltstaatssekretär Roland Richwien anlässlich des Projektstarts. Die Landesregierung fördere ein vergleichbares Projekt der Naturstiftung David im Werra-Einzugsgebiet, dessen Umsetzung im kommenden Jahr beginnen soll, so Richwien.
Michael Spielmann, Präsident der Naturstiftung David: "Wir wollen mit dem Projekt erreichen, dass sich die Population des Feuersalamanders im Thüringer Wald wieder stabilisiert. Uns geht es jedoch nicht nur um den Feuersalamander. Wir wollen den Lebensraum Waldbach insgesamt erhalten und verbessern. Außerdem wollen wir erreichen, dass der Schutz und die Entwicklung von Waldbächen zukünftig noch stärker in die reguläre Waldbewirtschaftung integriert werden."
Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung: "Die vorgesehene Verbesserung der Gewässerstruktur wird nicht nur die Lebensbedingungen für seltene Arten verbessern, sondern darüber hinaus dazu beitragen, dass das Wasser länger in den Bächen bleibt und damit die Gefahr von Überschwemmungen im Unterlauf reduziert ist. Das Projekt ist damit positiv für Natur und Mensch - das ist uns besonders wichtig."
Das Naturschutzprojekt "Erhaltung und Entwicklung des überregional bedeutsamen Vorkommens des Feuersalamanders im Thüringer Wald" gehört mit zu den ersten bewilligten Vorhaben in dem neuen Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Bis Ende 2017 sollen an allen 40 Seitenbächen der Wilden Gera und der Zahmen Gera im Mittleren Thüringer Wald Rohrdurchlässe und andere Bauwerke zurückgebaut oder so verändert werden, dass sie von Fließgewässerlebewesen wieder durchwandert werden können. Die Wälder im Einzugsgebiet, vor allem aber am Ufer der Bäche, werden zu naturnahen Laub- und Bergmischwäldern umgestaltet. Von den Maßnahmen profitieren viele bachtypische Tierarten. Die Leitart für das Projekt ist der Feuersalamander, dessen Larven in Waldbächen leben. Das Vorkommen im Thüringer Wald liegt nahe der nordöstlichen Verbreitungsgrenze dieser Art. Die hier noch vorhandene Population ist seit Jahrzehnten rückläufig.