- BfN und BBSR legen gemeinsame Broschüre zur Gestaltung der Kulturland-schaft vor
- Energiewende, Klimawandel und demografische Entwicklung sind wesentliche Ursachen für den starken Wandel der Landschaften
- Disziplinenübergreifende Ansätze der Landschafts- und Raumplanung gefragt
Landschaften verändern sich derzeit gravierend. Die Energiewende, der Klimawandel und die demografische Entwicklung sind wesentliche Triebkräfte des landschaftli-chen Wandels, wobei sie sich in ihren Auswirkungen im Raum vielfältig überlagern. Eine voraus-schauende räumliche Steuerung hilft, diese Entwicklung naturverträglich zu gestalten. Dabei können neue Entwicklungspotenziale erschlossen und Kulturlandschaften zu neuer räumlicher Identität weiter entwickelt werden. Welche Möglichkeiten hierfür gerade auch die Landschafts- und Raumplanung bieten, zeigt eine neue, vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Bun-desinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gemeinsam verfasste Broschüre.
BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel sieht im landschaftlichen Wandel eine große Herausforde-rung: "Neu und kennzeichnend für unsere Zeit ist, dass die Einflussfaktoren, die zu gravierenden Veränderungen unserer Kulturlandschaften führen, sich immer schneller entwickeln und sich zudem gegenseitig überlagern. Vor allem die Energiewende, mit einer verstärkten Nutzung er-neuerbarer Energien und dem Ausbau der Stromnetze, wird die Landnutzung verändern. Hinzu kommen weitere Flächenbedarfe, etwa für die notwendige Anpassung an den Klimawandel. Dies hat einen Wandel gewohnter Landschaftsbilder zur Folge." Der Landschaftswandel erfordert eine Neuorientierung und Neupositionierung der räumlichen Planung sowie einen ständigen und übergreifenden Dialog der Planungsdisziplinen. So können neue Handlungskonzepte für die räumliche Planung in unseren urbanisierten Landschaften und Energielandschaften erarbeitet werden, die den aktuellen Herausforderungen gerecht werden.
"Die Planungsdisziplinen stehen in der Pflicht, landschaftliche Veränderungen raum- und land-schaftsverträglich zu gestalten", findet Prof. Elke Pahl-Weber, ehemalige Direktorin des BBSR. Sie sieht Handlungsbedarf und fordert Raum- und Landschaftsplaner auf, in der Neu- und Aus-gestaltung von Kulturlandschaften gemeinsam aktiv zu werden. "Das dazu passende raumordne-rische Leitbild von Bund und Ländern ist 'Ressourcen sichern - Kulturlandschaften gestalten‛. Es erweitert die konservierende Betrachtung um einen deutlichen Gestaltungsauftrag für alle Raum-typen."
Die Broschüre "Kulturlandschaften gestalten!" zeigt Anregungen und Ansätze, wie die Raum- und Landschaftsplanung den Gestaltungsauftrag annehmen kann. So verbinden sich mit dem Land-schaftswandel auch Chancen im Umgang mit Kulturlandschaften: Chancen für neue Ideen im Lebensumfeld des Menschen, Chancen für neue Landschaftsbilder, Chancen für einen ganzheit-lichen Blick auf die Landschaftsentwicklung, sowie Chancen die Zusammenarbeit zwischen den Planungsdisziplinen zu fördern.
Bezug:
Die 56-seitige Broschüre ist als Download (http://www.bfn.de/...) und als gedruck-te Version kostenfrei erhältlich. Bezugsadresse: Bundesamt für Naturschutz, Außenstelle Leip-zig, Fachgebiet II 4.1, Karl-Liebknecht-Str. 143, 04277 Leipzig.