- Entwässerte Moore verursachen über fünf Prozent aller Treibhausgasemissio-nen in Deutschland
- Schwerpunktheft der Zeitschrift "Natur und Landschaft" erschienen
Die Entwässerung von Mooren führt nicht nur zu einem Verlust an bio-logischer Vielfalt und einer Beeinträchtigung des Landschaftswasserhaushalts, sondern auch zu einer erheblichen Freisetzung von Treibhausgasen. Wie der Naturschutz mit einer geeigneten Wiedervernässung von Mooren einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, zeigt das Schwerpunktheft der Zeitschrift "Natur und Landschaft" in seiner neuesten Ausgabe.
Moore sind die wichtigsten terrestrischen Kohlenstoffspeicher. Weltweit speichern sie in ihrem Torf auf nur drei Prozent der Landfläche doppelt soviel Kohlenstoff wie alle Wälder in ihrer Bio-masse. Bei Entwässerung wird dieser Kohlenstoff als klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt; hinzu kommen beträchtliche Emissionen des gleichfalls stark klimarelevanten Lachgases (N2O). In Deutschland sind 99% aller Moore zerstört (degradiert) und verursachen über fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen.
"Der Erhaltung und fachgerechten Wiederherstellung von Mooren kommt für den Klimaschutz eine große Bedeutung zu. Dies hat dazu geführt, dass sich der Moorschutz in den letzten Jahren von einem Nischenthema des Naturschutzes zu einem gesamtgesellschaftlich relevanten Anlie-gen entwickelt hat, das auch in den Fokus von Politik, Wirtschaft und Medien gerückt ist." sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.
Das neue Schwerpunktheft der Zeitschrift "Natur und Landschaft" gibt einen Überblick über die Situation der Moore und des Moorschutzes weltweit und in Deutschland. Konkreter Handlungs-bedarf wird aufgezeigt, und verschiedene Ansätze, Möglichkeiten und Chancen der Moorrestitu-tion werden dargestellt. So spielt z. B. die künftige Entwicklung landwirtschaftlich genutzter Flä-chen auf Moorböden für den Klimaschutz eine wichtige Rolle. Wie aktuelle Untersuchungsergeb-nisse zeigen, kann aber auch die Wiedervernässung von Mooren, die in vielen Naturschutzgroß-projekten durchgeführt wird, bei geeigneter Einstellung des Wasserstands substanziell zum Kli-maschutz beitragen. Die dabei entstehenden Kosten können im Vergleich zu anderen landnut-zungsorientierten Klimaschutzmaßnahmen und zum technischen Klimaschutz konkurrenzfähig sein.
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