Während im Karneval die eine oder andere „flotte Biene“ im ihrem Kostüm positive Aufmerksamkeit erregt, schlagen viele Leute um sich, sobald ein schwarz-gelb gemustertes Insekt auf sie zufliegt. Dann heißt es „Hilfe, eine Wespe!" Oft handelt es sich dabei gar nicht um eine Wespe oder Biene mit Stachel, sondern um eine harmlose und völlig unbewaffnete Art. Die aber hat mit der auffälligen Färbung genau das erreicht, was sie wollte: Sie wird für eine gefährlichere Art gehalten. Natürlich hat sie das nicht getan, um Menschen zu erschrecken. Die wahre Zielgruppe dieser Täuschung sind zum Beispiel Vögel, die eine Fliege als einen Leckerbissen ansehen würden, eine Wespe dagegen ignorieren, weil sie schlechte Erfahrungen mit deren Gift gemacht haben. In der Natur wird das Phänomen Mimikry genannt.
Mimikry ist eine Warntracht, bei der Lebewesen einer bestimmten Art andere Lebewesen in ihrem Aussehen imitieren. So sehen harmlose Tiere oft aus, als wären sie Artverwandte ihrer giftigen Vorbilder. Tiere, die sich der Mimikry-Tarnung bedienen, sind meist nicht gefährlich. So auch die Gemeine Wespenschwebfliege (Chrysotoxum cautum) oder die Mistbiene (Eristalis tenax). Sie tarnen sich, damit sie für ihre Feinde gefährlich aussehen und so überleben.
Aber Mimikry dient nicht nur als Warnung, sondern kann auch dazu dienen, Opfer zu täuschen. Blüten einiger Blumen zum Beispiel sehen aus, als wären sie weibliche Käfer und verbreiten auch einen solchen Duft. Damit locken sie die männlichen Käfer an und fressen diese dann.
Und mit der Täuschung sind wir wieder im Karneval angelangt. Denn so mancher Partylöwe oder Pirat entpuppt sich oft später als unscheinbarer Langeweiler. Der Frosch wird nach einem „Bützchen“ nicht zum Prinzen und der Clown ist spätestens nach Aschermittwoch wieder todernst.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesamtes für Naturschutz (BfN = besonders fröhliche Naturschützer) wünschen allen Närrinnen und Narren ein paar tolle Tage.
Hintergrund Mimikry
Bei den Naturdetektiven.de finden Sie weitere Beispiele zum Thema: http://bit.ly/1uElsgv