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Vertragsstaaten der Karpatenkonvention verabschieden gemeinsame Tourismusstrategie

BfN fördert Konzept für nachhaltige Tourismusentwicklung in den Karpaten

(lifePR) (Mikulov/Bonn, )
In Mikulov (Tschechische Republik) haben heute die Vertragsstaaten der Konvention zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Karpaten (Karpatenkonvention) eine gemeinsame Strategie für nachhaltige Tourismusentwicklung in der Bergregion verabschiedet. Grundlage dafür bildet ein Fördervorhaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), dessen Umsetzung der Umweltverband Ökologischer Tourismus in Europa (Ö.T.E.) e.V. koordiniert. Im Projekt wurde mit deutscher Unterstützung ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in den Karpaten von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren aus Naturschutz und Tourismus entwickelt und unter den Vertragsstaaten abgestimmt. Die neue Strategie soll Polen, Rumänien, Serbien, die Slowakische Republik, die Tschechische Republik, die Ukraine und Ungarn dabei unterstützen, die Karpaten auf der Basis ihres einzigartigen Natur- und Kulturerbes als wettbewerbsfähige Tourismusdestination in Europa nachhaltig zu entwickeln.

"Diese Strategie hilft den Karpatenländern, ihre Tourismusentwicklung auf Naturverträglichkeit auszurichten", sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. "Wir gehen davon aus, dass die Strategie viele innovative Vorhaben sowohl von staatlicher Seite als auch von der Tourismuswirtschaft anstoßen wird", erklärte Michael Meyer als verantwortlicher Projektleiter bei Ö.T.E. Erfolgsfaktoren im partizipativen Erarbeitungsprozess seien die hohe Motivation und konstruktive Kooperation in der breit angelegten Konsultation zahlreicher Akteure gewesen, so Meyer.

"Der Karpatenbogen ist eine außergewöhnliche Gebirgslandschaft mit vielen erhaltenswerten Lebensräumen und großem Tourismuspotenzial", so Prof. Beate Jessel. "Wir freuen uns, dass das BfN zur Entwicklung der Strategie einen Beitrag leisten konnte. Die Strategie und ihr Zustande-kommen haben einen Modellcharakter für die nachhaltige Entwicklung des Tourismus zum Schutz sensibler Bergregionen", sagte Jessel.

Hintergrund

2013 trat das Tourismusprotokoll der Karpatenkonvention in Kraft, dessen Umsetzung die Strategie konkretisiert. Ihre Erarbeitung erfolgte in einem zweijährigen Prozess unter Mitwirkung der Tourismusar-beitsgruppe der Karpatenkonvention (CC-WGST) und des Interimsekretariats der Konvention. Sie wurde durchgeführt im Rahmen des Projektes "Entwicklung einer nachhaltigen Tourismusstrategie für die Karpatenregion" unter Koordinierung des Umweltverbandes Ökologischer Tourismus in Europa (Ö.T.E.) e.V. aus Bonn mit den Partnern WWF-Donau-Karpatenprogramm, dem Naturschutznetzwerk CEEweb for Biodiversity und dem Schutzgebietsnetzwerk der Karpaten sowie Expertinnen und Experten zu Tourismus und Naturschutz aus den einzelnen Karpatenländern. Das Projekt wurde unterstützt durch das Bundesamt für Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und gefördert durch das Bundesumweltmi-nisterium aus Mitteln des Beratungshilfeprogramms für den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens.

Die Karpatenkonvention zielt darauf ab, durch die Verbesserung der Lebensqualität, die Stärkung der lokalen Wirtschaft und der Gemeinden, den Erhalt der natürlichen Werte und des kulturellen Erbes die Karpaten nachhaltig zu entwickeln. Die Konvention wurde 2003 in Kiew (Ukraine) von den sieben Parteien (Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakische Republik, Ukraine) unterzeichnet und ist 2006 in Kraft getreten. Es ist der einzige Multi-Level-Governance-Mechanismus für das gesamte Gebiet der Karpaten und neben der Alpenkonvention die zweite rechtsverbindliche Regelung für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung einer Bergregion weltweit. Bei der Entwicklung der Karpatenkonvention hatte die Alpenkonvention Pate gestanden. Deutschland wird in den Jahren 2015 und 2016 den Vorsitz der Alpenkonvention innehaben. Dabei soll die Zusammenarbeit mit der Karpatenregion insbesondere im Bereich ökologischer Verbund vertieft werden.

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