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Wie immer an Ostern die Frage: Wie geht es dem Osterhasen?

Feldhasen leiden an der Intensivierung der Landwirtschaft und Lebensraumverlust

(lifePR) (Bonn, )
Bonn, 31. März 2015: Immer zu den Ostertagen wird die Frage gestellt, wie es dem Osterhasen, eigentlich dem Feldhasen, in Deutschland geht. Die Feldhasen werden in der Roten Liste bundesweit als gefährdet eingestuft. Auch in einigen Roten Listen der Bundesländer wird der Feldhase als gefährdet bzw. stark gefährdet (z.B. Sachsen und Sachsen-Anhalt) gelistet.
„Es sind vor allem zwei Faktoren, die den Zustand des Feldhasen maßgeblich beeinflussen: der Verlust an Lebensraum und die weiter zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft“, sagte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. Zudem stelle das nasskalte Frühjahrswetter für den Hasen Nachwuchs immer wieder eine zusätzliche Gefährdung dar. „Zur Verbesserung des Lebensraums der Feldhasen ist eine höhere Dichte an Brachflächen in vielen Acker- und Grünlandgebieten nötig. Insbesondere der Erhalt und die Entwicklung von störungsarmen Bereichen mit hoher Deckung, wie sie Brachflächen bieten, sind für die jungen wie für die alten Hasen von besonderer Bedeutung,“ so Jessel. Hiervon profitierten auch andere Arten, die unter der Intensivlandwirtschaft leiden, z.B. das Rebhuhn oder die Feldlerche. „Diese früher gän-gigen und weit verbreiteten Arten sind mittlerweile alles bedrohte Arten der Agrarlandschaft,“ sagte die BfN-Präsidentin. „Wenn wir den Rückgang des Lebensraumes der Hasen nicht stoppen, dann sieht es künftig schlecht für die Ostereier an Ostern aus,“ erklärte Jessel scherzhaft.

Hintergrund Feldhase:
Der Feldhase (Lepus europaeus) ist immer noch auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands in der Kategorie „gefährdet“ eingestuft.
Als „gefährdet“ gelten Arten, die merklich zurückgegangen oder durch laufende/ absehbare menschliche Einwirkungen bedroht sind. Wenn die Gefährdungsfaktoren und –ursachen weiterhin einwirken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht ergriffen werden bzw. wegfallen, kann dies zur Folge haben, dass diese Arten lokal verschwinden.
Als Ursachen für den Rückgang des Feldhasen werden Lebensraumverlust, Klimawandel, Krankheiten und Parasiten, Nahrungsmangel und Nahrungsvergiftung, landwirtschaftliche Produktionsmethoden, natürliche Fressfeinde, Jagd und sonstige Störungen durch den Menschen diskutiert.
Der Feldhase gehört zu den 96 in Deutschland vorkommenden wildlebenden Säugetierarten und –unter-arten. Ein Drittel dieser Arten ist derzeit nicht gefährdet. Neben 11 als ausgestorben oder verschollen geltenden Arten sind die übrigen Arten in unterschiedlichen Gefährdungskategorien eingestuft oder ungefährdet.
Woran erkennt man den Feldhasen? Der Feldhase ist viel größer als das Wildkaninchen. Die Hinterläufe und Ohren sind länger. Sein Fell ist gelblichbraun mit rötlicher Tönung und auf der Ohrspitze hat er einen schwarzen Fleck. Der Schwanz ist oben schwarz und unten weiß.
Lebensweise: Der Hase lebt typischerweise auf Wiesen, Feldern aber auch im Wald in Gruppenrevieren. Hasen graben keine Röhren, sondern Mulden. Die Tragzeit bei der Häsin dauert ca. 40 Tage. 4-5 Würfe sind pro Jahr möglich. Ein bis drei Junge sind üblich. Die Hasen entfalten ihre Hauptaktivitäten in der Dämmerung. Sie fressen am liebsten frühmorgens und am späten Nachmittag, ihre Nahrung besteht aus Kultur- und Wildpflanzen.
Und: Feldhasen legen übrigens keine Ostereier!
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