Die bisherige Frostzonenkarte basierte auf der Verteilung der maximalen Frostindizes im sehr strengen Winter 1962/63. Für die neue Karte der Frosteinwirkungszonen wurden die 30-jährigen Wiederkehrwerte der maximalen Frostindizes ermittelt. Die Temperaturverteilung ist damit statistisch besser abgesichert und von Extremwetterlagen entkoppelt. Datengrundlage für die Ermittlung dieser Wiederkehrwerte sind die Tage mit negativen Temperaturen an 221 Wetterstationen in den Wintern 1955 bis 2004. Die Berechnung der Frostindizes erfolgte auf der Basis eines 1-km²-Rasters unter Berücksichtigung der geografischen Lage, der Höhe über dem Meeresspiegel und der Lage zum Meer. Der Bebauungseinfluss ist statistisch nicht signifikant und blieb daher unberücksichtigt.
Die Frostzonenkarte ist Grundlage für die Dimensionierung des Straßenoberbaus, die nach den "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen" (RStO) erfolgt.
Die in der Karte rot dargestellten Gebiete (Zone I) unterliegen einer geringen Frosteinwirkung. Hier erfolgt kein Zuschlag auf die Ausgangswerte für die Bestimmung der Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaus. In der gelb dargestellten Zone II mit einer mittleren Frosteinwirkung wird ein Zuschlag von fünf Zentimetern auf die Mindestdicke vorgenommen, in der grünen Zone III mit starker Frosteinwirkung beträgt der Zuschlag 15 Zentimeter.
Hintergrund ist, dass sich unter der Einwirkung von Frost bei frostempfindlichem Straßenunterbau oder -untergrund Eislinsen oder Eisschichten bilden können, die zu Hebungen der Fahrbahnoberfläche führen. Beim Auftauen des Eises verringert sich durch die Wasseransammlung die Tragfähigkeit des Unterbaus oder Untergrundes teils drastisch. Deshalb müssen die Schichten des Oberbaus nach Art und Dicke so dimensioniert sein, dass die Straße auch bei Frostaufgang die Verkehrsbelastungen trotz des Tragfähigkeitsverlustes ohne Schäden trägt.
Karte zum Download im Internet unter www.bast.de > Publikationen > Regelwerke zum Download > Straßen-bautechnik