Demokratiebildung gehört zu einem bedarfsgerechten Angebot der Jugendsozialarbeit vor Ort und sollte Teil einer für alle jungen Menschen zugänglichen sozialen Infrastruktur sein. Tatsächlich sind solche Angebote abhängig vom Engagement und von der Kassenlage einer Kommune oder befristet als Teil eines Landes- oder Bundesprogrammes. Die langfristigen Folgen hiervon sind gravierend. Junge Menschen gehen unserer Demokratie verloren und fehlen: Als Teile unserer vielfältigen Gesellschaft, als Fachkräfte, als junge Menschen mit eigenen Ideen für unsere gesellschaftliche Zukunft und als Mitstreiter*innen für eine starke Demokratie.
„Politik und Gesellschaft überfrachten das überlastete System der Kinder- und Jugendhilfe mit immer neuen Aufgaben. Gleichzeitig ist kein politischer Wille erkennbar, dieses System als Investition in die Zukunft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu begreifen und entsprechend auszustatten,“ so Ingo Grastorf, Vorstand der BAG EJSA und Leiter des Zentrums Engagement, Demokratie und Zivilgesellschaft der Diakonie Deutschland. Die Leistungsfähigkeit der Kommunen stößt schon lange an ihre Grenzen. Nur ein neues Miteinander von Bund, Ländern und Kommunen kann die soziale Infrastruktur vor Ort zukunftsfähig machen.
Die Väter und Mütter des Grundgesetzes haben unserem Zusammenleben feste Regeln gegeben, die auf der Bedingungslosigkeit der Menschenwürde basieren und die Entfaltungsmöglichkeiten jedes Einzelnen zum Wohle der Gemeinschaft fördern. Dies gilt es als Schatz zu bewahren und immer wieder neu an die Bedürfnisse der Menschen in diesem Land anzupassen. Das gilt insbesondere auch für die Entwicklungsmöglichkeiten aller jungen Menschen durch die Rechtsnormen der Kinder- und Jugendhilfe. Denn Zukunft ist immer!